Mal mögliche Fehler in der Grafana-Visualisierung außen vor – bin mir aber ziemlich sicher, dass die queries und Visualisierung sauber sind – gibt es irgendwelche Verbraucher in einer Wohnung im Mehrfamilienhaus, die ich nicht auf dem Schirm habe? Gibt es sowas wie einen “Grundverbrauch” überhaupt? Andere Ideen? Was sagen die Elektrik Pros?
Kontext:
Seit ich Strom messe und in HA Grafana integriert habe, stelle ich fest, dass es einen merkbaren täglichen Verbrauch gibt (im Screenshot weiss transparent), der sich nicht kategorisieren lässt. Ja, der eine oder andere Sensor ist mal nicht erreichbar, aber auch über lange Zeit betrachtet gibt es das selbe Muster. Vom 23.6. - 28.6. waren wir im Urlaub, auch da gab es diesen “Grundverbrauch”, nenne ich es mal. Interessant ist, dass dieser “Grundverbrauch” an Tagen mit Anwesenheit höher ist, aber nicht gleichmäßig zu den anderen Verbrauchern mit skaliert.
Ich meine, dass ich alle nennenswerten Verbraucher tracke. Es gibt hier und da ein Ladegerät oder ähnliche Kleinigkeiten wie ein Drucker o.ä. aber die dürften nicht so stark ins Gewicht fallen.
Schwer zu sagen:
Kaffeemaschine, Herd, Backofen, Radiowecker, diverse andere Kleinverbraucher im StandBy Messungenauigkeiten zwischen Gesamtmessgeräten und Einzelmessgeräten.
Einzelmessgeräte haben auch einen Stromverbrauch, den sie nicht genau/selber messen. Manche Messgeräte messen erst ab einem bestimmten Mindestverbrauch (z.B. 3-5Watt) bis dahin wird 0 ausgegeben.
Spannen finde ich auch, dass es den unerklärten Verbrauch am 22.6 gar nicht bzw. wenn nur minimal gab.
Von daher kann es ja kein Gefrierschrank oder ähnlich sein.
Wie machst du Warmwasser?
Herd, Mikrowelle, Wasserkocker usw.
Solche “Großverbraucher” fehlen in deiner Liste.
Es muss ja etwas mit “großer” Leistung oder langer Dauer sein, da der Wert ja teilweise größer ist, als dein sonstiger Verbrauch.
Herd ist mir bewusst, aber der war im Urlaub nicht an (Ein schönes Beispiel übrigens dafür, wieviel ein Herd/Ofen zu Buche schlägt ist der 4.6. Da wurde im Ofen und auf dem Herd länger was geschmort.)
Durchlauferzhitzer, nein. Computer wird über “Schreibtisch” getrackt. Die ganze andere nennenswerte Elektrik ist an Netzwerktechnik, Fernseher, Playstation, etc. … Es gibt noch Laptops und Handys, aber auch die waren im Urlaub nicht an der Steckdose.
Eigentlich fällt mir wirklich nur ein Drucker ein und 2-4 kleinere Handyladegeräte, die nicht dauerhaft und bisher auch nicht testweise gemessen werden. Mit der “Teststeckdose” hab ich alle weiteren Geräte getestet (z.B. Sonos Boxen), die nicht dauerhaft gemessen werden, aber die kommen in Summe zusammen nicht ansatzweise an den unbekannten Verbrauch.
Manche Messgeräte messen erst ab einem bestimmten Mindestverbrauch (z.B. 3-5Watt) bis dahin wird 0 ausgegeben.
Das könnte eine Spur sein. Ich nutze für einzelne Verbraucher die Eve Steckdosen. Da frag ich mal beim Hersteller nach. Licht berechne ich über Powercalc. Das kann man bugs zwar auch nicht ausschliessen, aber auch das kann den unbekannten Verbrauch nicht erklären.
Nachtrag:
Wasserkocher. Aber auch der war im Urlaub nicht an.
Den trackst du aber nicht und im Urlaub war der Wert auch sehr konstant und geringer,als an den anderen Tagen.
Somit geht es “nur” um die knapp 1kWh?
Das könnten natürlich schon kleinere Standby und/oder Rechenfehler von Powercalc sein, oder?
Mit Powercalc hab ich mich noch nicht wirklich beschäftigt.
Soweit ich mich an Testberichte korrekt erinnern kann haben alle WLAN-Steckdosen blinde Flecken, also Bereiche in denen sie nicht messen. Diese liegen meines Wissens bei teilweise 3-5Watt.
Ich habe z.B. eine Meross Einzelsteckdose (inkl. Verbrauchsmessung) mit danach angeschlossener Meross 4er-Steckdose. Die 4er Steckdose ist komplett ausgeschaltet und die Verbrauchssteckdose misst trotzdem ca. 0,8Watt Verbrauch. Ich denke das ist das WLAN-Modul der 4fach Steckdose und wenn du nun für alle Steckdosen solch einen WLAN-Verbrauch hast, dann summiert sich das.
Ich habe auch ein “Grundrauschen” Kühlschrank ohne Meßsteckdose (kein Platz) und andere Kleinst-Verbraucher. Als ich mit einem speziellen Messgerät die Verbräuche mal gemessen habe, war ich überrascht, was so alles Strom zieht obwohl es “aus” zu sein scheint. Meine Uralt Sense-Maschine zieht im AUS-Zustand 6Watt. Da kam natürlich sofort ne WLAN-Steckdose davor
Ich denke da gibt es einige “Überraschungen” im Haushalt zu finden.
Und was mir z.B. beim Gefrierschrank aufgefallen ist. Bei mir hat er einen festen Tagesrhythmus. 20min 80Watt, 40min 3-4Watt. Aber hin und wieder spinnt er mal rum und zieht in der Nacht unregelmäßig wenige Sekunden oder Minuten 2.000Watt. Das wäre mir ohne die Meßsteckdose nie aufgefallen. Gut möglich, dass es auch andere Geräte gibt, die hin und wieder mal aufwachen und “randalieren”. Meine Ladegeräte sind auch alle hinter einen Meßsteckdose angeschlossen und werden komplett deaktiviert, wenn sie nicht benötigt werden.
Danke für die Inspiration
Laut Hersteller sind die Steckdosen sehr energieeffizient und fallen kaum ins Gewicht. Was auch immer das heissen mag. Ich hab sie mal angeschrieben und um Auskunft gebeten, ob es Bereiche gibt, bei denen die Steckdosen nicht messen und wieviel die im Standby ziehen. Wenn ich eine Antwort habe, melde ich mich.
Ich werde jetzt mal nach und nach noch die letzen Geräte durchmessen, die ich noch nicht getestet habe. Vielleicht finde ich ja einen Störenfried. Bisher scheinen die alle nur einen sehr kleinen Standby Verbrauch zu haben, der zusammengerechnet nie die knapp 1kWh erklären kann, die im Urlaub unkategorisiert gemessen wurden.
Stecke doch einfach mal eine oder mehrere Steckdosen in eine Steckdose, dann solltest Du den
Standby-Verbrauch und ggf. auch die “Aktivierungsschwelle” messen können.
BTW: Meine Shelly-Plug S messen Leistungen < 0,5W noch zuverlässig.
@Smartblau was ist in deiner Grafik denn mit den negativen Werten bei Licht Schlafzimmer und Homepods? Verfälscht das nicht die Messung oder speist du da Strom über ein Balkonkraftwerk ein?
@Smartblau
wie sieht denn Dein Energieverbrauch Grafana ggü. dem EVU-Zähler aus? … passt dies zusammen?
Man kann hier mit dem selektiven Abschalten einzelner Automaten das Feld einkreisen.
Stichwort “Stromdiebstahl”, ich habe mal in einer Wohnung 2 Jahre gebraucht um festzustellen, dass im Waschkeller die Zuordung der Steckdosen für die Mieter-“Maschinen” vertauscht waren.
wie sieht denn Dein Energieverbrauch Grafana ggü. dem EVU-Zähler aus? … passt dies zusammen?
Ja, passt
Der Support von Eve hat mir übrigens schon geantwortet:
Eve Energy misst ab etwa 3-4 Watt und zeigt den Wert an. Der Eigenverbrauch ist 0,5-0,9 Watt, abhängig davon, ob das Relais offen gehalten werden muss (Strom ein, 0,9 Watt) oder nicht (0,5 Watt).
(übrigens schon das zweite mal, dass die mir echt schnell antworten. Machen die echt gut. )
Frage: bedeutet das nun, dass man die ca. 3-4 Watt + Eigenverbrauch dazurechnen müsste um den korrekten Gesamtverbrauch von Gerät + Steckdose zu bekommen? Das könnte das unbekannte Delta ja erklären und auch dass es größer ist an Tagen mit stärkerem Verbrauch.
worauf möchtest du denn 3-4 Watt oben drauf rechnen?
auch verstehe das so, dass bei Verbrauchern unter 3-4 Watt der Verbrauch nicht gemessen/angezeigt wird. woher willst du also wissen, dass ein Verbrauchern 3-4WTt gerade verbraucht?
Dann gehe ich davon aus, dass die Steckdosen über der Schwelle von 3-4Watt „korrekt“ messen. Eine gewisse Abweichung zu einem teuren Profimessgerät sollte i.d.R. je nach Messmethode bei guten Steckdosen eher im zu vernachlässigbaren Bereich liegen.
Wenn Du jetzt auf Deine Sensoren 3-4Watt addierst, dann werden die Zahlen am Ende auch wieder nicht stimmen. Ich glaube ein „ich rechne alles gegeneinander und erwarte dann eine 0“ ist vollkommen illusorisch.
Du kannst nur die groben Klötze rausfiltern und danach musst du mit einem gewissen Grundrauschen einfach leben.
Im obigen Video werden 3 Shelly Plugs vermessen und die bewegen sich in einem Bereich von 8% Fehler. Bei höheren Lasten kommt das schon was zusammen.
Vernachlässigen kann man das bestimmt nicht.
Selbst mit Profimessgeräten (Strom aber auch Temperatur usw.) sind (merkliche) Fehler “normal”, wobei die natürlich deutlich kleiner sind. Das was hier so im Smart Home benutzt wird, sollte höchstens als Richtwert betrachtet werden. Da sind auch mal 10% Abweichung durchaus nicht unbedingt unüblich, auch wenn die meisten wohl genauer sind.
Ich frag mich aber auch ob die ganze Messerei sich rentiert, die smarten Steckdosen sind zwar toll und was die alles messen können auch, aber ich habe z.B. für 8 Plugs (Nous A1Z) insgesamt 110 € bezahlt und ich nutze die mehr zum Messen als zum schalten. Zum Beispiel muss ich bei aktuell 30 Cent/KWh über 370 KWh einsparen, damit sich die 8 Plugs amortisieren und ich bräuchte noch mehr um viele weitere Geräte zu messen…
Aber egal!
Wenn du aber damit ein schadhaftes Gerät oder einen Stromfresser identifizierst und austauscht, rechnet sich das schnell. War bei unserem alten Wäschetrockner so…