ich habe in meiner Doppelhaushälfte eine zentrale Wohnraumlüftung nachgerüstet. Da ich keine großen baulichen Eingriffe vornehmen durfte (zu hoher WAF ), habe ich die Lüftung nur im Obergeschoss realisiert. Die Zuluft erfolgt über die zwei Kinderzimmer und das Elternschlafzimmer, die Abluft über das Bad.
Bisher habe ich die Lüftungsleistung per PWM-Signal (ESPHome) und einem Zeitprogramm (Scheduler aus dem HACS) gesteuert. Das hat schon relativ gut funktioniert. Nun habe ich aber zusätzlich einen CO₂-Sensor (SCD41 über ESPHome) eingebunden, der sehr vernünftige Werte liefert.
Mein erster Automatisierungsversuch der CO₂-Regelung läuft aktuell nach einem festen Stufenmodell:
CO₂ zwischen A und B → PWM = 20%
CO₂ zwischen B und C → PWM = 25%
usw.
Allerdings bin ich mit dieser Lösung nicht ganz zufrieden. Es stellt sich irgendwann ein Gleichgewicht zwischen CO₂-Konzentration und eingestellten PWM ein – zum Beispiel auch bei 1500 ppm wenn wir schlafen, was mir zu hoch ist.
Mein Ziel wäre es, eine bestimmte CO₂-Konzentration (z. B. 800 ppm) vorzugeben und das PWM Signal dynamisch anzupassen – je nachdem, ob die Werte darüber oder darunter liegen. Also eine Art PID-Regler oder eine smarte Regelung, die die Lüftung stärker hoch- oder runterfährt, je nachdem, wie weit der Ist-Wert vom Soll-Wert entfernt ist.
Hat jemand von euch so etwas bereits umgesetzt oder eine Idee, wie ich das am besten in einer Automatisierung realisieren könnte? Ich stehe da gerade etwas auf dem Schlauch und würde mich über Anregungen freuen!
Nein, eben nicht. ich sage ja nur: "wenn zwischen "1450ppm und 1600ppm" dann laufe mit xxx % PWM."
Dabei kann sich quasi ein Gleichgewicht einstellen:
das ausgeatmete CO2
und das “weggelüftete” CO2 hält sich bei
PWM xxx% die waage.
Ggf. eben bei 1500ppm CO2.
Ich habe gestern die PWM Vorgabe in den Rastern über 1000ppm etwas erhöht. Heute konnte ich dann grob um die 1200ppm halten. Ich habe nur bedenken, das wenn ich zu stark erhöhe zwar mein CO2 zwar unter dem nächsten Schwellwert sinkt (und damit auch das PWM) dafür aber das System in’s Schwingen gerät. Sprich PWM runter, PWM hoch usw. Heute nacht zwischen drei und vier Uhr kann man das sehen. Die Grenze zwischen zwei Schritten liegt bei 1150ppm.
Ja, Lüfterstufen starr an CO2-Werte zu koppeln, funktioniert u.U. nicht so gut. Ich habe das Thema auch vor mir (22 Jahre alte zentrale Lüftung smart steuern).
Die Lüfterdrehzahl würde ich nicht durch den aktuellen CO2-Wert triggern lassen, sondern (auch weil Raumluft-CO2-Sensoren häufig relativ träge sind) alle 10 oder 15 Minuten eine Automatisierung laufen lassen. Die berücksichtigt dann nicht nur den aktuellen CO2-Wert sondern auch den Trend, also vergleicht mit dem CO2-Wert von vor 15 Minuten.
Und dann eine dynamische Regelung im Sinne von “Wenn CO2-Wert über 1000 aber Trend bereits deutlich sinkend, dann mache nichts. Wenn CO2-Wert über 1000 und Trend steigend, dann erhöhe die aktuelle Lüfterdrehzahl um 10 Prozentpunkte”. Dann gibt es keine starre Bindung n ppm CO2 = m U/min, sondern die Drehzahl wird so lange immer weiter erhöht (bis max. 100%), bis die Lüftung den CO2-Wert runter bekommt. Und weil das nur alle 10 oder 15 Minuten läuft, ist auch ausgeschlossen, dass die Lüftung dann nervös dauernd hoch oder runtergeregelt wird.
Darf ich fragen, wie der elektronische Part bei Dir aussieht? Aus dem ESP bekommst Du ein 3,3-V-PWM-Signal, aber die Lüfter wollen ziemlich sicher ein 10-V- oder 12V-PWM-Signal. Mit welcher Schaltung/Platine bringst Du das PWM-Signal auf die Spannung? Ich habe da 2 mögliche Ansätze, aber eventuell gibt es ja noch etwas Besseres.
Das hört sich vernünftig an. Das werde ich ausprobieren.
Das kann ich vom SCD41 nicht behaupten, der reagiert echt fix trotz das Ich glaube dass das der nicht Original ist. Die Werte sind aber relativ deckungsgleichheit mit einem Messgerät welches ich von einem Lieferanten als Muster erhalten habe.
Soweit ich weiß ist der Unterschied zwischen den 40er und 41er der Messbereich. Anfangs hatte ich Abweichungen von ca. -250ppm zu meinem externen Messgerät und an der frischen Luft etwa 220 ppm gemessen. Das kann eigentlich nicht sein. Nach vier, fünf Tagen Betrieb liefert er mir nun bei gut durchlüfteten Zimmer etwa 410 ppm. Das ist für mich ausreichend okay.
Vielen Dank für die Antwort. Ich habe mich wahrscheinlich schlecht ausgedrückt. Primär wollte ich wissen, was als PWM/0-10-Wandler zum Einsatz kommt. Meine Lüfter laufen mit 48 V DC Betriebsspannung und können über 0-10 V DC geregelt werden. Alternativ über ein 12 V PWM-Signal