Zigbee2MQTT vs. ZHA – Ist Z2M wirklich noch die bessere Wahl?

Ich sehe immer wieder, dass in Diskussionen zu Zigbee Home Automation (ZHA) sofort die Standardantwort kommt: „Wechsle zu Zigbee2MQTT (Z2M), dann hast du keine Probleme.“ Aber ist das wirklich noch gerechtfertigt – oder basiert diese Empfehlung auf Erfahrungen, die längst überholt sind?

Ich betreibe selbst ein ZHA-Netzwerk mit über 100 Geräten und kann sagen: Es läuft absolut stabil, mit nahezu sofortigen Reaktionszeiten. Gerade nach den letzten Updates hat sich einiges getan, doch gefühlt lebt ZHA immer noch mit dem alten Ruf, instabil oder unzuverlässig zu sein.

Moderne Vorteile von ZHA:
Keine Abhängigkeit von MQTT – kein externer Broker, keine Middleware, weniger Fehlerquellen
Home Assistant Integration – Updates sind kompatibel und brechen nicht nach jeder neuen HA-Version
Source Routing konfigurierbar – Skalierbarkeit für große Netzwerke ist gegeben
OTA-Updates & Custom Quirks – individuelle Anpassungen für nicht-standardisierte Geräte möglich
Nahtlose UI-Integration – einfache Steuerung und Automatisierung ohne MQTT-Hin und Her

Klar, Z2M bietet mächtige Debugging-Optionen, eine breitere Gerätekompatibilität „Out of the Box“ und mehr Tiefensteuerung – aber ist das immer noch so entscheidend? Oder ist es einfach nur eine Empfehlung aus vergangenen Zeiten, als ZHA noch nicht so weit war?

Was denkt ihr? Ist Z2M wirklich noch alternativlos – oder ist ZHA heute genauso leistungsfähig, wenn nicht sogar bequemer? Ich freue mich auf eine konstruktive Diskussion!

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Moin,

vorweg, ich will keine Diskussion, anfangen, es ist mir recht Egel womit jeder glücklich wird :slight_smile:

Jeder Vorteil, kann auch in einen Nachteil umgemünzt werden :wink:

MQTT ist ein genialer Kniff, wenn man zwei HA nutzt und von beiden auf die Zigbeegeräte zugreifen möchte :wink:

Wenn HA, oder ZHA ein Fehler hat, läuft mein Z2M immer noch, da es als LX Container unter Proxmox weiter :wink:

Das ist kein Alleinstellungsmerkmal von ZHA, das trifft auch auf Z2M zu :wink:

Auch das ist unter Z2M möglich, da heißen die Erweiterungen, nur nicht Quiks :wink:

Ok, könnte man als Pro, akzeptieren, ich komme aber auch ganz gut mit der WEB-UI von Z2M aus, ist auch selbsterklärend, meiner Meinung nach :slight_smile:

Für mich ist die größere Unterstützung an Geräten, das ausschlaggebende Argument.

Das ist die falsche Frage, wie ich finde, wer mit ZHA glücklich ist, sollte dabei bleiben, wer mit Z2M glücklich ist ´, dann halt damit.

Wenn man feststellt, dass es Probleme gibt, muss man diese Probleme analysieren und entscheiden, ob das jeweils andere Produkt besser ist.

Bequemlichkeit ist kein maßstab, für mich ist ZHA umständlicher, weil ich noch nie etwas damit gemacht habe und ganz neu erlernen müsste.

Ein Vorteil von Z2M, den ZHA niemals haben wird, es ist Unabhängig, von einem System, ich hatte es vorher im ioBroker, dann in HA.

VG
Bernd

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Ich denke, es liegt in erster Linie sowohl an Deinen Voraussetzungen, als auch an Deinen (auch zukünftigen) Anforderungen.
Somit lässt sich hier keine pauschale Antwort geben.

Ich stehe auch vor der Entscheidung ZHA oder Z2M.
Meine aktuellen Geräte funktionieren sowohl als auch.
Ein MQTT läuft bereits auf einer anderen VM, Z2M wäre somit bevorzugt.
Andererseits ist ZHA deutlich einfacher in Betrieb zu nehmen.
Ich tendiere zu einem Basis-Gerät, mit dem ich Beides (im Wechsel, nicht zeitgleich) betreiben kann. Aktuell habe ich einen SLZB-06 im Auge.
Damit wäre ich wenigstens von der Hardware nicht fix gebunden.
Was ich nicht weiß, welche Geräte finden zukünftig noch den Einzug in unser smartes Heim.
Denn da könnte es bei dringender Notwendigkeit doch zu einem Switch kommen. Wenigstens spare ich mir Kosten, muss dann “nur” in Zeit investieren.
Aber wer weiß das heute schon.

Hochinteressant.
Da ich HAOS auf Proxmox neben OMV, PLEX und AdGuard betreibe, könnte ich Z2M auch als CT laufen lassen.
Allerdings fehlt mir zurzeit noch das nötige Wissen dazu.
Aber wenn die Aufgabenliste nicht leer wird, kommt auch keine Langeweile auf.

Ganz kurz erklärt (Spruch ist von einem Youtuber geklaut):
Solange ZHA Geräte mit Zigbee Green Power wie meine FOH Schalter nicht unterstützt und Z2M vernünftig läuft, denke ich über einen Wechsel nicht mal nach.

Das mal “Probleme” durch einen Upgrade auf ein neues Release, die im Vorfeld bereits Monatelang kommuniziert wurden, kann dir in jeder noch so guten Softwareschmiede passieren. Und ja, ich habe die Release Notes auch verpennt, wer lesen kann ist klar im Vorteil. :rofl: :wink:

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Ja, der Titel war bewusst etwas provokant gewählt – aber genau darum geht es. Ich habe nicht behauptet, dass ZHA besser ist als Z2M, sondern die Frage aufgeworfen, ob Z2M wirklich noch die einzig sinnvolle Wahl ist.

ZHA hat sich in den letzten Jahren massiv weiterentwickelt. Es ist einfacher einzurichten, nahtlos in Home Assistant integriert und mindestens genauso stabil und zuverlässig wie Z2M – sofern es richtig konfiguriert ist. Die häufige Empfehlung für Z2M basiert oft auf veralteten Erfahrungen, als ZHA noch in den Kinderschuhen steckte. Aber ist das heute noch relevant?

Natürlich hat Z2M seine Stärken, z. B. die größere Gerätekompatibilität oder tiefere Debugging-Optionen. Aber eine pauschale Empfehlung, Z2M zu nutzen, nur weil man es selbst bevorzugt, ist nicht zielführend. Für viele Nutzer ist ZHA inzwischen eine vollwertige Alternative.

Ich sehe in der Diskussion ein Muster: es gibt keine pauschale Antwort – und empfehlen dann doch wieder Z2M als die „richtige“ Lösung.

Ein Beispiel für eine wirklich differenzierte Aussage:

Das ist ein valider Punkt, weil es eine klare technische Einschränkung benennt. Wer FOH-Schalter oder Zigbee Green Power benötigt, kommt um Z2M nicht herum.

Aber was ist mit den anderen Argumenten?

  • „Z2M kann ohne Home Assistant laufen.“ – Stimmt, aber wie viele nutzen Zigbee wirklich ohne eine Plattform für Automationen, Sprachsteuerung oder App-Steuerung?
  • „Mit Z2M kann man leichter von ioBroker auf HA umziehen.“ – Wer seine gesamte Plattform wechselt, wird sich wahrscheinlich auch die Mühe machen, Geräte neu anzulernen.
  • „Z2M ist zukunftssicherer.“ – Wer ernsthaft eine komplette Migration plant, wird das sowieso gezielt durchdenken.

Nochmal: Mein Punkt ist nicht, dass Z2M schlecht ist – sondern dass ZHA nicht schlechter ist.

Beide Systeme haben ihre Daseinsberechtigung. Aber ZHA hat längst aufgeholt und ist für viele Nutzer eine gleichwertige oder sogar bessere Option – vor allem, wenn es um einfache Einrichtung, weniger Abhängigkeiten und langfristige Stabilität nach Home Assistant-Updates geht.

Jeder sollte nach seinen eigenen Anforderungen entscheiden – aber die Argumentation sollte sich auf den aktuellen Stand der Entwicklung beziehen und nicht auf Erfahrungen, die Jahre zurückliegen.

Was soll das bedeuten?
Bei jedem HA Release gibt es regelmäßig mal Breaking Changes für Integration, das kann auch ZHA passieren.

Für mich ja, da ZHA immer noch kein Zigbee Green Power unterstützt und ich habe halt solche Geräte:
grafik

LG

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Ich habe mit einem Home Assistant Green und einem SkyConnect angefangen.
Am Anfang hatte ich noch keine Zigbee Geräte und haben den Stick nur für meine Matter/Thread-Geräte genutzt.
Später sind dann Zigbee-Geräte dazu gekommen und ich habe diese, entgegen allen Empfehlungen, über Multiprotokoll und ZHA angeschlossen.
Das lief alles ohne jegliche Probleme.
In den Logs habe ich dann aber sehr viele Fehler gefunden, obwohl alles weiterhin gut funktioniert hat, und mich dann durch die zunehmende Anzahl der Zigbee-Geräte dazu entschlossen, dafür ein eigenes Gateway einzurichten und bei der Gelegenheit auch mal Z2M auszuprobieren.
Auch das hat wunderbar funktioniert, die Logs sind wieder sauber und alles funktioniert problemlos, so wie vorher.
Nach einer gewissen Testzeit und ein paar Videos von Simon42 zu diesem Thema bin ich jetzt aber wieder zu ZHA zurückgekehrt.

Mir persönlich gefällt ZHA einfach besser, ist einfacher gestrickt (hat nicht so viele Funktionen wie Zigbee2MQTT, die ich sowieso nicht brauche) und funktioniert genauso gut.
Simon42 hat ja auch mal von Z2M auf ZHA und später wieder zurück zu Z2M gewechselt. Hauptargumente waren wohl, dass Z2M rein quantitativ viel mehr Geräte unterstützt und die Geräte z.T. auch mehr Funktionen anbieten. Die Liste der Geräte, die ZHA unterstützt ist aber auch schon riesig und ich kann ja bei der Auswahl auch ein wenig darauf achten.

Der wesentliche Unterschied ist aber, dass ZHA einfach darauf baut, dass Geräte, die sich damit verbinden wollen, sich genau an den von Zigbee definierten Standard halten müssen. Wenn sich Hersteller nicht daran halten, wird das mit ZHA vermutlich nicht so richtig funktionieren. Bei Z2M werden dagegen für alle Geräte individuelle Konfiguration erstellt und angeboten.

Ein wichtiger Punkt für einen stabilen Betrieb ist auch die Wahl des richtigen/empfohlenen Koordinators für die jeweilige Plattform.
Für ZHA findet man auf der folgenden Seite unter Compatible hardware, welche Geräte empfohlen werden und welche eher nicht.

Meine Meinung:

Beide Plattformen sind gut und jeder soll sich für die Plattform entscheiden, die im am meisten zusagt.
Welche Plattform “besser” oder “schlechter” ist, liegt wohl eher im Auge des Betrachters und in dem, was jeder davon erwartet.

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Ich selbst nutze ZHA und muss sagen, in Kombination mit ZHA Tools ist das schon richtig cool, da man jedes einzelne Cluster ansprechen kann. Damit hat man meiner Meinung nach sogar noch mehr Variablen pro Gerät als bei Z2M

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Das stimmt m.E. aber nicht, wenn ein Gerät vom Hersteller nicht den Zigbee-Standards entspricht, versuchen die Entwickler von ZHA das mit den sogenannten Quirks auszugleichen. Zumindest war das Anfang letzten Jahres noch so, seit meinem Umstieg auf z2m fehlen mir die Vergleichswerte.

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Ich weiß nicht, inwieweit die Entwickler von ZAH Anpassungen anbieten.
Das ist aber im Gegensatz zu Z2M nicht das Hauptaugenmerk von ZHA.
Daher gibt es keine Datenbank mit Offizell unterstützten Geräten, wie bei Z2M.
Siehe:

Im Abschnitt:
"KNOWING WHICH DEVICES ARE SUPPORTED

Home Assistant’s ZHA integration supports all standard Zigbee device types. It should be compatible with most Zigbee devices as long as they fully conform to the official ZCL (Zigbee Cluster Library) specifications defined by the CSA (Connectivity Standards Alliance, formerly the Zigbee Alliance). There is therefore no official compatibility list of devices that will work out-of-the-box with the ZHA integration Not all hardware manufacturers always fully comply with the standard specifications. Sometimes, they may also implement unique features. For this reason, some Zigbee devices pair/join fine with ZHA but then only show none or only a few entities in the integration. Developers can work around most such interoperability issues by adding conversion/translation code in custom device handlers. For more information, refer to the section below on How to add support for new and unsupported devices."

Genau das ist mein Punkt! :blush: ZHA setzt bewusst auf den Zigbee-Standard, um maximale Stabilität und Interoperabilität zu gewährleisten.

Zigbee2MQTT vs. ZHA: Der ultimative Vergleich für Home Assistant
Ein häufig genannter Nachteil von ZHA ist die eingeschränkte Gerätekompatibilität im Vergleich zu Zigbee2MQTT. Dies liegt jedoch nicht an technischen Limitierungen von ZHA, sondern an einem bewussten Designentscheid: ZHA konzentriert sich auf die Nutzung standardisierter Zigbee-3.0-Profile, um eine möglichst stabile und interoperable Netzwerkintegration zu gewährleisten. Proprietäre Geräte, die sich nicht an diese Standards halten, werden nicht automatisch unterstützt, um Inkompatibilitäten und unerwartetes Verhalten im Mesh-Netzwerk zu vermeiden.

Das Problem ist, dass ZHA oft nur wegen der “Standardtreue” kritisiert wird, ohne den langfristigen Vorteil zu sehen. Viele Hersteller setzen auf proprietäre Erweiterungen, die oft nur in ihrer eigenen Ökosystem-Welt funktionieren. Das führt dazu, dass Geräte zwar auf den ersten Blick mit Zigbee kompatibel erscheinen, aber mit unerwarteten Eigenheiten arbeiten – sei es durch nicht-standardisierte Cluster, ungewöhnliche Verhaltensweisen oder spezielle Initialisierungsprozesse.

Das mag mit Z2M oft "einfach funktionieren“, weil es durch seine breite Gerätekonfiguration Workarounds bietet – aber zu welchem Preis?

  • Ein Gerät, das jetzt mit Z2M läuft, kann nach einem Firmware-Update plötzlich Probleme machen, weil es nie wirklich Zigbee-konform war.
  • Inkompatible Implementierungen können zu unerwartetem Verhalten im gesamten Mesh führen, wenn Router-Geräte nicht mehr zuverlässig Nachrichten weiterleiten oder sich falsch im Netzwerk verhalten.
  • Die langfristige Pflege eines solchen Netzwerks kann schwieriger werden, weil man auf individuelle Lösungen und Hacks angewiesen ist, anstatt auf standardisierte Kommunikation.

Das ist auch heute noch so, und in den meisten Fällen gibt es bereits ein passendes Custom Quirk für das entsprechende Gerät. Oft reicht eine einfache Modell-Suche, und man findet einen offenen Merge Request, der genau dieses Gerät in die Quirk-Library aufnehmen soll.

Zigbee2MQTT vs. ZHA: Der ultimative Vergleich für Home Assistant
Für exotische Geräte gibt es dennoch eine Lösung: Custom Quirks. Diese erlauben es, nicht offiziell unterstützte Geräte manuell zu integrieren, indem spezifische Cluster-Zuweisungen und Attribut-Mappings definiert werden.

Genau genommen ist das für mich aber ein Widerspruch: Wir nutzen Home Assistant, um eine herstellerübergreifende Plattform zu schaffen, unterstützen aber gleichzeitig – vermutlich unbewusst – dass Hersteller sich nicht an offene Standards wie Zigbee halten und stattdessen eigene, proprietäre Lösungen entwickeln.

Gleichzeitig wird Home Assistant gegen den Vorwurf verteidigt, eine Bastellösung zu sein (siehe Markisen-Thread), obwohl wir mit Standards wie Zigbee, Thread und Matter inzwischen viel näher an Plug-and-Play und Massentauglichkeit sind als noch vor ein paar Jahren.

Genau das sollte im Interesse aller sein, denn je mehr sich der Markt auf standardisierte Lösungen einlässt, desto größer wird die Auswahl an kompatiblen Geräten. Dadurch entfällt die Notwendigkeit, vor dem Kauf umständlich Datenbanken zu durchsuchen, nur um herauszufinden, ob ein Gerät mit ZHA oder Z2M funktioniert.

Das Hemd ist näher als die Hose :wink: Natürlich kann es auch bei ZHA Breaking Changes geben, aber der entscheidende Unterschied ist:

ZHA ist eine native Home Assistant-Integration, während Z2M ein eigenständiger Dienst ist, der über MQTT angebunden wird.

Das bedeutet:

  • Home Assistant-Updates werden direkt mit ZHA getestet, weil es Teil des Projekts ist. Breaking Changes sind dadurch seltener und in der Regel gut dokumentiert.
  • Bei Z2M hängt die Funktionalität von mehreren Komponenten ab: dem MQTT-Broker, dem Z2M-Daemon selbst und Home Assistant als Frontend.

Deshalb ist die Wahrscheinlichkeit für Probleme bei einem HA-Update mit ZHA geringer als bei Z2M, auch wenn es nicht ausgeschlossen ist.

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Letztes Jahr gab es mal eine Zeit, da lief Z2M bei mir und Anderen grottig. Die haben bei einem Update mega Fehler eingebaut. Da bin ich zu ZHA gewechselt, alles lief gut.

Irgendwann bin ich zu Z2M zurück, weil ich es einfach übersichtlicher finde. Jetzt läuft es schon sehr lange sehr gut bei mir. Das heutige Update auf 2.1.0-1 habe ich auf meine 3 Sticks gezogen, läuft.

Ein “Leak”-Sensor wird aber nach wie vor als Bewegungsmelder erkannt, obwohl er bei einem früherem Update schon mal richtig erkannt wurde. Dann ist die korrekte Erkennung aber wieder kaputt gegangen (worden). Ich habe beim ALI jetzt einfach mal zwei TUYA Melder bestellt und tausche die eWeLink aus. Pragmatische Lösung… :crazy_face:

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Ich bin nach 5 Jahren zu Z2M gewechselt, auch wenn ZHA sich kontinuierlich verbessert hat. Warum?

Ich habe 2020 mit einem Conbee II und Z2M angefangen. Nach ständigen Problemen bin ich zu ZHA gewechselt und hatte dort ähnliche Probleme. Erst nach entfernen der Osram-Steckdosen lief alles problemlos und das Netzwerk wuchs auf 70 Geräte an.

Letzte Woche bin zu Z2M gewechselt (bzw bin noch dabei). Ich hatte zwar keine Probleme und die Integration in HA ist großartig - aber neuere (Ali-)Geräte funktionieren regelmäßig erst in Z2M, es gibt erweiterte Optionen (Timeout der Hue Bewegungsmelder bspw. - gab es in ZHA meines Wissens nicht) und Integrationen wie der Switch Manager haben im ZHA-Teil keiner meiner Geräte, bei Z2M sind sie alle vorhanden.

Als Fazit:

  • Sowohl ZHA als auch Z2M laufen bei mir trotz nicht empfohlener Hardware zuverlässig
  • ZHA benötigt weiterhin für einige Geräte Handarbeit, um die Geräte mit Quirks zum laufen zu bringen
  • Z2M bietet in der Regel mehr Optionen, ohne Umwege wie ZHA Tools
  • Z2M ist bei mir minimal langsamer als ZHA, vermutlich durch den zusätzlichen Overhead und den Ethernet-Koordinator

Und das kurze Fazit? Gibt für mich keines. Beide Systeme sind gut und haben ihre Vorteile :blush:

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Ich habe den Wechsel zwischen beiden Systemen schon mehrfach durch und bleibe jetzt bei Z2MQTT. Ausschlaggebend war für mich der breite Gerätesupport.
Mit MQTT stehe ich ein bisschen auf Kriegsfuß weil ich manchmal nicht 100% nachvollziehen kann was da im Broker passiert und das Gefühl habe (was ich aber nicht wirklich belegen kann) dass durch MQTT manchmal etwas viel Latenz entsteht, aber insgesamt läuft es unauffällig.

Ein Problem habe ich aber generell…es ist leider nicht ohne weiteres möglich ein gesamtes Zigbee Netzwerk einfach auf neue Hardware umzuziehen und es ist leider auch nicht möglich mit einem 2. Coordinator (z.B. einen Hub von Aqara o.ä.) das Zigbee Netzwerk gegen einen temporären oder endgültigen Ausfall der HA Servers oder des Zigbee Sticks abzusichern.
Da hätte ich gerne ein System wir bei WLAN mit mehreren Access Points die einfach nahtlos übernehmen wenn Mal einer ausfällt. Hat jetzt aber nichts mit ZHA oder Z2MQTT zu tun.

Z2M “unterstützt” aber auch seit einem Jahr “nicht unterstütze” Geräte.
Sprich wenn sich die Geräte am Standard halten, werden Basic Sachen Funktionieren.

This release contains a quite fundamental change on how Zigbee2MQTT handles unsupported devices.
Zigbee2MQTT will now attempt to automatically detect features supported by the device and discover those to e.g. the frontend and Home Assistant.
This means that if you, for example pair an unsupported light, there is no need to wait for official support. Basic features will work out-of-the-box.
The way to officially add support for devices has also been simplified due to this (docs). These changes have been made in #6692 and #20358.

Quelle

Z2M wird sie trotzdem irgendwann offiziell unterstützen und dann meist auch mehr Funktionen / Entitäten rausholen als ZHA, ob man die immer brauch ist eine andere Frage.

So ein paar mehr Quirks gibt es aber schon:

in dem Ordner sind ~350 Dateien.


Und noch ein Vorteil von Z2M:
Es gibt eine Liste von Geräten die Funktionieren, wenn ich davon was kaufe funktioniert es.
Die Liste für ZHA ist halt nicht wirklich komplett, da Sie von Dritten geführt wird und man ist sich beim Kauf nicht 100% sicher das es funktioniert.


Was du möchtest ist (Matter over) Thread mit mehreren Border Routern.

Ja, Threads hab ich hier auch laufen. Ist trotz mehrerer Border Router nicht ganz so stabil gewesen auch wenn es jetzt gut läuft. Leider wird es aber vermutlich nie so sein, dass alle Zigbee Geräte plötzlich Threads Geräte sind…vor allem da Matter in vielen Bereichen auch noch sehr limitiert ist.

Mein erst kürzlicher Ausflug zu ZHA ging mal wieder relativ schnell in die Hose.

Ich habe nach wie vor Geräte, die sich in ZHA nur mit Mühe, wenn überhaupt, anlernen lassen. Und ich habe nach wie vor Geräte, die unter ZHA nicht alle Features bieten.

Ich weiß nicht, warum, aber zumindest bei meinem Sammelsurium von Geräten fahre ich nach wie vor mit Z2M besser. Dafür nehme ich den “Nachteil” von zwei zusätzlichen Addons gerne in Kauf. Performance Probleme hatte ich eigentlich noch nie, obwohl mein HA “nur” auf einem Odroid N2+ läuft.

Im Gegenteil, ich machen mir den vermeintlichen Nachteil zum Vorteil und nutze das MQTT Protokoll noch für andere Dinge.

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In der Welt in der ich zu Hause bin steht HA für High Availability, also Hochverfügbarkeit. In Rechenzentren, heute Datacenter, ist es völlig normal Systeme so aufzubauen, dass sie eine möglichst hohe Verfügbarkeit haben. Um das erreichen zu können reduzieren wir die Abhängigkeiten zu einzelnen System. Egal welches System ausfällt, es gibt immer noch einen zweiten Weg. Hochverfügbarkeit startet bei uns bei 98,5% und geht bis 99,99%. Es dürfen ruhig Dienste oder Systeme ausfallen, allerdings so kurz wie möglich oder das Budget zulässt.

Was hat das jetzt mit HomeAssistant und diesen Beitrag zu tun?

Nun, wir alle müssen uns die Frage stellen, was wir im Falle eine Ausfalls tun. Je mehr Automatisierungen wir uns einrichten, desto mehr sind wir von Sensoren abhängig. Fällt ein Sensor aus, können wir einen bestimmten Zustand nicht erkennen und eine Automatisierung funktioniert kann nicht mehr arbeiten.

Ich höre immer die selben Argumente. Was hat meine Wohnung oder Haus mit einem Datacenter zu tun? Ist vielleicht bisschen übertrieben für mich. Mein System läuft schon seit Jahr so und ist stabil. Naja … die Glühbirne hat auch jahrelang funktioniert und plötzlich tut sie es nicht mehr. Vielen verzweifelten Freunden habe ich schon helfen müssen, wenn im Haus einiges aus dem Ruder gelaufen ist.

Jetzt kommen wir mal zum Kern. Jeder von euch, so wie ich natürlich auch selber, sollte sich fragen “Was ist wenn?”. Was ist wenn der ZHA USB Stick ausfällt? Hat jeder von euch einen zweiten irgendwo rumliegen? Ich behaupte 99% nicht (mich eingeschlossen). Hat jeder einen zweiten Raspi rumliegen? Kann die Frau oder eines der Kinder einen Proxmox neu starten oder neu installieren, wenn er ausfällt?

ZHA und Z2M sind zwei Bausteine, die nicht miteinander konkurrieren, sie ergänzen sich. Jedes Modul hat seine Daseinsberechtigung. Ich komme von OpenHab und habe da schon immer einen MQTT Server gehabt. Irgendwann bin ich auf HA umgestiegen und finde die Integration von ZHA hervorragend. Sehr einfach, nie Probleme mit anlernen gehabt, einfach zu konfigurieren. IKEA, HUE, Aquara, … alles läuft. Um meine Abhängigkeit zum USB Stick zu verringern bin ich auf den Sonoff Hub umgestiegen. Der nimmt ZigBee auf und leitet alles über WLAN an mein HA. Ich kann diesen Hub irgendwo im Haus zentral hinstellen. Läuft sehr gut, hat aber auch hier und da schwächen. Manche Sensoren/Aktoren laufen aber immer noch über mein MQTT Gateway. Das läuft sehr stabil und ich kann von meiner alten OpenHab Installation auch noch drauf zugreifen.

Leider ist das einpflegen neue Geräte über MQTT nicht sehr einfach. Es ist nicht so smart und erfordert doch ein wenig mehr Know-how. Solange man MQTT nicht genauso einfach betreiben kann wie ZHA wird die Akzeptanz bei den meisten nicht da sein. Sollte man es hinkriegen, dass das einbinden neuer Geräte genauso einfach geht wie bei ZHA, wird MQTT eindeutig die besser Wahl sein. Man ist unabhängiger von Hardware (USB-Stick) und Programmierern, die ganz gezielt für die unterschiedliche ZigBee Hardware Software programmieren müssen. Mir ist die Abhängigkeit zu bestimmten USB Stick, die im Raspi stecken zu hoch. Hab ich die richtige Firmware drauf? Lebt der Programmierer dieser Firmware oder der Integration noch?

Die optimale Installation besteht aus 2x MQTT Gateways und einem HA. Einen zweiten Raspi daneben, für den Fall das der Erste ausfällt. Oder beide parallel betreiben und die Last verteilen. Wer schon mal 3 Tage kein Internet zu Hause hatte, weil die FritzBox oä. ausgefallen ist, Lichter, Rollos, Türen, usw. nicht mehr funktionieren, weil der Raspi oder die SD Karte abgeraucht ist, der weiß wovon ich rede und wie wichtig es ist, seine Systeme so aufzusetzen, das die Abhängigkeit zu einzelnen Bausteinen so klein wie möglich bleibt.

Jetzt werden viele mich auslachen und mit “übertrieben” oder “viel zu teuer” kommen. Ein smartes zu Hause sollte euch die zwei, drei oder vier Raspis Wert sein, wenn man die Software schon umsonst bekommt. Und wer darüber immer noch lacht … wir sehen uns in einigen Monaten oder Jahren wieder zu diesem Thema und ihr werden euch an diesen Typen erinnern, der damals im Forum so übertrieben hat.

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Ich kann mich meinen Vorredner nur anschließen. Ich hatte genau den Fall schon dass mein HA nicht mehr gestartet ist (Netzteilausfall) und somit nix mehr funktioniert hat. Und wann passiert sowas immer, natürlich dann wenn man nicht da ist, bei mir so geschehen letztes Jahr im Sommerurlaub. Bei mir hing daran die Bewässerungsteuerung im Garten so dass nur noch der Emergency Call zum Nachbarn half und der einspringen musste.
Was hat das aber nun mit ZHA vs Z2M zu nun. Nun ja seit meinem Vorfall arbeitete ich daran kritische Infrastruktur ausfallsicher mit möglichst einfachen Mitteln zu realisieren. Derzeit bin ich auch noch teilweise mit ZHA unterwegs und hatte bisher technisch selten Probleme mit ZHA, stelle aber gerade um auf Z2M um, da es für mich den Vorteil hat, das ich Z2M auf einer anderen Hardware laufen lassen kann unabhängig von HA. In meinen Fall betreibe ich meine HA auf einem Intel NUC und mein Z2M läuft als Instanz auf meine TrueNAS Fileserver der auch 24/7 läuft. Zusätzlich habe ich noch eine Backup Instanz von HA auf dem TrueNAS laufen, der mein Intel NUC HA Hauptsystem überwacht und im Falle eines Ausfalls mich sofort benachrichtigt. Ich kann dann im Falle eines Ausfalles remote das nächtliche Backup von HA Hauptsystem auf die Backuphardware einspielen und so HA sehr schnell wieder online bringen. Da das gesamte Z2M auf einer anderen Hardware läuft geht das ohne Probleme.
Sicherlich gibt es mehrere Lösungen für dieses Problem, aber Z2M hat für mich den Vorteil als eigener Server zu laufen. Für mich ist das Zigbee Netzwerk ähnlich wichtig wie das WLAN, dieses würde ich auch nicht auf meiner HA Hardware laufen lassen.

Im Grundsatz denke, da HA immer mächtiger wird und wir Dinge damit realisieren, die uns sehr abhängig von einer funktionierenden Hard-und Software machen, sollte dem Thema Ausfallsicherheit mehr Beachtung geschenkt werden und dies gilt auch für unser Zigbee Netzwerk.

:-)))

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