Zigbee2MQTT vs. ZHA – Ist Z2M wirklich noch die bessere Wahl?

Moin @TC_HA und @woody333, herzlich willkommen im Forum! :tada: Wenn dieser Beitrag eines bewirkt hat, dann dass ihr euch beide registriert habt, um an dieser Diskussion teilzunehmen – das freut mich! :clap::clap:

Was ich an euren Argumenten nicht ganz nachvollziehen kann: Wie genau trägt die Trennung von Home Assistant und dem Zigbee-Netzwerk zur Ausfallsicherheit bei?

Das Zigbee-Netzwerk existiert doch als eine einzelne Ressource, und jedes Gerät kann sich immer nur mit einem einzigen Koordinator verbinden. Geht es euch dabei in erster Linie darum, dass das Zigbee-Netzwerk weiterläuft, falls Home Assistant ausfällt? Falls ja – wo genau wird dann in so einem Szenario die Automatisierung ausgeführt? Zum Beispiel bei der genannten Bewässerungssteuerung – wer übernimmt dann die Steuerlogik?

Und was passiert im Worst-Case-Szenario, wenn das Netzteil von Home Assistant ausfällt – das Zigbee-Netzwerk „lebt“ zwar noch weiter, aber die zentrale Logik fehlt. Würde die Bewässerungssteuerung dann trotzdem zuverlässig weiterarbeiten?

Mich würde das echt interessieren – vielleicht kannst du ja mal einen eigenen Thread dazu eröffnen und dein Konzept für die Bewässerungssteuerung im Detail vorstellen? Das wäre bestimmt für viele hier spannend und würde helfen, das Thema in diesem Thread auf den eigentlichen Fokus zurückzubringen. :blush:

Das Thema ist ja jetzt scheinbar von “Zigbee2MQTT vs. ZHA – Ist Z2M wirklich noch die bessere Wahl” zur Hochverfügbarkeit der Home Automatisierung gewechselt.
Das ist eine gute Frage und ich habe mich gefragt, was funktioniert bei mir noch, wenn HA mal für eine Zeit ausfällt.
Die Antwort: Alles funktioniert im Wesentlichen noch weiter, aber eingeschränkt und nicht mehr so komfortabel.
Ich habe ja mit Apple HomeKit und Eve angefangen. Als Matter auf den Markt kam, konnte ich viele EVE-Geräte auf Matter upgraden und habe bei neuen Geräten auch darauf geachtet.
Zu der Zeit, gab es für mich eigentlich keine Veranlassung dafür, da ich nur mit EVE-Geräten im Apple HomeKit-Universum unterwegs war.
Als ich dann mit HA angefangen habe, kam mir das aber zugute, da ich diese Geräte nun zusätzlich in das HA-Universum integrieren konnte.
Das heißt, wen HA ausfällt, funktioniert alles noch in HomeKit weiter.
Es fehlen zwar die Automatisierungen, die in HA laufen, aber im Großen und Ganzen läuft alles.
Alles, was ich in Zigbee habe, sind in erster Linie Buttons und ein paar Sensoren.
Da kann dann aber Siri weiterhelfen.

Ich verwende Z2M und habe ZHA bisher noch nie ausprobriert. Von daher kann ich die beiden nicht ranken. Gestartet bin ich mit Deconz/Phoscon, wo es aber mitunter lange gedauert hatte, bis ein Gerät richtig unterstützt wurde.

Damit ich bei einem HA-Ausfall nicht im Dunkeln stehe, habe ich einige Lampen per Binding direkt mit Schaltern verheiratet. Für manche Dinge, wenn Geräte z.B. kein Binding unterstützen, verwende ich diese Z2M-Extension, womit man relativ easy direkt nur mit Z2M Automatisierungen realisieren kann. Z.B. zur Schaltung vom Nachtlicht durch einen Bewegungsmelder.

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Ich kann aus persönlicher Erfahrung sagen, dass Z2M stabiler läuft, mehr Geräte unterstützt und besser zu debuggen ist. Die Abhängigkeit von MQTT ist absolut zu vernachlässigen. Ich kenne keine HA-Installation mit einem halbwegs umfangreichen Umfang die ohne MQTT auskommt.
ZHA hat mir auch im letzten Jahr noch so viele Stunden Fehlersuche beschert, dass ich es leid bin. Ich würde jedem von Anfang an zu Z2M raten. Das spart einem viel Zeit. Zumindest wenn man auch mal ein nicht ganz so weit verbreitetes Gerät integrieren will. Aber gerade das macht Homeassistent für mich aus.

Richtig. Wobei ich mal davon ausgehe, dass diese “nicht so weit verbreiteten Geräte” sich eben nicht vollständig an den Zigbee Standard halten und eigene Lösungen implementiert habe.

Ich denke, dass ZHA mindestens genauso stabil läuft wie Z2M.
Probleme machen dann eher Geräte, die sich nicht an den Zigbee Standard halten.
Und wenn ich mich in diesem und in anderen Foren mal so umschaue, finde ich - gefühlt - wesentlich mehr Probleme mit Z2M als mit ZHA.

Steinigt mich nicht, ich habe dafür keine Statistik - ist nur so ein Gefühl!

ZHA unterstützt prinzipiell alle Geräte, die sich an den Zigbee Standard halten. Deshalb braucht es da eigentlich keine extra Datenbank.

Das kann ich nicht bestätigen und das sollte man auch so nicht formulieren.
Wie oben schon mehrfach beschrieben, laufen beide Systeme sehr gut und stabil und jeder kann das System nutzen, dass ihm am meisten zusagt, bzw. das ihn bei dem, was er tun möchte am meisten unterstützt.
Wer es einfach mag und nur Geräte verwendet, bei denen sich der Hersteller an den Zigbee Standard hält, ist bei ZHA bestens aufgehoben.
Für alle anderen ist Z2M die bessere Wahl.

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Hi @zu3st und Willkommen im Forum.

Das ist eine interessante Aussage – du scheinst ja viele HA-Installationen kennengelernt zu haben. Spannend, dass du dich jetzt zum ersten Mal im Forum registriert hast, um diese Erfahrung hier zu teilen. :blush:

Welche konkreten Probleme hattest du? Waren es grundsätzliche Fehler in ZHA, oder eher spezifische Konfigurationsprobleme mit deiner Hardware oder Netzwerkstruktur?

Und da sind wir wieder bei einer pauschalen Empfehlung. Wäre es nicht sinnvoller, die Entscheidung abhängig von den individuellen Anforderungen zu treffen, anstatt Z2M generell als „die richtige Wahl“ für alle zu sehen? :blush:

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Z2M auch seit über einem Jahr…
Release note vom ersten Release 2024:

Ich gehe einfach mal ganz stark davon aus das sich für die Automatische Erkennung am Standard orientiert wird, wie sollte es sonst gehen?

Ist aber ein Service den man bei Z2M hat und dann beruhigt einkaufen kann, da man weiß es funktioniert.
Ist halt für viele ein Pluspunkt, mich eingeschlossen.

Das muss ich mir bei Gelegenheit mal genauer angucken.

Zigbee2MQTT ist vollkommen unabhängig von Home Assistant. Daher habe ich keine Ahnung, wie ein HA-Update die Z2M-Funktionalität überhaupt beeinflussen sollte. :wink:

Damit ist diese Argumentation ein Eigentor, das nicht den Eindruck vermittelt, als würde es um einen ergebnisoffenen Vergleich gehen.

Und die Argumentation dahinter ist jetzt welche? Du kaufst ausschließlich Geräte, die nativ und vollumfänglich mit ZHA funktionieren und keine Quirks benötigen?
Und in dem Fall hätte ZHA einen Vorteil vor Z2M, weil … ?!
Hint: Du würdest z-wave lieben. :wink:


Die einzige Argumentation die bei genauer Betrachtung überbleibt ist der Verzicht auf MQTT. Einmal eingerichtet muss ich mich allerdings darum absolut nicht mehr kümmern und es macht keinen Unterschied, da die Geräte an Z2M angelernt werden und damit automatisch in HA auftauchen.

Außerdem laufen noch weitere Dinge, unabhängig von Zigbee, bei mir über MQTT. Ich kann mich nicht an einen Aussetzer oder Unzuverlässigkeit von MQTT erinnern. Nicht mal im Forum wüsste ich, dass es mit MQTT und dessen Zuverlässigkeit mal ernsthafte Probleme gegeben hätte.

Also bleibt nur die Argumentation, dass die zwei Minuten MQTT einrichten einmalig wegfallen, was in vielen Fällen eben nicht stimmt, weil es für anderes gebraucht wird. Und, die Verbindung über MQTT fällt weg, womit man wieder eingeschränkter ist, wenn man erweiterte Dinge tun möchte.


Sry, aber an Argumenten gegen Z2M bleibt da unterm Strich nichts stichhaltiges über. Im Gegenteil. :wink:

ZHA mag inzwischen einfacher / weniger schmerzhaft in der Nutzung geworden sein. Aber ein einfaches aufholen auf ein Mindestmaß an Nutzbarkeit ist eben noch lange kein Vorsprung …

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Diese Extension finde ich super interessant. Wie gehst du damit um, wenn du einen BWM per HA und zum Backup auch mit diesem AddOn an eine Lampe koppelst? Oder umgehst du solche Doppel-Automatisierungen?

Gruß, Lars

Ja, Doppel-Automatisierungen umgehe ich. Die läuft dann nur in der Z2M Extension.

Mir geht es darum das ZigBee Netzwerk von HA zu trennen so dass bei einem Hardwareausfall einfach ist, mit einer Backuphardware weiterzumachen, ohne direkt Zugriff auf den ausgefallene Hardware zu haben, um z.B. USB Sticks umzustecken. Es gibt verschiedenen Wege das zu realisieren mit ZHA geht es nur via LAN/WLAN Zigbee Coordinator mit einem unabhängigen Server via Z2M kann man dafür jeden Coordinator benutzen.

Desweiteren habe ich die Erfahrung gemacht, was hier schon diskutiert wurde, dass Hardware, die sich nicht 100% and den Zigbee Standard hält ein stabil laufendes ZHA Netzwerk komplett in ein instabiles verwandelt. Beim Kauf dieser Hardware weiß man es halt vorher nicht, ob da 100% Zigbee drin stecken. Bei mir waren es z.B Aquara Steckdosen, die mein ZHA Netzwerk komplett gestört hatten.

Da ich beide Systeme schon ausprobiert haben und derzeit parallel verwende, kann ich sagen, dass beide Netzwerke ZHA und Z2M sehr gut Ihren Job erfüllen und solange kompatible Hardware verwendet wird, beide sehr stabil laufen. Bei “exotischer” Hardware hat halt Z2M ein bischen die Nase vorne.

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Danke für deine ausführliche Antwort, @tarag. Ich finde es gut, dass du deine Sichtweise so klar darstellst. Allerdings habe ich den Eindruck, dass hier zwei eher nebensächliche Punkte herausgegriffen wurden, um sie isoliert zu entkräften, während die eigentliche Kernfrage unbehandelt bleibt.

Das ist eine verkürzte Betrachtung, die am eigentlichen Punkt vorbeigeht. Es ging nicht darum, dass Z2M direkt von HA-Updates betroffen ist, sondern dass ZHA als native Integration automatisch mitgetestet wird, während Z2M als externer Dienst selbst für seine Kompatibilität sorgen muss.

Dass Z2M unabhängig von HA ist, kann in bestimmten Szenarien ein Vorteil sein, bedeutet aber gleichzeitig, dass sich der Nutzer selbst um die langfristige Kompatibilität kümmern muss. Das ist kein „Eigentor“, sondern schlicht eine andere Systemarchitektur mit Vor- und Nachteilen – je nach Anwendungsfall.

Hier wird eine verkürzte und stark zugespitzte Interpretation gewählt, die nicht der eigentlichen Argumentation entspricht. ZHA setzt bewusst auf Standardkonformität, um langfristige Stabilität zu gewährleisten.

Die eigentliche Frage ist also nicht, ob man nur Geräte kauft, die mit ZHA kompatibel sind, sondern:

  • Ist es ein Vorteil, dass Z2M Workarounds für nicht-standardisierte Geräte bietet? Oder ist das langfristig eine Krücke, die nur Hersteller unterstützt, die sich nicht an Standards halten?
  • Bedeutet es automatisch, dass ein System besser ist, nur weil es mit proprietären Geräten flexibler umgeht?

Diese Punkte wurden in deiner Antwort gar nicht behandelt, sondern nur scheinbar widerlegt, indem ein überspitztes Szenario in den Raum gestellt wurde.

Eigentlich ist genau das Gegenteil der Fall: Hier wurden zwei Randaspekte selektiv herausgegriffen und isoliert betrachtet, um sie dann zu entkräften, anstatt sich mit den tatsächlichen, wesentlichen Unterschieden zwischen ZHA und Z2M auseinanderzusetzen.

Deshalb nochmal zurück zur eigentlichen Frage: Sollte man Z2M weiterhin als „die bessere Wahl“ pauschal empfehlen – oder ist ZHA inzwischen eine gleichwertige (oder je nach Setup sogar bessere) Alternative?


Ein wesentlicher Unterschied zwischen Z2M und ZHA liegt in der Routing-Strategie. Z2M nutzt standardmäßig Source Routing, sofern es vom Koordinator unterstützt wird, während ZHA per Default auf Table Routing setzt.

Hier hat Z2M einen Vorteil, da Source Routing in vielen Netzwerken stabilere und effizientere Routen ermöglicht. Besonders bei exotischer oder nicht vollständig Zigbee-3.0-konformer Hardware ist dies relevant, da manche Geräte nicht alle Mechanismen unterstützen, die für ein optimales Table Routing erforderlich sind.

Allerdings ist es wichtig zu erwähnen, dass Source Routing auch in ZHA aktiviert werden kann, es jedoch nicht die Standardeinstellung ist. Warum ZHA hier ausschließlich auf Table Routing setzt und Source Routing nicht als native Option anbietet, bleibt eine offene Frage. Die offene Fragestellung dazu findet sich hier:

Das bedeutet, dass Z2M in der Routing-Strategie von Haus aus einen Vorteil hat, da es Source Routing direkt nutzt, während ZHA-User diesen Vorteil erst durch eine manuelle Konfiguration aktivieren müssen.

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Das Thema ist total spannend, weil wir verschiedene Technologien unter einen Hut kriegen müssen. Wir haben Funk, Netzwerk, Software und Hardware. Wir haben Physik und Logik.

Zu 90% wird HA komplett auf einer Hardware betrieben. Raspi, USB Stick und eingebautes WLAN Modul. Tausche den Raspi gegen einen NUC oder einem NAS, das spielt keine Rolle. In meinem Beispiel rede ich von einem Einfamilienhaus. KG, EG, OG oder DG. In vielen Fällen ist der Technikraum im Keller. Andere haben die Hardware im Wohnzimmer laufen. Man meint, in einer Wohnung sieht die Welt anders aus, aber am Prinzip ändert sich dort auch nichts.

Wir suchen uns jetzt mal den Single-Point-of Failure (SPOF). Das ist der Raspi. Netzteil Tod, alles Tod. SD Karte Tod, alles Tod, USB Stick im A…, alles im A…! Was auch immer nicht mehr funktioniert, nach außen hin ist erstmal alles weg. Ein Laie sieht nur “schei… Smart Home”. Ihn interessiert nicht, WAS nicht funktioniert, er sieht DAS es nicht funktioniert. Vergleichen wir es mit der FritzBox oä… WLAN, Router, DHCP, Logik … alles in einer Hardware. Netzteil oder Box Tod … siehe oben.

Man wird nicht alle SPOF ausschalten, aber man kann reduzieren. Als erstes haben ich Hardware getrennt. Den Koordinator (USB Stick im Raspi) habe ich verschoben auf eine Sonoff Bridge (Zbridge). Nicht die Traumlösung, aber EINE Lösung. Alle ZigBee Geräte unterhalten sich nun mit der ZBridge. Dieses sendet an das HA über TCP/IP. ZHA kann man so konfigurieren, dass es auf Daten einer bestimmten IP hört.

  • Fällt mein Raspi aus, aktiviere ich einen zweiten, sage dem ZHA nur auf welche IP und Port es hören muss. Ich fasse das Themas ZigBee nicht an. Man könnte jetzt sagen, ich kann den USB Stick ziehen, den Raspi tauschen, Stick wieder rein und es läuft. Stimmt fast. Was, wenn der Raspi nach 3 Jahren ausfällt. Man kauft einen neuen. Was, wenn ich von Raspi auf NUC umsteige? Andere Generation. Da ist nicht sichergestellt, dass die USB Schnittstelle von den I/Os usw. identisch ist. Also fängt man an den Koordinator wieder neu anzulernen.

  • Ich kann den Koordinator besser im Haus platzieren. Wo er steht ist egal. Hauptsache eine IP Verbindung zum Raspi. Damit kann ich mir einige Hops im ZigBee Mesh sparen.

  • Wenn der Koordinator ausfällt und ich einen zweiten aktiviere, muss ich alle Geräte wieder neu anlernen und im HA neu einbinden. Das ist der einzige SPOF den man nicht weg bekommt, weil das die Natur des ZigBee mit einem Koordinator mit sich bringt.

Weiter im Programm.

Jetzt schicke ich die Informationen der ZigBee Geräte nicht direkt an die ZHA Schnittstelle, die anhand der eindeutigen ID die Geräte erkennt und einen von uns gewählten Namen vergibt. Übrigens, wechselt man den Koordinator von Hersteller A zu B ändern sich alle ID und alle Geräte müssen neu angelernt werden. Bei über 100 wird es anstrengend.

Was, wenn ich nun alle Informationen eines ZigBee Gerätes an einen MQTT Server schicke. Dort legt das Gerät die Informationen im bekannten MQTT Stil ab.

Z.B.

/Z2M/EG/WOHNEN/ROLLO

Jetzt bin ich nicht mehr von einer ID abhängig, die der Koordinator vergibt. Also sage ich dem HA, es soll in /Z2M/EG/WOHNEN/ROLLO schauen und mit der darin befindlichen Information das machen, was ich über die Logik gesagt habe.

  • Fällt der Koordinator aus, ersetze ich ihn gegen einen neuen. Ich sage dem Zigbee nur noch, wo sich der MQTT Server befindet (IP). Alle Informationen landen im MQTT. Es gibt keine Abhängigkeit mehr zwischen HA und ZHA.

ZigBee <—> MQTT <—> HA
ZBridge <—> Raspi <—> Raspi

Fazit:

Ich kann den Koordinator tauschen, ohne MQTT und HA anzufassen.
Ich kann MQTT tauschen ohne den Koordinator und HA anzufassen.
Ich kann HA tauschen ohne den Koordinator und MQTT anzufassen.

Stellt euch nicht die Frage, ob euer System heute gut läuft, fragt euch, ob es morgen, mit geänderten Rahmenbedingungen wie andere Hardware, andere Software, usw. noch laufen kann. Die All-in-One Lösung ist zum starten gut, später ein Nachteil. Das Smart Home wächst mit neunen Anforderungen und Produkten. Morgen kommt ein Sensor raus, für den es noch keine Integration in HA gibt. Warte ich drauf oder kann ich schon mit MQTT starten.

Ich hoffe, ich konnte euch einen Ansatz vermitteln, die Gedanken anregen und euch dazu bewegen, über das Thema Verfügbarkeit nachzudenken. Es gibt nicht DIE Lösung. Es gibt mehrere Weg, die jeder für sich selber bestimmen muss. Nicht jeder hat das Know How, nicht jeder hat die Mittel. Wenn man aber über die Spielwiese SmartHome hinaus möchte und mit HA in der Bundesliga oder Champions League spielen möchte, sollte man sich auch so aufstellen. Für mich ist ZHA Bundesliga, MQTT Campions League. Nicht wegen der Leistungsfähigkeit, sondern wegen der Flexibilität, Offenheit und Verfügbarkeit. Der von mir aufgezeigte Weg ist nicht der einfachste, aber der, mit der höheren Verfügbarkeit.

Was ja falsch ist, da es schlicht an MQTT sendet und nichts mit HA zu tun hat.

Wie gesagt… Nein. Klingt wichtig, ist aber falsch.

Und MQTT ist im Core ebenso enthalten und noch für deutlich mehr Dinge wichtig, als nur Zigbee.

Was ändert es für die Hersteller, wenn Du Dein Konsumverhalten nicht änderst?

Sind es standardkonforme Geräte können Z2M und ZHA damit von Haus aus gut umgehen. Weichen Dinge ab, wie es bei Zigbee häufig der Fall ist, hat Z2M Vorteile gegenüber ZHA.

Daher meine Frage, ob Du ausschließlich zu 100% Standard konforme Geräte kaufst und woher Du dies vor dem Kauf weißt.
Und falls ja, wo ist der ZHA Vorteil in dem Fall?

Falls Nein ist ZHA deutlich im Nachteil.

Wenn es standardkonforme Geräte genau so gut bedient und bei nicht Standard konformen Geräten besser performt? Ganz klares Ja!

Proprietär bedeutet im Übrigen etwas anderes, als sich nicht an den Standard zu halten. (Proprietär – Wikipedia)
Das stärkt aber meine These, dass es Dir nicht um Ergebnisoffenheit geht. :wink:

Nein. Es wurden die Punkte heraus gegriffen, die sich unterscheiden. Alles was ZHA kann, kann Z2M auch. Nur kann Z2M eben noch mehr, was Du mit falscher Argumentation zum Nachteil verdrehen willst.

Die Frage klang vorher anders.

Und im Titel fragst Du, ob Z2M nach wie vor die bessere Wahl ist.

Und ja, offensichtlich ist es das grundsätzlich, weil es Funktionen bietet die ZHA nicht hat oder erst auf Umwegen nachgerüstet oder aktiviert werden müssen.

Denn wie Du selbst schreibst, hat Z2M weiterhin Vorteile gegenüber ZHA. Anders herum aber nicht.

Damit bleibt es dabei, dass ZHA aufgeholt haben und endlich brauchbar geworden sein mag. Das ändert aber nichts am Vorsprung in anderen Punkten, die Z2M weiterhin hat. :wink:

Außerdem haben Menschen die ZHA nutzen wollten schon immer ZHA genutzt. So lange es für die eigenen Ansprüche genügt, ist es doch in Ordnung.
Werden die Ansprüche höher, gibt es weiterhin Z2M.

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Danke für deine ausführliche Antwort, Holger. Ich denke, wir haben hier einfach unterschiedliche Sichtweisen – das ist völlig in Ordnung.

Mir geht es nicht darum, eine Grundsatzdebatte zu führen oder irgendjemanden von ZHA oder Z2M zu überzeugen. Die eigentliche Frage war, ob man wirklich pauschal zu Z2M raten sollte oder ob ZHA mittlerweile eine gleichwertige Alternative ist.

Nur zur Klarstellung, falls das irgendwo auf dem Weg verloren gegangen ist:

Für versierte Anwender mag die Einrichtung von MQTT eine Sache von wenigen Minuten sein – aber ich denke, der Großteil der Nutzer hatte vorher vermutlich noch nie mit MQTT zu tun. Die Frage ist also nicht, ob es technisch aufwendig ist, sondern ob es für Einsteiger überhaupt eine intuitive Lösung darstellt.

Vielleicht ist das hier aber auch einfach der falsche Ort, um diese Frage zu stellen, da sich hier überwiegend erfahrene Nutzer austauschen, für die solche Setups selbstverständlich sind. Für jemanden, der einfach nur sein Smart Home in Betrieb nehmen möchte, sieht die Situation möglicherweise ganz anders aus.

Ganz so ist es meist nicht, da viele entweder das Addon oder zumindest das Proxy in HA installiert haben, welches dann schon abhängig ist. Kann mich auch daran erinnern mal hier im Forum gelesen zu haben, dass eine Z2M Version inkompatibel zu HA war und dann nicht mehr aus HA aufrufen ging

So wie ich. Habe aber sowohl HA als auch Z2M und MQTT ans laufen bekommen. Für mich ist Z2M klar der Sieger, hatte lange ZHA am laufen. Hatte mal, weil es empfohlen wurde, das ZHA-Toolkit installiert. Habe ich überhaupt nicht verstanden und recht flott wieder gelöscht. Mit Z2M klappt für mich alles intuitiv, also für mich klar besser.

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Ich würde mal so sagen. Jeder kann doch einfach beides einmal ausprobieren und dann bei dem bleiben, mit dem er besser zurecht kommt. Ich hab auch mit Z2M gestartet und irgendwann auf ZHA gewechselt.

Jedoch seit meinem persönlichen ZHA Supergau irgendwann in 2024 (das well basically nothing von unten bedeutete bei mir: alles neu anlernen) hatte ich auf ZHA so gar keine Lust mehr und bin dann wieder auf Z2M umgestiegen. Und das habe es ehrlich gesagt nie bereut.

Warum ich sicher nicht mehr umsteigen werde:

  • MQTT läuft sowieso für diverse andere Geräte, d.h. das Modul gehört erstmal nicht Z2M sondern ist völlig unabhängig zu sehen. Außerdem hat der Mosquitto Broker noch nie Probleme gemacht.
  • Latenzmäßig hab ich ehrlich gesagt keinen Unterschied zwischen Z2M und ZHA bemerkt.
  • Z2M und MQTT habe ich auf einen Pi4 verlagert, da ich diesen (besser gesagt den Zigbee-Dongle) funktechnisch besser platzieren konnte als den Proxmox Server mit HA.
  • Ich installiere nicht jedes Z2M Update, mein Zigbee-Zoo ändert sich nicht mehr, es kommt also kein neues Gerät dazu, also sehe ich keine Notwendigkeit wirklich jedes Update mitzunehmen.
  • Ich kann jetzt entspannt die HA Updates fahren und kann beruhigt die ZHA Ver-(Schlimm)besserungen in den Releasenotes ignorieren.
  • Ich verplempere seither keine Zeit mehr mit zigbee Problemen, sondern kann neue spannendere Dinge ausprobieren, wie z.B. pyscript, ESP32 DIY Devices, oder ESPHome external components und vieles mehr.

Prinzipiell bin ich deiner Meinung, d.h. eine native Anbindung müsste theoretisch besser funktionieren als eine komplexere mit weiteren Schichten dazwischen. Bei ESPHome kann ich das bestätigen, und hab nach und nach alle Tasmota Devices und ein paar Shellies nach ESPHome umgezogen. Bei ZHA jedoch sieht meine persönliche Bilanz anders aus.

Wenn ich alle anderen Vor- oder Nachteile mal außer Acht lasse,
ist ein Merkmal für mich entscheidend.

Z2M kann mehrere Zigbee-Mesh mit mehreren Zigbee2MQTT Addons und dementsprechend mehreren Koordinatoren handeln.
Das kann ZHA (noch) nicht, soweit ich es weiß.

Im 3-Familienhaus, über 4 Etagen, Keller, EG, OG und Dachboden, hatte ich mit einem Sonoff-Stick und mehreren Repeatern keine gute Abdeckung.

Jetzt, mit mehreren LAN -Sicks SMLIGHT SLZB-06, bin ich rundum zufrieden.
Um den Sonoff-Stick nicht in meiner “Smartzeug-Kiste” endlagern zu müssen, habe ich ihn als Repeater geflasht.

Da im ganzen Haus, neben einer Menge anderer Geräte, zurzeit auch 18 Zigbee-Rauchmelder verteilt sind, brauche ich ein stabiles Netz.
Ja, ich weiß. Wenn das Netz oder HA ausfällt, funktioniert auch die Vernetzung der RM nicht mehr. Aber in dem eher seltenen Fall sind es immer noch “normale” Rauchmelder.

Ich will ZHA bestimmt nicht schlecht machen, es hat halt für mich nicht gepasst.

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:+1:t4: Von den Sticks habe ich auch 3 Stück im Haus verteilt. Läuft super stabil.