Mal ein Beispiel:
Du hast erkannt, dass Deine Thermostate schnell reagieren und weit öffnen, wenn Du die Solltemperatur von 20 Grad Ausgangseinstellung erst einmal auf 30 Grad und später dann auf 22 Grad stellst.
Stellst Du gleich auf 22 Grad, passiert erst mal nicht viel, weil die Firmware des Thermostats erkennt, dass es nicht sehr viel wärmer werden soll. Das Ventil wird möglicherweise verzögert und dann auch nur wenig geöffnet, damit es am Ende nicht zu warm wird.
Stellst Du aber zunächst 30 Grad ein, geht die Firmware davon aus, dass es um zehn Grad wärmer werden soll und macht das Ventil deshalb weit auf.
Better Thermostat würde das, was Du mit den 30 Grad gemacht hast, praktisch umgekehrt machen. Wir nehmen jetzt mal an, dass der interne Temperatursensor des Thermostats 20 Grad anzeigt. Dann würde BT die Solltemperatur auf 22 Grad setzen, aber einen Offset in der Kalibrierung auf -8 Grad einstellen. Die Firmware des Thermostats “glaubt” dann, die Raumtemperatur würde statt 20 Grad nur 20-8=12 Grad betragen. Das sind dann wie bei Deinem Versuch zehn Grad Unterschied zur Solltemperatur, und das Ventil öffnet ebenso schneller und weiter. BT “spielt” also mit verschiedenen Offsets, um die Firmware des Thermostats zu überlisten.
Bei einem Versuch ohne BT müsstest Du deshalb die Solltemperatur von 20 auf 22 Grad und den Offset auf -8 Grad stellen, um das zu simulieren, was BT machen würde.
In Bezug auf Dein Problem kommen aber noch andere Dinge dazu. Denn für BT kommt es ja darauf an, wie groß der Unterschied zwischen der vom externen Temperatursensor gemessenen Temperatur und der Solltemperatur ist. Nehmen wir also an, Deine Automatisierung setzt morgens die Solltemperatur von 20 auf 22 Grad, wenn im Raum gerade 19,7 Grad gemessen werden. Dann beträgt der Temperaturunterschied 2,3 Grad und BT setzt einen großen Offset, damit der TRV schnell aufdreht.
Wenn Du jetzt aber tagsüber zum Testen die Solltemperatur am Dashboard von 20 auf 22 Grad erhöhst, wenn die Raumtemperatur beispielweise schon 21,3 Grad betragt, dann sieht auch BT keinen allzu großen Handlungsbedarf, weil der Temperaturunterschied nur 0,7 Grad beträgt. Dementsprechend gemächlicher geht es dann ans Werk. Weil BT außerdem nicht nach einem starren Prinzip vorgeht, sondern auch dazulernt, ist es notwendig, ihm einige Tage Zeit zu geben, um sich den tatsächlichen Begebenheiten vor Ort anzupassen. Wenn aber beispielsweise bei einer Fehlersuche BT immer mal wieder neu installiert wird, sind alle Daten gelöscht und es fängt wieder von vorne an.
Auf jeden Fall versucht BT auf diese Weise, die Raumtemperatur besser zu regeln, als es der Thermostat selbst tun würde. Einen direkten Einfluss auf dessen Firmware hat es aber nicht. Deshalb kann die Firmware auch nicht wissen, ob die Solltemperatur durch eine Automatisierung geändert wurde oder von Hand.