Planung Smart Home in neuem Haus

Hallo zusammen,

für mich stellt sich bald die spannende Herausforderung, mit einem Hauskauf, auch ein Smart Home, auf Home Assistant Basis aufzubauen. Es handelt sich um ein Haus mit Keller, EG und OG.

Ich habe die letzten Wochen viele Stunden an Videos geschaut um mir ein Bild von allem zu machen: was geht, was möchte ich und was kann ich aktuell überhaupt umsetzten.

Prinzipiell würde mich eure Meinung zu verschiedensten Dingen interessieren. In dem Haus will ich verschiedenes umsetzen.

Einerseits will ich mir einen Home Server / Lab zusammen bauen, der neben dem HA auch folgendes kann:

  • Media Server (Plex, max 2 Streams gleichzeitig bis 4k)
  • NAS
  • eigene / private Cloud
  • Pi Hole

Was würdet ihr hier für Hardware empfehlen? Abgesehen von den 4k Streams via Plex braucht es nicht viel, aber schon ein wenig Rechenleistung mit integrierter Grafik (wie zB ein i5 von Intel).

Ich habe hier noch 5 4TB HDD herum liegen, die für das NAS genutzt werden sollen. Das wird mir auch für eine ganze Weile reichen.

Der PC soll insbesondere im Leerlauf natürlich möglichst wenig Strom nutzen. Würdet ihr alles für den Server in ein Gehäuse packen? Sollte ich NAS ggf. separat von der restlichen Hardware aufsetzten (also ein extra Hardware NAS hinzufügen)?

Zu Smart Home, möchte ich kurzfristig (in den nächsten 12 Monaten nach Einzug), folgende Dinge einbauen / umsetzen:

  • Lichtschalter
  • Lichter
  • Heizung
  • Türschlösser
  • diverse Sensoren
  • Kameras
  • Reinigungsroboter
  • mit 2-3 günstigen Tablets Kiosk-Dashboards

In der Zukunft kommt dann auch noch, elektr. Rolläden, Smarter Garten und PV-Anlage.

Wie würdet ihr hier an die Sache herangehen? Es muss jetzt nicht billig sein, Preis-Leistung soll einfach stimmen. Zigbee wirkt so als könnte ich mir ein sinnvolles Netzwerk aufbauen, bin mir aber einfach nicht sicher ob ein anderer Standard mehr Sinn macht.

Bei all den Möglichkeiten, Herstellern und Produkten bin ich etwas überfordert.

Schon einmal vorab vielen Dank für euren Input :slight_smile:

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Hi.
Zumindest ich habe das so gemacht. Mir war wichtig, nicht an ein Fertigsystem gebunden zu sein und jede Komponente einzeln meinen Bedürfnissen anpassen oder tauschen zu können. Ist aber auch schon 7 Jahre her, trotzdem läuft es absolut problemlos und ich hatte bisher noch keinen Ausfall.

Aber ich habe mir vorher Gedanken gemacht, was ich als Grundgerüst für den Server verwenden möchte. Am Ende habe ich mich für Unraid entschieden.
Dann habe ich nach Hardware recherchiert.

Hier gibts Infos und Tipps dazu, die man natürlich nicht nur auf Unraid reduzieren muss: https://forums.unraid.net/forum/105-nasserver-eigenbau-hardware/

Bei uns zu Hause werkelt der Unraid Server in einem Fractal Design Define R5 Gehäuse, dazu ein i3-9100 Prozessor, 40GB DDR4 Speicher, 3x Seagate IronWolf 4TB, 1x Crucial P5 Plus 1TB SSD.
Der Stromverbrauch liegt durchschnittlich bei 15-18W. Bin damit sehr zufrieden.

Darauf läuft alles was wir benötigen, zB HA, Raspberrymatic, Emby, Baikal, Adguard Home, AgentDVR, Vaultwarden, Paperless uvm. Früher mal noch Nextcloud, aber das haben wir aus Gründen wieder beerdigt.

Das soll keine Kaufberatung sein, sondern nur mal aufzeigen, was alles so möglich wäre.

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Ich habe bei mir darauf geachtet, dass auch beim Ausfall des Servers die Gundfunktionen gegeben sind. Bei Ausfall fehlen dann nur die “Komfort-Funktionen”:

  • Beispiel Licht: Die Taster sollten auch direkt mit dem Schaltaktor kommunizieren können. (Ich habe hier HomeMatic IP mit CCU/Raspberrymatic und verwende Direktverknüpfungen. Damit kann ich immer das Licht schalten. Vermutlich gibt es vergleichbares bei anderen Herstellern auch.
  • Beispiel Rollos: Meine Gurtwickler haben Tasten zur Vor-Ort Bedienung.
  • Beispiel Heizung: Das Wandthermostat und der Regler am Heizkörper arbeiten direkt miteinander. Bei Serverausfall wird weiter auf die vorgegebene Temperatur aktiv geregelt (und das Heizkörper-Ventil bleibt nicht in der Position stehen, die es beim Serverausfall hatte). Diese Temperatur kann auch vor Ort eingestellt werden.

Aaaalso. Ich habe bei mir Medienserver vom HA getrennt. Zwei Mini-PCs, der eine läuft als UMS, Druck-/Scanserver, etc. unter Windows/Linux. Auf einer externen Festplatte werden die Backups gesichert, deren Stromzufuhr über ein Shelly Plug S gesteuert wird.
Hab mich gegen ein echtes NAS entschieden, da das deutlich teurer gewesen wäre.

Den HA habe ich eben von einem Raspi auf einen weiteren Mini-PC (x86) verschoben, weil es da Probleme gab (bei mir seit ich MQTT nutzen wollte).

Wichtiger als das System: Achte darauf, dass Du da Strom hast, wo Du die Smarthomekomponenten installieren willst. Router sollen unter der Decke angebracht werden, elektrische Rolläden wollen ebenfalls weit oben Stromzufuhr. Das Kiosk-Tablets hängen wohl ebenfalls irgendwo mitten in der Wand (zumindest bei mir). Wo eigentlich keine Stromzufuhr vorgesehen war. Genauso bei Kameras.

Lichtschalter, Lichter? Ich habe da echt Shelly schätzen gelernt, da die Schalterserie eher irrelevant ist. Die neue Generation kann auch Zigbee. Bei mir war Zigbee eher ein Abtörner, da der HA im Keller sitzt wollten die Thermostate im OG nicht mit denen funken, zu wenig Teilnehmer um das Mesh stabil aufzubauen.

Tiefe Anschlussdosen (66) sollten Standard sein, sind bei vielen Elektrikern aber immer noch nicht die Regel!

Bei Simons Umbauberichten sind da auch einige Sensoren nachträglich verlegt/verplant worden, weshalb da Kabel “herumhängen”, die ich so nicht wollen würde :innocent: Weil die Dose halt zu tief für den Sensor verbaut ist.

Da ich gerade PV plane. Gleich ein Hohlrohr vom Dach nach unten einplanen, oder Du endest mit einer “Regenrinne” als verzinktes, an der Fassade verlaufendes Hohlrohr. Und im “smarten Garten” solltest Du lieber auch gleich die Anschlüsse planen, sowas nachträglich macht viel Extradreck.

Ich bin im Moment an der Planung einer Neuverkabelung meiner Elektrik. Was muss, soll wo hin. Was kommt da künftig. Besser die Wand nur einmal auffräsen um die Hohlrohre und Leitungen zu legen… Oder Ärger mit Familie 2.2 :joy: Ja, viel Arbeit. Aber weniger, als nachzurüsten.

Wenn Geld keine Rolle spielt… Ich würde gern alle Steckdosen smart machen, an den Lichtern bin ich auch dran. Gerade mit PV habe ich vor, mir ein Notstromszenario einzurichten. Wenn Black-Out, welche Geräte bleiben versorgt, welche werden ausgeschaltet und nur bei Bedarf bewusst eingeschaltet? Auch um den Batteriestrom nicht zu überlasten!
Dabei dringend auf ausreichend Power-Out achten, viele sind da unterdimensioniert (Initial 3 kWh bei meiner Schwester führte zusätzlich zur notwendigen Grundlast zum internen Blackout als sie den Herd anwarf - schlechte Beratung der Solarfirma)!

Ich habe in Vorbereitung der PV einen Hichi Power Meter an den Stromzähler gehängt und war erschüttert, welche Verbraucher (Geschirrspüler, Waschmaschine, Trockner, Ofen, Herd, Airfryer) da welche Massen an Strom kurzfristig ziehen. Die Peaks waren wirklich überraschend.

Edit: Smart Lights funken meist mit China! Normale Lampen nehmen und mit Shelly smart machen!
Der gleiche Müll mit Bosch Kamera, funzt nur mit Konto und permanenter Onlineverbindung, was auch für das Linus Yale (mit Bosch Logo) galt. Selbst bei Bosch sind das getrennte Apps. Du glaubst nicht, wie oft der Sch…-Boschserver “planmäßig” nicht erreichbar war. Auch letztlich beim Somfy Connectivity Kit, mehr als 50% “Verlust” der Eingaben. Ich ersetze gerade einen Somfy-Rolladenmotor, aber die “smarte Variante” durch die “dumme”. Mit Shelly. Billiger und funktioniert eben lokal und ohne Probleme sollten die mal pleite gehen oder die API nicht mehr pflegen (geplante Obsolesenz)…

Kamera habe ich gegen eine Reolink E1 Outdoor Pro getauscht, wobei HA noch keine Gegensprechanlage kann (egal welcher Hersteller!!!), daher läuft auf dem Fire Tablet die App im geteilten Bildschirm mit einem halben HA. Nicht optimal, aber funktioniert eben. Es geht wohl angeblich irgendwie mit Frigate, aber das habe ich noch nicht hinbekommen. Aber auch da soll die Reolink gut sein.

vielen Dank für die Antwort. So in der Art Stelle ich mir dies aktuell auch vor. Dann ist einfach alles in einem. Und ich denke auch, dass ich wohl eher nicht mehr als 6 Platten brauche. Falls doch, sind die TB Preise sicherlich gefallen und aus den 4TB Platten kann ich dann günstige 16TB (oder mehr machen).

Jedoch bin ich ehrlich gesagt noch etwas unschlüssig. Aktuell kann ich mir eben auch vorstellen ein separates NAS zu bauen und den Rest in einen separaten Server zu packen.

Danke für die Hinweise!

Bzgl. Licht hatte ich vor einen Schaltaktor nachzurüsten, mir ist hier auch wichtig das Licht einfach manuell steuern kann. Muss ich hier auf etwas besonderes achten? Ich hatte Simon’s Video gesehen, und dachte ich mache das analog dazu.

Bzgl. Heizung, worauf muss ich bei der Auswahl der Produkte achten um die Heizung nach Einbau über die Regler steuern zu können? Das Thema ist noch sehr neu, falls das eine naive Frage ist.

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort, Hinweise und Einsichten! :slight_smile:

Ich schanke aktuell noch bzgl dem Server, wobei mir deine Aufteilung auch gut gefällt. NAS an sich würde ich mir auch selbst zusammen bauen (und kein fertiges kaufen), einfach schon weil ich da gerne am Basteln bin.

Wegen Strom, das ist ein guter Punkt. Da muss ich ein bisschen flexibel sein, da ich nicht selbst baue und das Haus auch gar keine Sanierung nötig hat. Es wird ein bisschen renoviert und der Rest ist gut und mordern. Deshalb werde ich schauen wo was an smart home überhaupt Sinn macht bzw. möglich ist,

Mein Router wird wohl im EG liegen, der/die Server im OG. Wenn ich dich richtig verstehe, müsste ich dann auf diesen 2. Stockwerken versuchen ein starkes Mesh zu etablieren um dann auch im Keller ordentlich Dinge umsetzen zu können?

Ein bisschen extra Budget für das Haus habe ich, und aus irgendeinem Grund sind in dem Haus überall die Steckdosen unterschiedlich (also Design, teils im gleichen Raum bis zu 3 verschiedene Designs). Daher wollte ich die eh neu machen. Ich habe jedoch den Vorteil dieser smarten Steckdosen noch nicht begriffen. Kannst du mir da kurz helfen? Oder auf etwas verlinken?

Mein “Homeoffice” ist im Keller (mit Greenscreen), der ist ein Stahlbetonkäfig. Weshalb ich erst Mal noch mit Powerline arbeiten musste um überhaupt das WLAN aufzuspannen. Beim Versuch mit Zigbee bin ich entsprechend übel gegrätscht. Ich empfehle da aber ggf. Adapter, bspw. kein TP-Link Deco, die sind verheerend schlecht administrierbar oder man bezahlt SAAS, was es aber auch nicht “gut” macht.

Die Steckdosen sind das eine, die Einbaudosen sind bei “Bestand” oft das größere Problem.

Ich steuere im Moment noch einige Lampen (Schreibtisch, Stehlampe, etc.) über Smart Plugs (Shelly Plug S), die werden sowieso durch Shelly 1 Mini (Gen.3) hinter der Steckdose ersetzt. Leider habe ich das übliche Bestandsproblem, dass da (uralte) niedrige Dosen sind, wo nicht mal ein Shelly 1 Mini dahinter passt. Siehe einleitender Satz.

Ich musste Powerline zwischenschalten um die Stockwerke zu überwinden. Dieses Jahr kommt PV und damit neue Leerrohre für den Hauptverkabelung, eins für Strom, eins für Netzwerk (WiFi6/7 Mesh). Im Anschluss dann peu-en-peu die Elektrik der einzelnen Räume. Im EG habe ich den Router unter die Decke gepackt, mit einem Aufputz-Kabelkanal. Im Rahmen des Elektrikprojekts wird da dann Unterputz die passende Dose gesetzt.

Wenn ich PV bekomme will ich ein “Notstromszenario” einrichten, dann werden Stromkreise komplett deaktiviert, insbesondere die Stromfresser in der Küche. Dass die bspw. nicht gleichzeitig laufen können. Bei Stromausfall sind dann die Fernseher stromlos (Laptops brauchen deutlich weniger Strom), WLAN läuft, so denn noch ein Internet funktioniert auch dieses. Und natürlich die Kühlschränke (einer Küche plus Gefrierschrank im Keller).
Da neuer Sicherungskasten werden die Stromkreise mit Shellys ergänzt, aber auch einzelne Geräte werden “schaltbar” und werden bei Stromausfall abgeschaltet.

Wir mussten relativ schnell umziehen und ich konnte nur das “Katastrophenzimmer” (Esszimmer) neu verkabeln. Aber so lange noch nicht neu tapeziert ist, lassen sich ja neue Dosen schnell unter Putz legen (Tipp: Mauerfräse mit Industriesauger im Baumarkt leihen). Besser vorher überlegen. Und wo neue Dosen kommen eben auf jeden Fall tiefe Dosen nehmen. 66er, ggf. sogar 90er (66+24 “Einputzring”) oder Extra-Blinddose, die dann die Shellys oder andere Smart Home-Dinge aufnimmt.

Simon hat bspw. Bewegungsmelder, die aber nach meinem letzten Stand mit Kabeln zur Steckdose verbunden waren, das kann man ggf. eben auch mit einer Extradose planen.

Wichtig: Wenn aber erst die Tapeten an der Wand sind, wird das echt aufwändig (da bremst meine Frau meinen Enthusiasmus entscheidend :sunglasses:

Luftfeuchtemesser gibt’s mit USB-Stromversorgung, die sollten auch relativ hoch hängen. Auch da einfach eine Blinddose planen. 220V rein, USB Trafo braucht kaum Platz, dann kommt das USB-Kabel da aus der Wand an den Sensor.

Meine Kamera (Reolink E1 Outdoor Pro) wollte ein Netzteil und 12 Volt. Hatte erst an einen Trafo gedacht und das Kabel vom gelieferten Netzteil abschneiden. Habe es jetzt aber mit dem Originalnetzteil im Vordach untergebracht, da war aber eigentlich auch kein Strom. Jetzt schon (natürlich mit Deckel)…