Nach Stromausfall andere Hardware

Hallo,

derzeit bin ich dabei von fhem auf HA zu wechseln. Die ganze Zeit ist bei mir fhem und HA parallel gelaufen und ich habe Stück für Stück meine Automationen umgezogen.
Gestern dann der Supergau! Wir hatten in der Strasse einen Stromausfall. Natürlich startet der Raspberry mit dem fhem nun nicht mehr.
Mein HA habe ich ebenfalls auf einem Raspberry 4 installiert.

Aber auf diese Unsicherheit habe ich keine Lust mehr. Also kann ich jetzt für den Pi eine USV bauen/kaufen oder aber ich steige auf ein anderes System um.
Dazu habe ich zwei Fragen:

  1. Ich habe zu Hause noch einen ungenutzten HP EliteDesk 800 G3 mit einem Intel i3 Prozessor liegen. Wäre das die bessere Option zu einem Pi und kann ich HA dort installieren?

  2. Kann ich meine bisherigen Einstellungen, Automationen etc. von der HA Installation auf dem Pi dann auf den EliteDesk mitnehmen?

Danke euch
Gruß
Dennis

Klar geht auch ein MiniPC, machen viele hier.
Aber auch der MiniPC ist doch vor einem Stromausfall nicht anders gesichert.

Du kannst, nachdem du HAOS auf dem MiniPC installiert hast, ein Backup vom RPi4 auf das neue HAOS spielen.

Aber warum nicht mehr den Pi4? Gibt es einen speziellen Grund?

Der Grund ist nur die Unsicherheit, dass wenn der Pi mal nicht ordnungsgemäß runtergefahren wurde, das Dateisystem auf der SD Karte defekt ist.

Das hatte ich in der Vergangenheit jetzt schon ein paar mal.

Meine Hoffnung ist, dass der Mini PC das besser wegsteckt.
Oder liege ich da falsch?

Dein Problem ist vermutlich dein Speichermedium.
SD-Karten sind nicht für Dauerbetrieb ausgelegt und können dann zeitnah kaputtgehen.

Zum Thema RasPi und Probleme müsste dir die Suche hier einige Infos liefern können.

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Ich habe schon irgendwo gelesen, dass man beim Raspi einen USB Stick anstecken soll und dann einen Teil von SD Karte laden soll und alles wichige über den Stick laden soll.
Aber ich finde das nicht mehr.

Geschrieben hatte das glaube ich auch mal jemand, aber ich denke technisch gesehen sind sowohl USB-Sticks und SD-Karten nicht für den Dauergebrauch vorgesehen.

Moin,

ohne jetzt ins Detail gehen zu wollen, ja.
Jedes Dateisystem kann korrupt werden, wenn der Strom plötzlich weg ist!
Gerade bei den neueren Dateisystemen gibt es Methoden, in einem Fehlerfall das Dateisystem wieder herzustellen, das sind journaling Filesysteme, btrfs, ZFS, ext4 und noch andere, etwas zur Historie ⇒ Journaling file system - Wikipedia.
Aber auch die haben Grenzen und man sollte, Strom weg, nicht als den Standard nutzen.
Auch kann die restliche Hardware unter diesen Bedingungen leiden und ausfallen.

VG
Bernd

P.S.: das ist jetzt nicht von mir verifiziert, aber je größer die SD-Karte ist und je weniger Daten sie enthält, desto mehr speicherfehler können ausgeglichen werden.

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Ich würde mich auch nicht nach anderer Hardware umsehen.
Den Pi in ein Argon one m2 Gehäuse packen, dann ist auch die SSD gut verstaut.

Und eine kleine USV, die wie ich finde ohnehin Pflicht ist wenn man Server einsetzen tut, zulegen und gut ist.

Gruß
Osorkon

Um von der Diskussion um die Zuverlässigkeit von SD Karten und USB Sticks weg zu kommen, zurück zu Deinen Fragen…

Ja, auf einen MiniPC umziehen geht selbstverständlich, wie hier schon geschrieben wurde. Je nach Leistung des Geräts wäre auch überlegenswert, dass Du Proxmox als HostOS nutzt und dann Home Assitant (und evtl. andere Dinge) als Virtualisierung in Proxmox laufen lässt.

Das bietet dann u.a. auch mehr Möglichkeiten das System zu überwachen usw.

Ja, selbstverständlich. Ein (externes) Backup ist ja hoffentlich vorhanden. Dann solltest Du dieses auch wieder einspielen können. Sinn eines Backups ist ja eben, dass Du die Daten noch / wieder nutzen kannst, auch wenn die Hardware nicht mehr nutzbar sein sollte.

Wichtig ist, dass die neue Hardware, auf der dann HA läuft, wieder die gleiche IP bekommt, die HA vorher auch hatte.

Ok, also dann fasse ich mal zusammen.
Es ist egal, auf welcher Hardware ich HA betreibe, Hauptsache es gibt ein externes Backup und eine USV, die den entsprechenden Computer vielleicht sauber runterfährt.

So richtig?

Hallo Zusammen,
ich kann nur den Umzug auf einen Mini PC empfehlen. Ich habe mein HA auch auf einen Elite HP installiert und ein i3 Prozessor ist ausreichend.

Es ist nur so, ich habe erst einmal über Proxmox auf den Mini PC mein HA installiert und hatte noch parallel ioBroker laufen. Ich habe dann aber die ganzen ioBroker Sachen auf HA realisiert und irgendwie will man dann immer mehr machen und der Speciher wird dann immer dünner und zum Schluss hatte ich gar keine Anwendung mehr auf ioBroler und alles komplett auf HA. Dann ist aber auf einmal der Proxmox nicht mehr gelaufen. Über einen Snapshot konnte ich den zwar super schnell restaurieren aber ich benötige jetzt kein ioBroker mehr und hatte sonst keine weiteren Applikation auf Proxmox laufen. Fazit: Wenn ehe nur HA alleine läuft, warum dann Proxmox.

Darauf hin habe ich den Mini PC platt gemacht und über Ubuntu Lite dann HA installiert. Da gibt es eine super Installationsanleitung auf der HA-Internetpage:

https://www.home-assistant.io/installation/generic-x86-64

→ METHOD 1: INSTALLING HAOS VIA UBUNTU BOOTING FROM A USB FLASH DRIVE

Außerdem habe ich Samba Backup installiert und lasse darüber alle 2 Tage ein komplettes Update auf mein NAS durchführen. Das funktioniert super und wenn nun mal der Mini PC defekt gehen sollte, dann kann ich das HA System jeder Zeit wieder restaurieren.

Achso noch zur Frage warum Mini PC:
1.) Ein gebrauchter oder refurbished PC ist günstiger als ein neuer Raspberry
2.) Die Schreibzyklen auf der SD Karte sind im Gegensatz zu einer Festplatte viel begrenzter. Am Anfang fängt man klein an, aber dann möchte man immer mehr. Solaranlage, Überwachungskameras, TTS Texte per SONOS ausgeben lassen usw…, alles mögliche möchte man ausprobieren und meine Erfahrung ist, dass ein Mini PC hier einfach performanter ist.

Grundsätzlich richtig. Je nach Anforderung sollte die Hardware halt entsprechende Leistung haben, weil es sonst schnell nervig wird. Und Dinge wie Stromkosten usw. sollte man auch bedenken, muss man aber nicht. :wink:

Einfacher Grundsatz: Kein Backup, kein Mitleid!

Egal was Du egal wo / wie / worauf betreibst. Du musst grundsätzlich davon ausgehen, dass es kaputt gehen kann / wird oder die Daten anderweitig verschwinden.
Wenn Du mit dem vollständigen Verlust der Daten problemlos leben kannst, braucht es kein BackUp. Falls nicht…

Und extern sollte es sein, weil Dir eine Sicherung auf dem gleichen Gerät, wenn das Gerät defekt / fehlend ist, herzlich wenig hilft. Wenn eine Überspannung Dein Gerät mit angeschlossener, externe Platte grillt…
Ob nach einem Wohnungsbrand (weil Backup air gapped in der Wohnung) bei einem HA BackUp das große Problem ist… Wenn es um wichtige Unterlagen geht, ist es evtl. wieder anders…

Ist nice to have. Ich lebe seit Jahrzehnten erfolgreich ohne, überlege aber aus anderen Gründen. Wenn man allerdings die Preise der verschiedenen Lösungen ansieht…

Ich betreibe jedoch auch seit Jahren HA auf einem Rapsberry Pi 4, auf einer SD Karte, ohne Probleme. Dafür gibt es selbstverständlich aktuelle Backups, verschlüsselt auf Google (via GitHub - sabeechen/hassio-google-drive-backup: Automatically create and sync Home Assistant backups into Google Drive)

Dies bedeutet nicht, dass es der empfehlenswerte Weg ist. Nur für mich funktioniert es bislang gut. (Auch wenn ich jetzt, aus anderen Gründen, dabei bin umzustellen…)

HA ist gemacht, um auf möglichst vielen System zu funktionieren. Ein Pi 4 reicht für eine Menge Dinge, wenn er genug RAM hat. Ein MiniPC ist tendenziell deutlich leistungsstärker.

Auf einen Pi setzen, um mir vorher für rund 50 € ein Gehäuse kaufen zu müssen und dazu evtl. noch eine SSD zu benötigen, wenn ich bereits einen MiniPC habe, würde ich nich tun.
Ich würde aber auch nicht viel Geld für einen Pi 5 ausgeben, wenn es für weniger Geld bessere Hardware gibt. Und vermutlich würde ich heute, wenn ich ihn neu kaufen müsste, gar nicht mehr auf einen Pi setzen.

Was ich sagen möchte ist, dass die Anforderungen, Ansprüche und Voraussetzungen bei jedem anders sind. Ein grundsätzliches richtig oder falsch gibt es daher nicht.

Die Überlegung ist eher, was man braucht, was man evtl. schon hat und was im worst case passiert.

Wenn ich in den anderen thread sehe, dass die USB u. U. mehr Strom verbraucht, als der HA…

Ich hab jetzt den Stromverbrauch nicht gemessen, aber für 200-300€ bekommt man doch schon Notebooks. Die brauchen zwar etwas mehr Platz, aber würde das Sinn machen. Hat eine eigene „USV“ und einen Monitor, falls benötigt.

Ich find das auch interessant. Als Einwand würde ich vorbringen dass der Laptop 24/7/365 läuft. Ob ein Laptop dafür gemacht wurde?

Selber habe ich einen Rpi4 mit SSD im Einsatz, den Rpi in einem lüfterlosen Alugehäuse. Wenn der den Geist aufgibt würde ich auch auf einen MiniPC oder sowas setzen. Wenig Stromverbrauch ist wichtig. Nicht nur weil Strom Geld kostet sondern auch weil der Strom in Wärme umgesetzt wird und je heißer ein Gerät, desto schneller gehts kaputt.
Den Vorteil der vielen GPIOs des Rpi (wofür er gemacht ist) braucht man in kaum einer HA-Installation.

Also: Kauft der wissbegierigen Jugend nicht die Raspberries weg wenn es für den HA-Anwendungszweck sinnigere Hardware gibt.

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Wow, vielen Dank für eure ganzen Meinungen und Tipps.
Also da ich ja schon einen Raspberry 4 nur für HA im Einsatz habe und ihn nicht extra erst anschaffen muss, werde ich den dann wohl weiterhin benutzen.

Externes Backup vom aktuellen Stand meiner HA Installation habe ich von Anfang gemacht.

Die Frage die sich mir nur jetzt noch stellt; Lohnt es sich eine USV im Eigenbau (mit Powerbank etc.) zu realisieren oder sollte man den Aufwand wegen des vorhandenen Backups vielleicht garnicht betreiben?
Die USV sollte ja nur dazu dienen, das System bei Stromausfall sauber runter zu fahren.

Und was ist mit der Auslagerung der Daten auf einen USB Stick? Lohnt sich der Aufwand oder eher nicht?

Danke euch
Gruss
Dennis

Ich persönlich fahre mit einer hochwertigen SD Karte sehr gut.

Die Risiko Bewertung bzw. den Kosten/Nutzen Faktor musst Du bestimmen.

Ich würde eine externe SSD dran hängen und da HAOS drauf installieren. Oder halt mit der SD Karte fahren (Backups hast du ja).

Nur für ein HA eine USV anzuschaffen (Anschaffungskosten) plus zusätzliche Stromkosten auf‘s Jahr … nur damit die Kiste vielleicht „sauber“ runterfährt, finde ich persönlich übertrieben.
Wie oft kommt ein Spannungsausfall vor ? (bei mir sehr selten, zum Glück)
Sollte dennoch die Kiste dabei abrauchen, kann ich wieder Guten Gewissens etwas neues kaufen.
Das Geld habe ich ja virtuell durch den Nicht-Kauf der USV und den eingesparten Strom dafür gespart.
—> ist nur meine Meinung

Backups sind PFLICHT !!!

… aber hoffentlich mit einer SSD. Tipps für Gehäuse siehe auch andere, unzählige Threads.