Smarte Heizungssteuerung im Frühjahr – Wie regelt ihr das?

Hallo zusammen,

nachdem ich dieses Jahr allen relevanten Heizkörpern smarte Thermostate verpasst habe und in für mich wichtigen Räumen sogar externe Thermometer gekoppelt sind, frage ich mich, wie ihr im Frühjahr am besten vorgeht. Im Winter war das Ganze schon ein Komfortgewinn. Die Heizungen schalten automatisch früh am Morgen ein, und wenn man aufwacht, sind Wohnzimmer, Küche und Bad bereits warm. Natürlich geht das mit höherem Energieverbrauch einher, da vorher einfach aufgestanden wurde und die Heizung manuell aufgedreht wurde.

Zusätzlich läuft die Heizung wesentlich länger, wenn der Sollwert von einem externen Thermostat langsamer erreicht wird.

Jetzt im Frühjahr ist mir aufgefallen, dass die gemessene Raumtemperatur nicht der gefühlten entspricht. Im Winter war der Sollwert im Wohnzimmer konstant auf 22 Grad eingestellt. Wenn es tagsüber aktuell draußen nur 16 Grad sind, reichen 20 Grad Solltemperatur vollkommen aus, und es fühlt sich trotzdem angenehm warm an.

Das stellt mich gerade vor Herausforderungen. Manuell runterregeln ist zwar möglich, aber irgendwie nicht der Sinn der Automatisierung. In den letzten Jahren haben wir bei ähnlichem Wetter die Heizung tagsüber wahrscheinlich einfach ausgelassen.

Wenn ich die Temperatur auf 21 Grad einstelle, läuft die Heizung dauerhaft (zumindest zeigen das die Thermostate an), auch wenn die Heizkörper teilweise gar nicht wirklich warm werden. Das Ganze scheint ziemlich komplex zu sein und hat viele Einflussfaktoren wie z.B. temperaturgesteuerten Fernwärmeübergabestationen und Vorlauftemperaturen. Irgendwie geht mir aktuell auch etwas die Lust aus, mich weiter mit dem Thema Heizung zu beschäftigen, obwohl ich schon Monate damit verbracht habe…

Wie handhabt ihr das? Achtet ihr auf die genauen Temperaturwerte oder stellt ihr einfach einen Wert ein und lasst es die Thermostate regeln? Habt ihr auch einen höheren Energieverbrauch festgestellt, wie bei meinem Szenario?

Mich würde interessieren, wie ihr das löst und welche Erfahrungen ihr damit gemacht habt.

Habe mein Home Assistant auch erst seit Herbst letzten Jahres. Musste mir also auch noch nicht viele Gedanken über sommerliche Temperaturen machen. Habe mir aber schon einen Sensor erstellt, der mir die Durchschnittstemperatur der letzten 3 Tage erstellt. Dieser schaltet ab 16 Grad in den Sommermodus. Der Modus hat aktuell noch keine Funktion, soll aber mit der aktuellen Außentemperatur irgendwann die Heizung so steuern, das wirklich nur im wirklichen Bedarfsfall geheizt wird. Da will ich dann auch noch die Luftfeuchtigkeit mit einarbeiten. Möchte da auch gerne noch einen Sensor haben der mir die Durschnittstemperatur des nächsten Tages sagt. Gerade im Frühling wo es mal warm am Abend aber doch recht kalt in der Nacht oder Morgens ist, macht es für mich sinn da ein bisschen zu justieren. Aber ich denke, dass muss man nicht unbedingt so handhaben, aber ich interessiere mich dafür gerade stark.

Nachtrag:
Für große Räume wie Wohnzimmer mit mehreren Heizkörpern ist meiner Meinung eine Temperatur von 20 Grad ok, wenn der externe Sensor weiter weg von den Hezkörpern platziert wird. Bei kleineren Räumen wie das Badezimmer 21 Grad, da soll es ja auch schön warm sen.

Das wäre ein guter Ansatz, vorausgesetzt, es funktioniert anschließend zuverlässig.

Mein Hauptproblem sind die fehlenden Erfahrungswerte – aktuell protokolliere ich meinen Verbrauch in einer Excel-Tabelle, um Vergleichswerte zu haben. Aber ein echter Vergleich ist schwierig, da das Wetter letztes Jahr um diese Zeit deutlich wärmer war als dieses Jahr. Logischerweise führen längere Heizphasen auch zu einem höheren Verbrauch.

Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber früher habe ich mir darüber überhaupt keine Gedanken gemacht. Wenn es kalt war, habe ich die Heizung angemacht – fertig. Jetzt, wo ich ständig die Zahlen vor Augen habe, erwische ich mich dabei, ständig an den Einstellungen herumzuschrauben. Dabei lernt man aber auch viel.

Zum Beispiel habe ich festgestellt, dass es keine gute Idee ist, die Heizung komplett auszuschalten, wenn ich drei Tage nicht da bin. Danach dauert es fast zwei Tage, bis sich Wände, Möbel usw. wieder aufgewärmt haben und ich problemlos meine 22 Grad im großen Wohnzimmer erreiche. Obwohl es sich nicht wirklich kalt anfühlt, zeigt das Thermometer dann eben nur 20,9 Grad statt der gewohnten 22.

Manchmal macht einen das schon ein bisschen verrückt. :smile:

Das verstehe ich sehr gut. Habe jetzt auch seit Wochen beobachtet und allemöglichen Szenarien durchgespielt. Und hab auch total unterschätzt was das für Zeit kostet, habe es aber durchgezogen.

Im Groben mache ich es so:

  • Das Regelungssystem ist 100 % handgestrickt, kein Better Thermostat oder Advanced Heat Control
  • In der configuration.yaml habe ich für Winter und Frühjahr einen Sensor/Dirctionary angelegt, der für jeden Raum Basistempertaturen enthält. Zwischen beiden wechsele ich auf dem Dashboard über einen input.select.
  • Je nach Zeit, Fenster, Lüfter, Zu Warm Raumtemperatur (externe Sensoren), Abwesenheiten, Klimageräte wird die Solltemperatur des Bosch Wandthermostes für den jeweiligen Raum eingestellt basierend auf Beobachtungen.
  • Ausgangspunkt sind immer die im Sensor hinterlegten Basiswerte auf die Thermostate zugreifen. Wenn Badezimmer Fenster z.B. länger als 5 min auf ist, wird die Temperatur um 4 Grad abgesenkt und 20 min nach dem Schließen wieder zurück auf die im Sensor hinterlegte Basistemperatur.
  • Ein Gimmick habe ich auch eingebaut. Wir haben im Haus verschiedene Bewegungssensoren z.B. bei den Treppen. Das Display der in der Nähe befindlichen Thermostate geht dann für 20 s an. Freue mich jedes Mal über die Kleinigkeit.
  • So sieht ein eingeklappte Steuerungseite aus.

Ob ich das jemanden empfehlen kann. JA aber nur wenn man Zeit und Ausdauer hat. Aber am Ende bekommt man eine auf Dein Haus absolut passende Regelung.

PS: Hier eine von mir getriggerte Diskussion über Sinn und Unsinn einer Absenkung. Ich denke, es bringt was aber nur wenn man maßvoll absenkt. Aber wie Du lesen kannst, gibt es auch andere Meinungen. Absenkung für Fußbodenheizung sinnfrei oder sinnvoll oder irgendwie dazwischen?

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Also ich habe gedacht ich wäre schon speziell was das angeht, aber du toppst das nochmal :grin:

Wow, das ist wirklich Next Level! :smile: Hut ab!

Die Frage nach der Nachtabsenkung ist natürlich komplex und hängt von vielen Faktoren ab. Bei einer trägen Fußbodenheizung mit niedriger Vorlauftemperatur bringt sie wahrscheinlich wenig, während es bei einer Fernwärmeübergabestation mit fester Vorlauftemperatur durchaus Sinn machen kann, die Temperatur nachts auf z. B. 18 Grad zu senken.

In meinem Fall zahle ich nur für die tatsächlich abgenommene Energie – wenn die Heizung also über Nacht durchläuft, entstehen entsprechend höhere Kosten. Deshalb ist die Nachtabsenkung für mich definitiv sinnvoll.

Ein weiteres Problem ist das subjektive Temperaturempfinden: Gestern fand ich eine bestimmte Temperatur im Wohnzimmer noch angenehm, heute ist es mir plötzlich zu warm. :sweat_smile: Kennst du das auch? Wie gehst du damit um?

Gerade jetzt im Frühjahr merke ich das extrem. Die Werte, die ich mir eingestellt habe, passen auf einmal nicht mehr. Gestern habe ich meine Automationen manuell angepasst und die Temperaturen gesenkt. Wahrscheinlich muss ich nächste Woche, wenn es wieder kühler wird, alles wieder hochdrehen. Das ständige Nachjustieren macht es echt kompliziert!

Was heißt bei dir komplett auszuschalten? Bei mir wenn niemand zu hause ist, schalten die Thermostate auf 16 Grad. Das wird auch im Winter nie erreicht. 22 Grad bei mir im Wohnzimmer (40m²) da würde ich sterben :sweat_smile:

Genau so geht es mir teilweise auch. Vorallem in den Räumen wo man sich viel aufhält. Hast du einen externen Temperatursensor für deine Thermostate? Steht der ab und zu in der Sonne?

Neulich war ich unterwegs und habe die Thermostate einfach auf „Aus“ gestellt – genau so, wie ich es früher mit den manuellen Thermostaten gemacht habe, die wir dann immer auf 0 gedreht haben.

Mein Wohnzimmer ist etwa 40 m² groß, und die 22 Grad messe ich an einem externen Thermometer, das ca. 3 Meter von den Heizkörpern entfernt hängt und als Soll-Wert für die Heizung dient. Am Esstisch, der am anderen Ende des Raums steht, sind es dann wahrscheinlich nur noch 20,5 bis 21 Grad.

Aber wie gesagt, das ist alles sehr individuell und hängt stark von der Heizungsart ab. Ich habe keine Fußbodenheizung, was das Temperaturempfinden natürlich nochmal ganz anders macht.

Ein Heizkörper sitzt bei mir hinter dem Sofa in einer Nische – wahrscheinlich bringt der kaum etwas. Außerdem ist das Haus aus den 1970ern, und das Thema Dämmung ist da natürlich auch so eine Sache. :smile:

22 Grad mit kleinem Kind fühlen sich richtig an. Es ist nicht übertrieben heiß aber schön warm. Ich will nicht das hier irgendwer im Haus wegen meinen Spielereien friert.

Edit: Nein, der Temperatursensor hängt nicht in der Sonne. Ich habe ihn jetzt zusätzlich mit etwas Abstand zur Wand montiert, indem ich ihn auf ein kleines Filzstück geklebt habe – eigentlich gedacht für Möbelfüße – und das Ganze dann in etwa 1,80 m Höhe an der Wand befestigt.
Mein Eindruck war, dass der Sensor ohne diesen Abstand zur Wand tendenziell kühlere Werte angezeigt hat, vermutlich weil die Wand selbst etwas Kälte abstrahlt.

Ursprünglich hatte ich das gar nicht vor aber es ergab sich stückchenweise aus den Beobachtungen und Möglichkeiten. Momentan bin ich des Thema etwas über.

Ist bei mir ganz genauso - ich teile mir mit Nachtbarn eine Erdwärmeanlage und bezahle was der Wärmemengenzähler am Strang zu unserer Wohnung berechnet.

Ja das kenne ich auch und habe wirklich etliche Male an Temperaturen, Zeit der Absenkung etc justiert und wieder beobachtet, bis es dann irgendwann paßte. Damit Du nicht immer die Automatisationen anpassen mußt würde ich Profile anlgen z.B. über Sensoren. Hier meiner für Winter.

Zusammenfassung
      - name: "Heizung Basiswerte Winter"
        #Wird verwendet als Default der Heizung Wandthermostate
        #Anfängliches Mißverständnis: Ich brauche die target_temp_high (= Occupied cooling setpoint) überhaupt nicht weil es kein Kühlsystem gibt. Low / high sind nicht ein Korridor zutrffend auf eine Fußbodenheizung.
        unique_id: "heizung_basiswerte_winter"
        state: "initialized"
        attributes:
          {
            "unten_wohnzimmer_target_temp_low": "22",
            "unten_wohnzimmer_target_temp_high": "24",
            "unten_wohnzimmer_hvac_modes": "heat",
            "unten_wohnzimmer_nachtabsenkung": "on",
            "unten_wohnzimmer_fensterabsenkung": "on",

            "unten_treppe_target_temp_low": "18",
            "unten_treppe_target_temp_high": "20",
            "unten_treppe_hvac_modes": "off",

            "unten_gaeste_wc_target_temp_low": "21.5",
            "unten_gaeste_wc_target_temp_high": "23",
            "unten_gaeste_wc_hvac_modes": "heat",
            "unten_gaeste_wc_nachtabsenkung": "on",

            "mitte_treppe_oben_target_temp_low": "21",
            "mitte_treppe_oben_target_temp_high": "22",
            "mitte_treppe_oben_hvac_modes": "heat",
            "mitte_treppe_oben_nachtabsenkung": "on",

            "mitte_bad_target_temp_low": "20.5",
            "mitte_bad_target_temp_high": "22",
            "mitte_bad_hvac_modes": "heat",
            "mitte_bad_nachtabsenkung": "on",
            "mitte_bad_fensterabsenkung": "on",

            "mitte_schlaf_target_temp_low": "18",
            "mitte_schlaf_target_temp_high": "20",
            "mitte_schlaf_hvac_modes": "off",

            "mitte_gaeste_target_temp_low": "18",
            "mitte_gaeste_target_temp_high": "20",
            "mitte_gaeste_hvac_modes": "off",

            "mitte_hwr_target_temp_low": "15",
            "mitte_hwr_target_temp_high": "18",
            "mitte_hwr_hvac_modes": "off",

            "studio_target_temp_low": "22",
            "studio_target_temp_high": "23",
            "studio_hvac_modes": "heat",
            "studio_nachtabsenkung": "on",
            "studio_fensterabsenkung": "off"
          }

Denkbar wäre aber auch eine Auf- und Abwertung in Profile zu legen und die Automatisationen geben das der dort hinterlegten Soll Temperatur hinzu. Am Ende mußt Du dann nur ein Profil auf dem Dashboard aktivieren und es wird alles etwas wärmer oder weniger wärmer.

Ja, das ist sicher ein großer Einflußfaktor.

Letzte Woche hatte HA Nacht ein Problem und konnte die Absenkung nicht rausnehmen. Da war es kühl beim Frühstücken :wink:

Gutes Gelingen!

Die Idee mit den Profilen ist wirklich gut, um es auch anderen Hausbewohnern einfacher zugänglich zu machen. Danke für den Tipp! :wink:

Es beruhigt mich auf jeden Fall zu wissen, dass ich nicht der Einzige bin, der sich so viele Gedanken darüber macht, dass es einem zum Hals raus hängt

Ehrlich gesagt habe ich zwischendurch sogar schon darüber nachgedacht, das ganze smarte Zeug einfach wieder abzubauen… :sweat_smile:

:slight_smile: Und ich hab mir so schon so oft geschworen, das wars jetzt mit HA, nur noch pure Wartung … und dann kommt mir doch wieder eine Idee … das Forum hier ist da auch nicht wirklich hilfreich beim Abgewöhnen

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tl;dr
Grundsätzlich ist das korrekt. Jedes Grad weniger spart rund 6% Energiekosten. Allerdings ist die Berechnung der Heizkosten bei FW etwas komplexer ist als bei klassischen Heizungsanlagen, die man einfach mal in der Nacht absenken kann. Auch hängt es von der Region ab und ob man in einem MFH im gut vernetzten urbanen Umfeld oder in einem ländlichen Gebiet im EFH wohnt.

Wenn du wirklich Kosten einsparen möchtest, solltest du die vereinbarte Wärmeleistung prüfen. Diese ist häufig vom Versorger zu hoch angesetzt und der Leistungspreis höher als notwendig. Dann sollte die Leistung entsprechend angepasst werden. Ob die Leistung angemessen ist, kannst du mit folgender Faustregel prüfen:

Teile den Jahresverbrauch in kWh durch die Wärmeleistung in kW. Das Ergebnis sollte etwa 1.800 h betragen. Liegt der berechnete Wert deutlich unter 1.800, solltest du deinen Versorger ansprechen und einen Vorschlag für eine geringere Wärmeleistung einfordern.

Wie setzen sich die Kosten für Fernwärmeversorgung zusammen?
Für die Bereitstellung und Lieferung von Wärme berechnen die Versorger ein Wärmeentgelt, das sich zusammensetzt aus:

  • Arbeitspreis
  • Grundpreis
  • Verrechnungspreis

Der zu zahlende Arbeitspreis ist abhängig von der verbrauchten Wärmemenge.
Der zu zahlende Verrechnungspreis richtet sich nach der Größe und der Anzahl der verwendeten Wärmezähler. Maßgeblich sind die „Technischen Anschlussbedingungen des Versorgers (TAB Heizwasser).

Der Arbeitspreis setzt sich aus Preiskomponenten für die beiden Energieträger Strom und Gas zur Wärmeerzeugung zuzüglich eines Grundarbeitspreises wie folgt zusammen:

ap

Stromanteil
Der Stromanteil im Arbeitspreis wird nach folgender Formel ermittelt:

Strom = Strom, + WärmefaktorStrom x [ Strompreis x ( Stromindex / Basisindex )]

Es betragen:

  • der Grundarbeitspreis (Strom0): 0,5000 Ct/kWh
  • der WärmefaktorStrom: 0,4000
  • der Strompreis: 43,4315 Ct/kWh

Somit ergibt sich derzeit folgende Formel für den Arbeitspreis:

Strom = 0,5000 + 0,4000 x [ 43,4315 x ( Stromindex / 136,1 )]

Der Stromindex bezieht sich auf den Vorjahreswert der Reihe 0451 des Statistischen Bundesamtes. Er wird jährlich zum 01.07. angepasst. Es gilt der Mittelwert des vorangegangenen Kalenderjahres. Der Basisindex in Höhe von 136,1 entspricht dem Wert aus 2023 zur Basis des Statistischen Bundesamtes im Jahre 2020 gleich 100.

Gasanteil
Der Gasanteil im Arbeitspreis besteht aus einem GasWärmefaktor, einem Energie- und einem Festpreisanteil sowie Steuern und Abgaben, die beim Einsatz von Gas zur Wärmeerzeugung anfallen, und berechnet sich nach folgender Formel:

Gas = WärmefaktorGas x [ Gaso + 0,34 x ( 0,1 x EEX 6/3/3 ) + 0,34 x ( 0,1 x EEX 3/1/3) + Festpreisanteil + Energiesteuer - Erstattungsrabatt + CO2-Abgabe + Speicherumlage + > Regelenergieumlage]

Es betragen:
der WärmefaktorGas: 1,1875
der Grundarbeitspreis (AP0): 1,4762 Ct/kWh
der Festpreisanteil: 1,4725 Ct/kWh
die Energiesteuer (ESt): 0,5500 Ct/kWh
die CO2-Abgabe in 2024: 0,8190 Ct/kWh
die Speicherumlage bis 07/2024: 0,1860 Ct/kWh
die Speicherumlage, ab 08/2024: 0,2500 Ct/kWh
die Regelenergieumlage: 0,0000 Ct/kWh

Auf die Energiesteuer geben die Versorger eine gewährte Erstattung als Rabatt in Höhe von 0,3500 Ct/kWh weiter.

Somit ergibt sich derzeit folgende Formel für den Arbeitspreis:

Gas = 1,1875 x ( 1,4762 + 0,34 x ( 0,1 x EEX 6/3/3) + 0,34 x ( 0,1 x EEX 3/1/3) + 1,4725 + 0,5500 - 0,3500 + 0,8190 + 0,2500 + 0,0000 )

Die Formelbestandteile „EEX 6/3/3“ und „EEX 3/1/3“ unterliegen der Fortschreibung. Sie finden ihren Ursprung in den Notierungen der Quartalsprodukte der EEX für das Marktgebiet Gaspool. Es werden Mittelwerte der EEX-Notierungen nach den Zeiträumen 6/3/3 (Halbjahreszeitraum) und 3/1/3 (Quartalszeitraum) verwendet. Im Einzelnen ist dies für „EEX 6/3/3“ bei Anpassung

zum 01.01.: Mittelwert der Monate April bis September des Vorjahres,
zum 01.04.: Mittelwert der Monate Juli bis Dezember des Vorjahres,
zum 01.07.: Mittelwert der Monate Oktober des Vorjahres bis März dieses Jahres und zum 01.10.: Mittelwert der Monate Januar bis Juni dieses Jahres,

sowie für die Anpassung „EEX 3/1/3“

zum 01.01.: Mittelwert der Monate September bis November des Vorjahres,
zum 01.04.: Mittelwert der Monate Dezember des Vorjahres bis Februar dieses Jahres, zum 01.07.: Mittelwert der Monate März bis Mai dieses Jahres und
zum 01.10.: Mittelwert der Monate Juni bis August dieses Jahres.

Grundpreis
Der Grundpreis besteht aus einem Festpreisanteil und einem Anteil „I“, der über eine Indexierung einer Fortschreibung unterliegt, nach folgender Formel:

gp

Es beträgt der Basisgrundpreis (GP0): 406,70 EUR/a.

Der Index „I“ beschreibt den Durchschnittspreisindex für „Erzeugnisse der Investitionsgüterproduzenten“, wie er in der Fachserie 17, Reihe 2 „Preise und Preisindizes für gewerbliche Produkte (Erzeugerpreise)“ – dort Nummer 3 – vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht wird. Er wird jährlich zum 01.10. angepasst. Es gilt der Mittelwert des vorangegangenen Kalenderjahres. Der Basisindex in Höhe von 100,1 entspricht dem Wert aus 2018 zur Basis des Statistischen Bundesamtes im Jahre 2015 gleich 100.

Ich bin seit über 30 Jahren selbstständiger Energieberater für Wohngebäude.

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