Hallo,
vielleicht war meine letzte Frage hier zu umfangreich.
Ich suche eine Art BKW-Anlage die ich via HA ohne Hersteller-Cloud mit smart-meter , passendem Wechselrichter etc. kurzfristig auf 1500w Einspeisung entdrosseln kann und die auch zw 2000 und 2500W an Solar-Modulen ermöglicht.
Die üblichen Kandidaten wie Anker & Growatt Nexa fallen da glaube ich rauß. Ich überlege nun evtl. nicht ein Plug-in-play System zu verwenden
Du suchst also etwas mit Speicher. Wenn du 1500 Watt einspeisen willst, bist du nicht mehr im Bereich “Balkonkraftwerk”. Ich gehöre aber nicht zu den Leuten, die hier die moralische Keule schwingen und über andere urteilen. Was du machst, ist einzig deine Entscheidung.
Grundsätzlich solltest du dir darüber im Klaren werden, welchen technischen Weg du gehen möchtest und wieviel du dafür ausgeben möchtest. Ich persönlich habe mich aus unterschiedlichen Gründen für einen weitestgehend AC-gesteuerten Speicher entschieden, an dem aber auch noch ein Smart-Solar MPPT von Victron zusätzlich hängt. Es handelt sich dabei im weitesten Sinn um eine Anlage, die von den Trucki-Komponenten gesteuert wird. Damit bekomme eine ziemlich gut funktionierende Nulleinspeisung hin, weil der PV-Überschuss automatisch im Akku landet und dort abgerufen werden, wenn nicht mehr genug von den Solarmodulen kommt. Bislang betreibe ich es (noch) auf 24 Volt Basis mit einem Mean Well Ladegerät und einem Sun1000 Wechselrichter, die beide am 5 kWh LiFePo4 Akku hängen. Auf der Solarseite läuft ein Hoymiles 1500, der über eine OpenDTU gesteuert wird (auch via MQTT in HA eingebunden). Der lässt sich auf 800 Watt drosseln (bitte jetzt keine Diskussion darüber, ob das mit den gegebenen Rahmenbedingungen für steckerfertige Solaranlage (“Balkonkraftwerke”) konform ist) und auch wieder entdrosseln. Das funktioniert mir allen Hoymiles Micro WR, die kein WLAN haben. Daran hängen vier Solamodule mit jeweils 420 Wp. Es juckt den Hoymilles aber auch nicht nicht, wenn man ihn überbelegt, solange die Spannung nicht über 60 (beziehungsweise 65 bei den neueren) Volt geht. Zusätzlich hängen noch zwei Module an einem Victron 100|50, der direkt den Akku füttert.
Selbstverständlich führt der Einsatz des Mean Well Ladegeräts zu doppelten Wandlungsverlusten und von der Effizienz ist ein rein DC-geführtes System überlegen. Aber es ist flexibler: ich kann es überall im Haus aufstellen, wo eine entsprechend abgesicherte Steckdose vorhanden ist.
Schau Dich mal bei Zendure um.
Die haben verschiedene Lösungen, vielleicht ist ja auch das Passende für Dich dabei.
Grundsätzlich muss man die Lösung nach erfolgreicher Inbetriebnahme von deren Cloud abnabeln und in den heimischen MQTT-Broker/HA implantieren.
Ist anfangs etwas tricky, aber mittlerweile gibt es dazu brauchbare Anleitungen.
Wenn Du detailliertere Fragen zu Zendure-Lösungen hast, kann ich Dir eine deutschsprachige Telegram-Gruppe empfehlen, dort tummeln sich alle möglichen Leute mit unterschiedlichen Zendure-Lösungen.
wow, vielen vielen Dank .
Bin schon froh das ich zu dem Thema überhaupt Hilfe bekomme… ich stochere gerade herum wie der Dödel auf der Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen.
Da haben wir ziemlich eine ähnliche Denkweise.
Ich habe hier in dem Mehrfamilienhaus, das komplette Dach inkl. der Wohnungen mit dem großen Vorteil, dass von dort aus ein Versorgunssleerschacht, gemauert und Brandgesichert, bis in die EG-Wohnung geht, die auch mir gehört. Unter dieser Wohnung genau darunter, sitzen die ganzen Stromzähler für die Wohnungen und ist auch die Strom-Zuleitung der Stadt inkl. Glasfaser haben wir hier eigentlich alles und alle Möglichkeiten inkl. angebauter Garage in die ich sogar noch eine Wallbox hängen könnte.
Jetzt war die Überlegung, gleich entsprechende Kabel mit entsprechendem Querschnitt vom Dach gleich bis zum EG oder Keller zu ziehen, das auf 2000Wp/800w gedrosselte System so auszustatten dass ich es problemslos erweitern kann und aus dem BKW später eine normale PV-Anlage mache und diese dann auch so beantrage bzw. umwandeln lasse.
Wenn ich jetzt eh schon das Gerüst fürs Dach dastehen habe. (wir haben gerade eine Dachreparatur die demnächst startet) dann baue ich gleich oben überall die Ziegel mit den Scheinenhalter und unter die Ziegel kann ich wegen der dortigen Konterlattung easy die Kabel ziehen und dort auch ungenutzt liegen lassen.
Später kann ich dann übers Dachfenster easy die Module auflegen, Kabel aus dem Dach ziehen, anschliessen, fertig.
Ich will deswegen auch so flexibel sein und mit einem drosselbaren und entrosselbaren WR arbeiten… ich weiss ja nicht wie ich später mal die Mieter so eine PV-System nutzen wollen.
Es kann auch sein, dass ich der ja auch eine Wohnung bewohnt, viel mehr von der Anlage ziehen möchte, wenn ich z.B. mal ein E-auto besitzen sollte, mir ein Aquarium zulege, eine Frau die nur am kochen ist oder oder oder.
Meine ganzen Haushaltsgeräte zumindest die Strom fressen sind schon smarthome-steuerbar angeschafft worden.
Jetzt kommen halt nur die 4x 500W Module drauf… aber eben mit einem Wechselrichter der auch mehr Wp verträgt und auch auf 1500VA zu endrosseln ist. So mein Gedanke.
Der Hoymiles HMS-1600-4T müsste doch so ein Kandidat sein oder?
dort steht
Sub-1G-Funkkommunikation für stabile Verbindung mit Hoymiles DTU WLITE-S
Kompatibel mit der S-Miles Cloud für eine detaillierte Leistungsüberwachung
aber MQTT habe ich auch nichts gelesen… werde mir dann mal das Datenblatt ziehen.
edit: ok, habe nun gelsen das diese HoyMiles über deren DTU und Cloud zu konfigurieren und steuerbar sind., sofern ich es richtig verstanden habe. ist das mit der Cloud ok?
Ich bin etwas Hersteller-Cloud-Scheu… sorry
Aber wenn es nicht anders geht, ist es ok.
Die 1600 Angabe sind dann die 1600VA des Wechselrichters was er max einspeisen kann.
Aber wieviel WP kann dieser WR vertragen… angeblich gehen nur 4 Module dran… kann man da auch welche in Reihe schalten oder via Y-kabel so wie bei den Anker-Systemen anschliesen?
Ich hoffte auch das dies ein Huawei SUN2000-2KTL-L1 auch kann, angeblich haben die eine guten OpenSource API zur Integration in HA… hab das aber auch nur auf einer Webseite gelesen.
das mit dem Smart-Solar MPPT , ist für mich auch Neuland… die Infos die ich gerade gegoogelt habe sagen mir aber sehr zu dass ich sowas auch dazwischen hängen möchte.
wäre dankbar wenn du hier ab und an reinschaust… deine Infos sind wirklich Gold wert und helfen mir sehr
Ich kann jetzt nur etwas zum angesprochenen Hoymiles HMS 1600 sagen…
Wenn man bei den Wechselrichtern ins Datenblatt schaut, stehen da immer die Angaben, die man für die Auswahl und den Anschluss der Module braucht.
Bei Hoymiles hier: Hoymiles Produktseite / Datenblatt
Dort steht für den 1600: Max 14 A Eingangsstrom je MPPT Eingang und max 65V. Besser wäre noch unter 60V zu bleiben, weil der MPPT Regelbereich bis 60 V geht.
Innerhalb dieser Grenzen, pro Eingang, ist es egal, ob kleinere Module in Reihe geschaltet sind oder parallel.
Bei deinen angedachten 500W Modulen wird aber mit Sicherheit jeweils nur EIN Modul pro MPPT möglich sein.
Eine direkte Steuerung der HMS Wechselrichter (ohne Herstellerclouf) ist über eine sogenannte OpenDTU möglich. Die kommuniziert einerseits über ein spezielles Funkmodul mit dem Wechselrichter, andererseits per MQTT über das heimische WLAN beispielsweise zu Home Assistant.
Zu den eigentlichen Solar-Fragen würde ich auch das Photovoltaik Forum empfehlen.
Hier geht es ja eher um die Spielereien dahinter.
Wenn es dir rein um das Lokale geht, kann ich dir nur Hoymiles empfehlen, dazu noch eine OpenDTU und was gut funktioniert ist der Marstek B2500 in Verbindung mit ESP32. Nulleinseisung dann über die OpenDTU.
Wenn möglich eins senkrecht in Richtung Westen per Y-Kabel.
Ich habe im Moment nicht so viel Zeit, aber wie bereits geschrieben, würde ich den Hoymiles nicht mit der offiziellen DTU (von denen habe ich noch ein paar rumfliegen) über die Hoymiles Cloud betreiben, sondern lokal mit der OpenDTU oder der AHOY-DTU. Letztere kenne ich nur aus Beschreibungen, die OpenDTU betreibe ich selbst. Die sind sehr simpel in Betrieb zu nehmen und stellen alles bereit, was man für eine Steuerung (auch in HA) benötigt.
Die genannte Einschränkung bzgl. der Voltzahl ist durchaus valide, weil gerade an frostigen Tagen, an denen plötzlich der Himmel aufreißt, die Spannung der Module in die Höhe schießen kann. Allerdings bist du mit den neueren Hoymiles, die bis 65 V vertragen, einigermaßen sichen. Bezüglich es Overpaneling musst du dir bei den Hoymiles WR keine Gedanken machen: er nimmt sich das, was er verarbeiten kann, also die genannten 14 A, auch wenn mehr zur Verfügung steht. Wenn du also pro Eingang mit Y.Kabel zwei Module parallel anhängst, kann er das ab. Es gibt einen Versuch, in dem jemand an einen 800er Hoymiles sechzehn 440Wp Module (also acht pro Eingang) angeschlossen hat, ohne dass es Probleme gab.