Lösung für entferntes Gewächshaus gesucht

Hallo Leute,

ich bin noch recht neu in HA und auch hier in der Community. Aktuell stehe ich vor einem Reichweiten/Protokoll Problem und komm (geistig) nicht weiter.

Es geht jetzt in sofern darum, eine Verbindung vom Haupthaus zum Gewächshaus hinzubekommen, das ca 30 Meter sowie 2 Höhenmeter tiefer vom Haupthaus entfernt ist.

Ich habe an der Außenwand einen Outdoor Router hängen, der Luftlinie ca 30 Meter vom Gewächshaus entfernt wäre. Wlan ist also kein Problem.

Im Gewächshaus selbst ist Strom vorhanden und nun geht es mir darum, Lüfter und Kettenantriebe der Fenster, sowie Bewässerungsventile zu steuern. Das soll natürlich aus HA heraus gesteuert und mit allerlei Daten gemeinsam genutzt werden, um irgendwann einen Smarten Garten zu haben.

Ich dachte dabei an Shelly für die Fenster sowie den Lüfter - per Wlan kein Ding. Jetzt sind die meisten Badenfeuchtesensoren sowie auch Temperatur und Luftfeuchtigkeitssensoren mit Zigbee ausgestattet. Gardena widerum könnte mittels Bluetooth.

Mene Frage ist nun, wie ich das adäquat einrichten kann, dass ich eben im Gewächshaus quasi ebenso Bluetooth als auch Zigbee (und Wlan) zur Verfügung habe.

IN HA ist Zigbee mittels Sonoff Stick und Z2M eingebunden - das läuft mehr oder weniger gut. Mein Haus ist recht groß und eine Mischbauweise. Der Anbau ist aus Stahlbeton und ich hab schon mit mehreren GU 10 Leuchtmitteln die über Zigbee/Tuya laufen so meine Problemchen. Ist die Zigbee Reichweite echt so kurz? Hab 2 schon Aeotec Repeater sowie einige Osram Steckdosen laufen - aber so ganz geil ist das Zigbee Netzwerk trotzdem nicht. Ich denk nicht, dass ich es schaffe, vom Haupthaus bis zum 30 Meter entfernten Gewächshaus zu funken.

Was wären jetzt brauchbare Wege, um da etwas zu realisieren. Ein Netzwerkkabel könnte ich outdoor zur Not noch verlegen, dann wäre auch Lan im Gewächshaus verfügbar - Aber das muss doch einfacher gehen oder? Vielleicht ein SMBLight Stick per Wifi? Aber das soll ja auch nicht gut klappen…

Vielleicht habt ihr hier Input für mich…

Davon kannst/solltest Du ausgehen. Selbst wenn es bei einer guten Wettersituation vielleicht mal klappen könnte, kann spätestens bei Regen schon wieder Schluss sein.

Ja ein SMLight Dongle ließe sich auch per WLAN verbinden, aber so wirklich empfohlen ist/wird das nicht. Daher würde ich immer eine LAN-Verbindung vorziehen. Da das ja bei Dir auch möglich ist - wenn auch mit etwas Aufwand - würde ich Dir empfehlen das auch zu machen. Dann kannst Du für das Gewächshaus eine zweite Z2M Instanz und somit ein eigenes Zigbee Mesh im Gewächshaus aufbauen, nutzen und unter HA einbinden.

Bei der Unmenge an unterschiedlichen Zigbee Geräten die es so gibt wirst Du vermutlich für jedes Gerät, das Du im Gewächshaus steuern und messen willst, irgendein passendes Zigbee Gerät finden.

Edit: Auch wenn Du im Gewächshaus nur Geräte einbinden wolltest und könntest die sich per LAN- oder WLAN ansprechen, steuern und unter HA einbinden lassen, würde ich trotzdem eine LAN-Verbindung in das Gewächshaus legen.

VG Jim

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Evtl. wären die neue Gen4 von Shelly mit dem LoRa Addon etwas für dich.
https://www.shelly.com/de/blogs/documentation/shelly-lora-add-on.
Ob per Script eine Art Gateway erstellt werden kann, konnte ich leider noch nicht testen.

Eine Möglichkeit wäre ein Master-Slave System aufzusetzen und einen Pi oder ähnliches im Gewächshaus zu betreiben.

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Eindeutig LAN-Kabel, ein 50m LAN-Kabel CAT7 oder 6e ist nicht teuer, kannst du so einen blauen Schlauch nehmen mit dem man Stromkabel in die Wände verputzt und das direkt neben einem Gehweg oder so einige Zentimeter unter Erde bringen. Am Gewächshaus Ende einen Switch oder AcessPoint mit 2 LAN-Anschlüssen. WLAN für einen ESPHome Bluetooth Proxy und der 2.LAN-Anschluss für einen Zigbee Coordinator, sofern es ZigBee braucht.

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ich würde versuchen das Gewächshaus möglichst autark laufen zu lassen und nur Meßwerte an HA übermitteln oder zusätzlich eine Übersteuerung. Ansonsten läuft es eben vor sich hin.

Was meinst du mit autark? Ich brauch ja die Automationen zum Öffnen der Fenster, Lüfter etc… - oder meinst ich soll die dann nach der Einrichtung selbstständig laufen lassen?

Daher würde ich immer eine LAN-Verbindung vorziehen. Da das ja bei Dir auch möglich ist - wenn auch mit etwas Aufwand - würde ich Dir empfehlen das auch zu machen. Dann kannst Du für das Gewächshaus eine zweite Z2M Instanz und somit ein eigenes Zigbee Mesh im Gewächshaus aufbauen, nutzen und unter HA einbinden.

Ich denk das ist die beste Lösung, obwohl ich keinen Plan habe, was du mit “zweiter Z2M Instanz” meinst. ← Wie geht das?

Auf jeden Fall hab ich den neuen SLZB-MR1 ins Auge gefasst - der hätte auch den Bluetooth Proxy mit an Board. Ich überleg schon ob ich nicht direkt 2 kaufe und den Sonoff Stick dann entferne. Mein Haus ist riesig und dann könnte ich mit dem HA in den Serverschrank umziehen und trotzdem Zigbee im 1 Og platzieren.

Ich glaube gesehen zu haben, dass die SMBLight Adapter auch als Repeater fungieren können. Wären dann 2 oder 3 dieser Geräte in einem Zigbee Netzwerk auch für “entlegene” Winkel sinnvoll - oder soll ich mich besser dahin “meshen”?

Ich dachte direkt an ein Duplex Erdkabel - dann hätte ich die Leitung direkt im Netzwerkschrank steckbar…wär auch kein Schaden denk ich, denn dann wär das Gewächshaus samt Komponenten auch im passenden Vlan.

Ja genau. Das Gewächshäus sollte für sich selbst laufen können.

Und wenn du eine Vernetzung möchtest, nimm Glasfaser damit es keine Potential Probleme gibt.

Nur mal so ein Gedankenspiel in eine andere Richtung:

Sofern das Gewächshaus und das Haupthaus am selben Stromzähler hängen, könnte man mittels DLAN Netzwerk ins Gewächshaus bringen.
Damit eröffnen sich weitere Möglichkeiten, wie:

  • Mesh-fähiger WLAN-Accesspoint
    1. HA (z. B. auf Raspberry)
  • Z2M-Connector via LAN (z. B. SLZB-06)
  • ESP32 als Bluetooth-Proxy
  • etc.

Obacht!
Blitzschutz bei LAN ausserhalb des Hauses nicht vernachlässigen.

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Hatte ich auch überlegt, aber ich hatte mal DLAN im Einsatz, und auch bei Marken wie Devolo, mit jedem Meter Stromkabel wird die Leistung schlechter, und wenn du vom Gewächshaus in den Serverschrank noch durch mehrere FI musst, dann ist das rausgeworfenes Geld. Von daher hab ich das gar nicht erst erwähnt, ein LAN-Kabel ist da auch günstiger :wink:

Du nutzt zwei Z2M Installationen und somit zwei verschieden Zigbee Mesh. Ein Zigbee Mesh bei Dir im Wohnhaus und ein Zigbee Mesh im Gewächshaus. Jede Z2M Installation nutzt dann ihren eigenen Coordinator. Somit gibt es nicht das Problem das Du eine Zigbee Verbindung von Deinem Wohnhaus in das Gewächshaus aufbauen musst. Das Thema zwei Z2M Instanzen war hier im Forum aber auch schon häufiger mal ein Thema.

BTW DLAN: Das hatte ich vor Jahren hier auch mal eine Weile im Einsatz und zwar für Geräte im Außeneinsatz. Z.B. IP Kameras. Das hat letztendlich immer mal wieder Probleme bereitet und alles Mögliche gestört. Irgendwann hatte ich dann die Faxen dicke und habe DLAN kompl. entsorgt und alles über LAN-Kabel und -Verbindungen gemacht.

VG Jim

Mit WLAN bin ich im Freifeld 120m weit gekommen ohne jegliche Probleme und nur mit handelsüblichen Antenennen und zwar nur im Fenster - also nicht mal mit Outdoor-Geräten. Selbstverständlich sind sehr heftige Schnee- und Regenfälle, die das Mobilfunknetz und den Sat-Empfang stören, auch für WLAN nicht gut, aber das sind nur 30m und mit einem Outdoor-AP-Client sollte das ein Kinderspiel sein.

LAN ist natürlich auch mein Favorit und da sollte man nicht sparen und Leerrohr und LAN-Verlegekabel für Erdverlegung benutzen und natürlich frostfrei min. 80cm tief verlegen. Die meisten Kabel nehmen sonst den alljährlichen Wechsel zwischen Frost und Sommerhitze übel und werden irgendwann brüchig.

Bei mir habe ich im sonst per ZigBee nicht erreichbaren Außenbereich ein AVM-Gateway für DECT-ULE und den kleinen Kreis von AVM unterstützter ZigBee-Geräte.

Sooo…ich habe nun auf eine Mesh Bridge von TP-Link zurückgegriffen, da ich sowieso schon ein Omada Netzwerk betreibe. Die Bridge funkt jetzt das Netzwerk direkt ans Gewächshaus und hat dahinter dann einen SLZB-MR1 stecken, den ich auch schon erfolgreich in HA als zweie Instanz integriert habe.

Die eigene Zigbee Instanz läuft jetzt schon gut und auch die ersten Temperatursensoren liefern schon Daten. Geiles Ding dieser MR1, da der auch direkt Bluetooth Proxy könnte - somit könnte ich auch mit Gardena, denk ich, wobei aktuell die Sonoff Bewässerungsventile auch gut funktionieren.

Leider hab ich jetzt das Problem, dass meine Kettenantriebe nicht zuverlässig mit dem Shelly 2PM laufen, da die Mesh Bridge kein 2,4GHZ WLAN funken kann, sondern nur 5GHZ. Damit sind die 2 Shellys für Licht & Lüfter, sowie die Fenstersteuerung etwas unglücklich gewählt.

Was schlagt ihr vor, wie ich das Problem beheben könnte? Da Zigbee aktuell über des SLZB-MR1 so gut läuft, könnte ich Licht und Lüfter auch über Zigbee steuern…wie aber steuere ich die Kettenantriebe an? GIbts dafür was Zigbee-Brauchbares?

Leider ist eine reine 5GHz-MeshBridge noch etwas unglücklicher als die Shellys gewählt. Denn die 2,4GHz werden dir nicht nur bei dieser Gelegenheit fehlen.
Jetzt kannst du natürlich alternativ ZigBee-Switches von Sonoff nehmen wie ZBMINIR2 oder ZBMINIL2.

Ja, da hast du recht. Ich hab jetzt mal zusätzlich den Outdoor Router ins Gewächshaus geklemmt - der teilt das 2,4er Netz auch aus und die Shellys sind damit schonmal konfiguriert und endlich in HA angekommen. Die erste Zeitplanung der Fenster läuft damit schonmal.

Danke für den Hardware Tipp - ich schau mir die gleich an - aktuell hoff ich ja, dass von Shelly die 2PM auch in der Gen 4 kommen - dann wäre Zigbee direkt mit an Board. Umklemmen ist ja das kleinste Problem und auch im Fall der Sonoffs wär das kein Ding. Dann könnte ich direkt auf die 2,4 GHZ verzichten. Aber eigentlich bin ja ein Fan von “Haben ist besser als brauchen”.

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Ich habe im Schuppen einen WLAN-Repeater mittels Powerline angebunden.
Dadurch ist im ganzen Garten WLAN vorhanden, damit jeder beim Grillen auch das Handy in der Hand halten kann. obwohl es eigentlich dafür gedacht ist, dass ich mich zum Arbeiten rauss setzen kann.

Im Gewächshaus habe ich eine Eigenbau-Konstruktion bestehend aus einem nackten ESP8266, der die Temp. im Boden und unter Dach misst und über 3 einfache Read-Kontakte merkt, ob noch Fenster und Tür auf sind. Strom kommt von einem 3,7V-2500mAh-Akku und einem kleinen 6V 1A Solarpanel auf dem Geewächshausdach. Der Akku puffert dunkle Zeiten ausreichend gut. Das Gehäuse ist eine billige Aufputzdose vom Baumarkt und ist im Gewächshaus. Der ESP ist im Deep Sleep und wacht aller 30 min auf, um die Werte zu senden, bevor er wieder einschläft. Das lässt sich einfach mittels ESPHome stricken auch ohne Adruino-IDE oder Visual Studio Code. Wichtig: kein Logging und keine Web-Seite. Für das OTA-Update lässt er sich wach halten. Das sollte man aber bei Sonnenschein machen und nicht nachts.

Noch ein Aspekt, für den ich selbst mit meinen Gedanken noch nicht am Ende bin:

Wenn man das eigene Netzwerk per LAN oder Powerline außerhalb des Hauses verfügbar macht, schafft man auch zusätzliche Angriffspunkte für technikaffine Einbrecher. Man sollte also ein wirklich gutes Passwort für Home Assistant wählen und sich auch sonst Gedanken machen, welche Smart-Home-Komponente für einen Angriff genutzt werden könnte und wie man sie davor schützen kann. Das wären z.B. ein Zigbee2mqtt-Server, ein RaspberryMatic-Server oder eine Synology für die Sicherheitskameras. Solange man ohnehin weder Sicherheitstechnik noch smarte Schlösser hat, ist die Gefahr eher gering.