Neue Heizung - Empfehlung für Heizkörperthermostate?

Hallo zusammen!

Wir bekommen eine Wärmepumpe und neue Heizkörper. Daher bin ich auf der Suche nach Empfehlungen für Heizkörperthermostate. Ja, es gibt ähnliche Beiträge. Knackpunkt ist, dass ich aber Empfehlungen für Geräte, welche durch den Installateur mitgeliefert werden können benötige. Also eher so Heimeier oder sowas in die Richtung.

Die Gesamtkosten der Rechnung werden ja letztlich gefördert, daher möchte ich gern die Komponenten über den Installateur beziehen und eben nicht von AliExpress etc.

Hat da jemand Erfahrungen gesammelt?

Empfehlung für Heizkörperthermostate - Gadgets, Geräte, Sensoren & Aktoren - simon42 Community
Hier gibts zwar Empfehlungen, hauptsächlich Aquara.

Brauche Empfehlungen für Neue Stromzähler, Heizkörperthermostate, Wasser- und Wärmemengenzähler - Gadgets, Geräte, Sensoren & Aktoren - simon42 Community
In dem Thread gabs leider keine wirkliche Empfehlung

Ich würde vermutlich Aqara oder Sonoff (die hatte ich zuletzt) nehmen, hat sich dann aber mit meiner Fußbodenhzg. erledigt.

Nimm die billigsten/preiswertesten nicht-smarten Ventile, stelle sie auf dauerhaft offen, passe die Heizkurve an (Vorlauftemperatur i.d.R. runter und Steigung der Kurve anpassen) und mache nach dem hydraulischen Abgleich (d.d, Heizungsbauer) einen thermischen Abgleich.

Lies dich durch das Wärmepumpenforum von haustechnikdialog.de

So liefert Deine Wärmepumpe eine dauerhafte und konstante Wärmeleistung n die Heizkörper/Fußbodenheizung.

Nachtabsenkung etc. Ist bei Systemen mit so niedriger Vorlauftemperatur eh nicht sinnvoll, da die nicht schnell aufheizen können (oder nur mit massivem zusätzlichen Energie-Aufwand).

Unser Haus hatte schon vor dem Kauf eine Wärmepumpe. Nach dem Kauf bin ich genauso verfahren und habe 20% weniger Stromverbrauch als der Vorbesitzer. Und wir haben auch 21-22 Grad in den Räumen.

Wärmepumpe richtig einstellen ist deutlich smarter (=klüger) als smarte Thermostate.

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Vielen Dank für deine Antwort bzw. den Hinweis auf die Einstellung. Problematisch sehe ich da dann eher die Schlafzimmer bzw. Kinderzimmer. Die will ich ja nicht immer heizen sondern nur nach Bedarf. Würde dass dann heißen, dass ich die relevanten Räume aufdrehe und anhand dieser Räume dann die Heizkurve anpasse?

Edit: Du meinst diesen Thread?
Optimierung WP-Einstellungen Buderus WLW186i - HaustechnikDialog

Ist auch ziemlich genau meine Pumpe…

Nochmal Edit: Damit andere (und auch ich) den passenden Thread zur Pumpe finden:
Buderus Wärmepumpe steuern - Gadgets, Geräte, Sensoren & Aktoren - simon42 Community

Ich hab da keinen konkreten Thread mehr in der Erinnerung. Aber ich habe mich da nach unserem Hauskauf intensiv „durchgewühlt“. Das hat mir ziemlich die Augen geöffnet. Ich wollte es am Anfang auch alles total gerne auf smarte Ventilen umrüsten. („Männerspielzeug“ halt.) Nach einigem Lesen in dem Forum, Beiträgen vom Wärmepumpen-Doktor und anderen, Recherchen zum thermischen Abgleich usw. (im Forum dort und im Netz) habe ich einen neuen Blick auf die Technik bekommen.

Wärmepumpen sind extrem träge Systeme. Mit 30 Grad Vorlauf kann man einfach keinen Raum schnell aufheizen. Daher geht man dazu über alle Räume dauerhaft und gleichmäßig heizen.

Durch offene Türen etc. gleiche sich die Raumtemperaturen sowieso an, d.h. die beheizten Räume müssen stärker heizen, da sie Wärme d.d. Wände und durch die Türen abgeben bzw. verlieren.

Nachts einen kühlen Schlafraum und tags einen schön warmen Schlafraum wird mit einer WP schwierig bzw. nur mit viel Energieaufwand (höherer Vorlauftemperatur) möglich. Da ist eine konstante Temperatur 24/7 die energiesparendste Option.

Unsere größte Umstellung war wirklich zu lernen, dass man mit einer WP anders heizen (und auch lüften) muss, als mit einer Gasheizung.

Also drehst du alles auf und passt die Heizkurve an. Bei den Räumen, die zu warm werden, reduzierst Du den Volumenstrom schrittweise (über die Einstellungsventile, nicht über den Thermostat - die nutzt du quasi gar nicht mehr). Bzw. bei den zu kalten drehst Du die Ventile auf.
Und immer nur einen Parameter ändern und warten (Tage nicht Stunden), wie es sich auswirkt.

Wichtig bei einer WP ist ein konstant hoher Volumenstrom. Da die Heizkörper durch die geringere Temperaturdifferenz (Heizkörper - Raumluft) nicht mehr so viel Wärme abgeben, ist es wichtig, dass möglichst rasch warmes Wasser nachgeliefert wird.

Wenn Du einzelne Räume über die Thermostaten runter regelst, reduzierst Du den Volumenstrom. Es kommt wärmeres Heizungswasser über den Rücklauf an der WP an, mit der Konsequenz, dass die (in ihrer technischen Logik ungeplant) weniger heizen muss und abschaltet/taktet und/oder Vorlaufwasser über das Überströmventil direkt zurück in die WP geht. Das ist eigentlich ein Verhalten, dass man möglichst vermeiden möchte. Es ist energetisch ineffektiv und belastet die WP und ihre Lebensdauer.

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Interessant… muss ich mich einarbeiten… ich kenne gar kein Ventil an einem Heizkörper, außer des Thermostatventils? :thinking:

Unterschied bei uns wird sein, dass wir eh höheren Vorlauf haben, da wir mit Heizkörpern und eben nicht mit Fußbodenheizung heizen werden.

Mein Senf…. ich glaube mich erinnern zu können das der YT-Kanal “gewaltig nachhaltig” auch mal die Vorlauf Einstellungen besprochen hat, das was @Pelle dazu Geschrieben hatte kam mir sehr Bekannt vor.

Guck auch mal hier:

https://energiewende.eu/der-hydraulische-und-thermische-abgleich/

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Wild…:grimacing: :see_no_evil_monkey:

Mag dass dann auch funktionieren, wenn es einen Raum gibt der eine Fußbodenheizung hat? Unser Bad hat eine RTL Box um aktuell in Kombination mit den hohen Vorlauftemperaturen unserer Gasheizung überhaupt funktionieren zu können.

Vermutlich wird Dein Heizungsbauer da sowieso etwas verändern - alles andere würde mich wundern. Sonst frag nach! Ich bin da auch nur interessierter Laie und kein Heizungsbauer.

Wenn Du den Weg gehst, sei geduldig mit Dir, informiere Deine Frau/Familie, zwischendurch wird es stellenweise oder generell zu warm oder zu kalt sein. Sei auch dann geduldig. Es wird mit Sicherheit Gemecker geben und auch eigene Ungeduld/eigener Ärger.

Da so eine Einstellung mehrere Tage/Wochen dauert, kann das auch kein anderer (Heizungsbauer) für einen machen.

Jau, nochmal danke, werde ich mit meinem Heizungsbauer besprechen und mich auch selber einarbeiten. Dann hat sich das mit den smarten Ventilen wohl erstmal erledigt.

@Pelle Eine Frage aber dennoch. Ist zwar nun eher OT, aber deine Hinweise waren ja sinnvoll. Wie muss ich denn dann mit den Räumen vorgehen, welche aktuell mehrheitlich nicht geheizt werden? Also unser Schlafzimmer, kann mich nicht entsinnen da jemals die Heizung angehabt zu haben. Die dann beim Abgleich zudrehen?

Die Kinder haben nachts auch immer unbeheizt geschlafen. Nach der Schule sind die bis nachmittags in der Betreuung, längere Zeit im eigenen Zimmer eher so am Wochenende. Die Heizkörper, welche in die Zimmer kommen werden schon eine Dimension haben, welche eine “spontane” Erwärmung der Räume ermöglicht. Mein Heizungsbauer meinte, dass das bei Wärmepumpe und Heizkörpern halt auch ein Vorteil wäre, dass das System nicht so träge ist wie mit einer FB-Heizung.

Die “Dauerbeheizung” unseres Erdgeschosses, also großes Wohnzimmer und Küche erscheint mir dagegen sinnvoll.

Wie müsste ich denn in der Kombination vorgehen? EG mit Küche und Wohnzimmer voll aufdrehen und OG mit Schlafzimmer und zwei Kinderzimmern dann eher zu?

Hast Du mal mit Thermometern die Temperaturen in den Räumen über längere Zeiträume gemessen? Ich vermute einfach mal, dass Ihr Euer Schlafzimmer indirekt durch die (offene?) Zimmertür mitheizt.

Ich würde alle Heizkörper so einstellen, das meine in dem Raum gewünschte Wohlfühltemperatur erreicht wird.

Von Nachtabsenkung ist man inzwischen weg, weil sich der Spareffekt der Absenkung mit dem Mehrbedarf der Aufheizung kompensiert.

Denk daran, je komfortabler die “spontane” Erwärmung, desto höher muss die Vorlauftemperatur sein. (Heizungsbauer arbeiten gerne mit höheren Vorlauftemperaturen. Das macht das System komfortabler, braucht aber mehr Energie. Für den HB ist es besser, wenn Du es muckelig warm hast, als dass Du maximal Energie sparst. Du wirst mit der WP ziemlich sicher weniger Energie als bisher benötigen. Wenn Du nicht weist, dass noch mehr geht, wirst Du damit schon zufrieden sein - und der HB hat einen zufriedenen Kunden, der bei ihm nicht meckert.)

Wir haben im Spitzboden zwei kleine Heizkörper und sonst nur FB-Heizung. Wenn wir Gäste bekommen und den Raum dort aufheizen wollen, braucht es schon einen halben Tag. (Aber: Vorlauf-Temperatur < 32°C und zwei kleine Heizkörper.)

Konkret zu Deiner Frage: Probier es doch einfach aus! Versuche ein Gefühl für Deine neue Heizung zu bekommen. Du hast hier ein paar Ideen und Anregungen bekommen. Probiere und experimentiere und am besten dokumentierst Du für Dich jede Änderung an den Einstellungen, damit Du problemlos wieder auf einen vorherigen Zustand zurückkehren kannst. (Also Deine “Heizungs-Backup-Strategie” nicht vergessen.)
Lies Dich weiter ein und tauche tiefer in die Steuerung Deiner Heizung ein.

Sammle Daten: Temperaturverlauf in den Räumen, Shelly-Strommesser für die WP (die internen sind i.d.R. sehr ungenau), Wärmemengenzähler für Heizung und WW.
Ich habe mir eine Excel-Tabelle angelegt, in der ich die monatlichen Daten eintrage (Stromverbrauch und Wärmemenge Heizung + Warmwasser). (Ja, kann man auch mit Homeassistent - meine WP ist aber alt und nicht smart - muss dann ggf. die Löschfristen für die Entitäten anpassen, damit Du noch das über mehrere Jahre vergleichen kannst.)

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So schaut mein erstes Jahr mit Wärmepumpe bei mir aus, Haus mit 200m² Wohnfläche von 1900 teilsaniert mit Heizkörpern welche alle auf 5 stehen und hydr. abgeglichen sind. Vorlauf ist bei 38°C, Regelung über Außentemperaturfühler.

Getestet habe ich im Vorfeld bereits mit der alten Gasheizung, hydr. Abgleich der Heizkörper, Senkung der Vorlauftemperatur, einige Messungen in HA beobachtet, usw. danach fiel die Entscheidung eine Wärmepumpe einzubauen.

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Ok, letztlich läuft es auf testen hinaus. Schlafzimmer wird nicht über offene Tür mitbeheizt. Im OG wird nur das Bad mit FB beheizt, die Tür ist im Winter zu. Sonst ist im OG nur unser Schlafzimmer (Wird nicht beheizt) und die beiden Kinderzimmer (eher nur am Wochenende). Aber ok, letztlich halt testen…

@suedschwede Auch danke für dein Feedback! 38 Grad Vorlauf und Nutzung von Heizkörpern? Keine Fußbodenheizung? Respekt… Ich gehe aktuell von 55 Grad Vorlauftemperatur aus…