Professionelle Beratung für Smart-Home-Setup im Fertighaus-Neubau gesucht

Hallo zusammen,

ich plane gerade ein individuelles Fertighaus und bin auf der Suche nach professioneller Smart-Home-Beratung. Da Simon selbst leider keine persönliche Beratung auf Stundenbasis anbietet, hoffe ich auf eure Empfehlungen! Remote sollte in Ordnung sein, daher gibt es keine Ortspräferenz (auch englischsprachig wäre ok).

Was ist mir wichtig?

  • Ich suche jemanden, der nicht auf eine bestimmte Technologie oder sogar einen einzelnen Anbieter festgelegt ist, sondern sich ganz auf meine Anforderungen einstellen und mir im Detail Vor- und Nachteile sowie Kombinationsmöglichkeiten erklären kann.
  • Ich würde gerne die Vorteile eines kabelgebundenen Systems mit der Flexibilität einer eigenen Programmierung (also wirklich sämtliche Automationen selbst schreiben und ändern können) verbinden und frage mich, inwiefern das möglich ist.
  • Ich möchte keinen Vendor-Lock-In haben, sondern im Idealfall beliebige Komponenten für Beleuchtung, Verschattung, Heizung, Energie, Sicherheit etc. anschließen und steuern können.
  • Ich möchte nicht gleich die 50-100-TEUR-Lösung kaufen, sondern von einem sinnvollen Minimal-Setup flexibel aufrüsten können.

Wenn ihr euch zu dem Thema austauschen wollt, ohne mich zu beraten, können wir auch gerne einfach so sprechen :slight_smile:

Ich freue mich auf eure Tipps und wünsche euch schon jetzt frohe Weihnachten!

Viele Grüße
Michael

KNX ist eigentlich die beste Lösung aber nicht ganz trivial zum programmieren. Deutlich einfacher ist da Loxone, dafür ist man dort in der Auswahl der Komponenten beschränkter, kann aber auch über MQTT alles weitere einbinden

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Wie @metallmanu schon sagt, wird KNX vermutlich sein, was Du suchst. Dazu gibt es auch diverse Firmen, die entsprechend professionell beraten.

Davon sich hier auf einen einzelnen, anonymen Account zu verlassen, der Dir gegen Geld Dinge erzählt, würde ich stark von abraten.

Selbstverständlich hast Du die Möglichkeit, dass Du hier öffentlich Deine Anforderungen / Gegebenheiten zur Diskussion stellst und im Rahmen des Forums geholfen wird.

Unterm Strich bist Du meiner Meinung nach mit Home Assistant als Steuerzentrale / Grundlage gut beraten, eben weil 100% Open Source und unabhängig.

Und bei Verkabelung ist KNX als Bus System schlicht der Standard.

Ab dem Punkt ist es dann eine Preisfrage, was Du verbaust und wie. Also wie weit Du Dich selbst rein kniest oder für Beratung und verbauen bezahlst. (Wie gesagt, wenn Geld, dann eher an Menschen mit Referenzen in dem Bereich und einer Ust-ID.)

Schon mal beim Fertighaus-Bauer angefragt - ich der Regel machen die auch die Elektroplanung und wenn Smarthome dazu kommen soll, macht das schon Sinn, alles aus einer Hand zu nehmen.

Bei meinem Bekannten hat die Fertighausfirma die komplette KNX-Installation und Programmierung nach seinen Wünschen umgesetzt.

und wenn Kabelgebunden, geht eh nichts an KNX vorbei, das System ist komplett Hersteller-umabhängig.

Die Suche nach Alternativen von KNX ist reine Zeitverschwendung… Loxone würde sich zusätzlich zur Visualisierung anbieten. Frage bei Loxone nach, ob es in deiner Umgebung einen zertifizierten Partner gibt. Zumeist kennt sich ein solcher dann auch mit KNX aus.
Remote https://www.smart-harry.at/

Loxone wäre die einzige kabelgebundene Alternative, man kann auch beide System koppelen aber macht nicht wirklich Sinn, zweigleisig zu fahren.
Entweder KNX oder Loxone und dann alles davon, weil unterschiedliche Sensoren, Taster, Server tec.

Wenn bei meinen Basteleien etwas ausfällt, dann steht meine Frau ohne mich chancenlos da. Ein Profi wird immer auf relativ teure Standardkomponenten setzten, bei denen er im Problemfall effizient Support leisten kann. Ein einarbeiten in unzählige günstige Komponenten ist für ihn nicht machbar und wirtschaftlich nicht tragbar, dem sollte man sich bewusst sein. Für eine Erweiterbarkeit mit „Fremdkomponenten“ wird man sich wohl immer selber dahinterklemmen müssen…

Hi alle,

vielen Dank für eure bisherigen Antworten! Meine bisherigen Überlegungen und Folgerungen sind:

  • Ich würde gerne Automationslogik und Visualisierung mit Home Assistant erstellen, da es meines Wissens nach keine Open Source-Alternative gibt, die auch nur annähernd so leistungsfähig und gleichzeitig so einfach zu bedienen ist. Seht ihr das auch so?
  • Da KNX der De-Facto-Standard für nicht-proprietäre kabelgebundene Systeme ist, stellt sich die Frage, was ich dann alles mit KNX machen muss, und wie die Schnittstelle zu HA genau aussieht. Eine Busleitung von jeder Steckdose, jedem Taster, jeder Brennstelle und jedem Rollladen zum Technikraum ist wahrscheinlich notwendig (stimmt das?), und KNX-Schaltaktoren werde ich dazu auch brauchen (korrekt?). Danach ist mir die Sache aber nicht mehr so klar:
    • Kann ich dann einfach ein KNX/IP-Interface an die Schaltaktoren hängen und den Rest komplett mit HA machen, also sagen ”wenn Sensor X Signal A sendet, löse Aktion B an Aktor Y aus”? Oder muss da noch mehr in KNX selbst passieren?
    • Kann ich mir somit die ganze KNX-Software, Konfiguration und Programmierung einfach sparen, weil HA die Zuordnung und Verschaltung übernimmt?
    • Kann mir ein “normaler” KNX-Experte oder Smart-Home-Elektriker für ein solches Setup den kompletten Plan aufzeichnen, oder wird so jemand immer versuchen, KNX für alles zu verwenden und HA wegzulassen?
    • Wie viel Geld kosten mich die KNX-Komponenten, also Kabel, Schrank, Aktoren und Interface? Was habe ich dabei noch alles vergessen?
    • Wie groß ist die Auswahl der KNX-fähigen Endgeräte, z.B. Videosprechanlage, Innenlautsprecher, Thermostate und Ähnliches, vor allem im Vergleich zu Zigbee- oder WLAN-Geräten, die ich ja über HA auch steuern könnte?
    • Wie viel kosten die Home-Assistant-Komponenten? Geht es dabei wirklich nur um den Server und optional die Tablets für die Visualisierung?

Danke schonmal für eure weitere Hilfe!

Hi Manu, vielen Dank für deine Antwort!

Ja, Loxone würde ich gerne vermeiden, da es einfach eine proprietäre Lösung ist und damit die eigene Programmierung wohl nicht möglich ist.

Bezüglich KNX frage ich mich, wie sich das genau mit z.B. Home Assistant verbinden lässt. Dazu habe ich unten auch nochmal einen ausführlicheren Beitrag mit meinen Überlegungen geschrieben und freue mich über weiteren Input.

Hi tarag,

danke für deine Antwort!

Als ich nach Empfehlungen für professionelle Beratung gefragt hatte, hatte ich eher “ich habe sehr gute Erfahrungen mit der Beratung durch Firma XXX gemacht, schau mal auf deren Webseite” und nicht “ich kenne mich aus, gib mir 250 EUR, dann helfe ich dir” im Kopf :wink:

Die Verknüpfung von KNX und HA finde ich super, aber habe dazu noch einige Detailfragen, weshalb ich unten nochmal einen Beitrag geschrieben habe. Ich freue mich auf weiteren Input!

Hi tuxtom,

danke für deine Antwort! Mit dem Fertighausbauer werde ich noch sprechen (bisher besteht der Kontakt nur zum Verkäufer), aber ich fürchte, dass man da tendenziell die Dinge angepriesen bekommt, die sie üblicherweise verkaufen. Daher würde ich erstmal gerne einen Überblick bekommen, so dass ich die Technologien der Fertighausfirma besser einordnen kann.

Hi noschvie,

danke für deine Antwort!

Loxone würde ich gerne vermeiden, da es eben nicht Open Source ist und laut Webseite auch die Schulungen (über die Einführungsvideos hinaus) kostenpflichtig sind.

Daher würde ich gerne Home Assistant für Visualisierung und Automationslogik verwenden. Dazu habe ich unten auch nochmal einen ausführlicheren Beitrag mit meinen Überlegungen geschrieben und freue mich über weiteren Input.

Hi Lutz,

danke für deine Antwort!

Bekommt man deiner Meinung nach ein System wie Home Assistant, das man komplett selbst programmiert, einigermaßen ausfallsicher hin, oder ist das eine komplette Illusion? Ich würde natürlich auch eine ausführliche Doku dazu schreiben, was ich verwende und wie ich es verknüpft habe, so dass man sich mit IT- und Elektrikgrundkenntnissen gut in das System einfinden kann.

KNX ist die Auswahl an Komponenten groß, für ein Haus mit Licht, Rollladen, Temperatur und Fenstersensoren bist du schnell 20.000€ los. Mit HA Komponenten wie Zigbee oder Shelly ca. 2000€, allerdings dann halt Funk und Batteriewechsel bei vielen Sensoren. KNX werden die Busadressen bei Installation festgelegt, über diese kannst du dann auch die Komponenten über HA steuern und abrufen. Automationen kannst du dann alle in HA laufen lassen wenn du möchtest

Für die Koppelung brauchst du in KNX auf jeden Fall einen KNX-IP-Router, der die Verbindung zwischen KNX-TwistetPair Netz und dem normalen Netzwerk herstellt wo dann der HA-Server läuft.

Um selber tätig zu werden in KNX brauchst du die KNX-Software ( ETS 6.x ), die kostet Geld.
Die ETS-Home liegt bei 350€ - limitiert auf 64 KNX-Geräte, das kann in einem Haus schnell zu wenig werden ( zum Vergleich, Bekannter von mir hat alles in allen rund 200 KNX-Gerät im Haus )
ETS-Professionell ( unlimiert für 1000€ ( jeweils Nettopreis ), da lohnt es sich auf Gutscheine usw. zu achten, z.b. im KNX-Forum.

Des weiteren, wenn keine Ahnung von KNX, das ist nicht ganz ohne sind da einzuarbeiten, würde ich dir die UDEMY-Kurse von Torben Ledermann empfehlen, der hat einen KNX-Kurs ( KNX/ETS - Fibel ) und seit kurzen auch einen KNX-HA-Kurs ( KNX-Home Assistant Fibel ).
Auch hier, bei UDEMY sind Kurse öfters mal im Angebot für kleines Geld, einfach mal drauf achten.
Fürs erste schau dir mal den YT-Kanal von Torben an, da kannst auch schon einiges zu KNX und/mit HA rausziehen.

Ich hab den KNX-Kurse bei UDEMY gemacht - vorher keine Ahnung davon, heute kann ich Geräte programmieren, Gruppenadresse sinnvoll vergeben usw. - der war echt gut.

Für 250€ bekomsmt ne Buchempfehlung :slight_smile:

Es bringt nichts, die jemanden zu empfehlen, der hunderte Kilometer von dir weg wohnt, die solltest dir entweder jemanden vor Ort suchen, der Smarthome-Knowhow vorweisen kann mit entsprechenden Referenzen - da wäre z.b. die IHK ein Ansprechpartner, Fachbetriebe zu nennen, oder wie schon gesagt, lass es die Fertighausfirma mitmachen. Was in meinen Augen die bessere Lösung ist, weil die eh die Elektroplanung mit dir machen müssen und dann auch die Vorverkabelung machen bzw. Leerrohre in die Hausmodule einplanen.
Und es macht schon ein Unterschied, ob eine konventielle E-Plaung gemacht wird oder direkt mit KNX geplant und verkabelt wird ( jede Steckdose / Lampe / etc einzel vom UV anfahren mit 3/5x1,5qmm Kabel usw. )

Die Mehrkosten an Aktoren sind im Vergleich zu anderen System vernachlässigbar, man muss ja nicht Jung oder Gira nehmen, Aktoren von MDT, Hager, ABB usw. sind erheblich günstiger und genauso gut.

Dann vergleiche mal was 16 Shelly’s einzeln kosten zu einem 16-fach KNX-Schaltaktor. Die Mehrkosten bei KNX kommen in erster Linie durch den höheren Verkabelungsaufwand und mehr Planungs-/Programmieraufwand.

@mo314 : Mir macht da eher die Hardware Sorgen. Die Software bekommt man irgendwann hin.

Wenn man erst einmal mit dem Selberbasteln beginnt, dann wird das schnell zu einem Hobby, bei dem es immer etwas zu tun gibt…

…und ich befürchte niemand anders wird sich in eine noch so ausführliche eigene Dokumentation und haufenweise Fremdkomponenten einarbeiten.

Im Großen und Ganzen läuft es bei mir recht ordentlich. Ein paar meiner eigenen Entwicklungen haken manchmal ein wenig aber ich hoffe, dass ich die Probleme noch lösen werde (vor ein paar Tagen ist zum Beispiel um 2:00 Uhr nachts das Garagentor aufgefahren – die Alarmeldestation hat ein „Unerlaubtes Öffnen des Garagentors“ gemeldet aber es wurmt mich trotzdem…) Beim Selberbauen scheint zwischen „es geht meistens“ und „es geht immer perfekt“ noch eine Dimension an Arbeit dazwischen zu liegen…

Ich hatte bei meinem Hausbau (ebenfalls Fertighaus) die Illusion, dass ich da zu Smart Home gut beraten werde im Vorfeld und vor allem bei der Elektroplanung.
War leider nicht so obwohl ich denke, dass ich durchaus mit einer guten Firma gebaut habe.
Deren Beratung hat sich auf ein Basis und ein Pro Paket mit Bosch free@home beschränkt, weil sie das eben im Portfolio für interessierte Kunden drin haben. Darüber hinaus hatte leider weder der Verkäufer noch der zuständige Fachplaner wirklich Ahnung von Smart Home.
Habe mich dann von einem Verwanden (gelernter Elektriker) zum Thema KNX beraten lassen. Wie schon von einzelnen Vorrednern geschrieben, war das „Kernproblem“ der Aufwand der Verkabelung, „Bauen“ des Zählerschranks, etc… Hierfür waren ersten Angebote locker bei 30k aufwärts für eine erste smarte Grundausstattung.
Hätte das ganze gerne selbst vorbereitet und Kabel verlegt, etc., die enge Taktung der Fertighaus Firma hat aber leider kein ausreichend großes Zeitfenster dafür zugelassen (abgesehen von den zig Haftungsausschlüssen, die ich hätte unterschreiben müssen).
War ne Weile traurig, dass es kein KNX System wurde, bin heute aber mit HA und meiner Mischung aus vor allem WLan Shellys, Zigbee und ein bisschen Z-Wave happy und bisher hat noch fast alles so funktioniert, wie ich das wollte.
Lange Rede, kurzer Sinn: KNX ist sicher top, kostet aber mindestens zum Start erstmal ordentlich mehr Geld als der Einstieg in ein funkbasiertes Smart Home und bisher gab es keinen use-case (für mich), der nur mit KNX lösbar gewesen wäre.
Das aber nur meine Meinung als klarer Laie auf dem Gebiet.
Viel Erfolg bei deiner weiteren Recherche! Würde gerne wissen, welcher Weg es wird, wenn du eine Entscheidung für dich getroffen hast.

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Das ist so.
Die Systemintegratoren, welche KNX oder allgemeine Smarthome-Systeme planen, haben in der Regel ihren einen oder max zwei Hauslieferanten an Systemkomponenten. Dafür haben die Verträge, Schulungen usw. gemacht und sich drauf spezialisiert - ist auch o.k. so.
Der Zeitaufwand, sind in Komponenten anderer Hersteller einzuarbeiten, kann kein Kunde bezahlen.
Wenn du alleine schon siehst, wieviele Programmiermöglichkeiten so einfache Wandtaster mit Display heute schon haben, das sitzt man locker einen Tag dran, sich da einzuarbeiten.

Acht Dir nochmals die Empfehlung von mir bei der Planung Hausbau

  1. Bus System (z.B KNX)
  2. Tiefe UP Dosen damit platz für Aktoren darin ist.
  3. Netzwerk (Lan) mit genügend Anschlüsse in den Zimmern zusammen geführ auf ein Patchpanel. Auch Außen (Kameras) ja sogar in der Garage usw. nicht nur auf Wlan setzen!
    Rollos (Motoren)

Gruß