Home Assistant im Neubau

Hallo zusammen,

ich plane in 3-5 Jahren zu bauen und möchte bereits jetzt mit der Planung beginnen. Das Haus soll mit einem HA Smarthomesystem ausgestattet werden. Ich möchte zunächst Inspirationen sammeln und ggf. mit Leuten in Kontakt kommen, die ein derartiges Projekt bereits durchgezogen haben, oder gerade dabei sind. Folgende Fragen schwirren mir aktuell durch den Kopf:

  • Was ist sinnvoll und was nur Spielerei?
  • Wie geht man die Planung am besten an?
  • Welche Hardware sollte verbaut werden?

Wie gesagt, geht es zunächst in erster Linie um Inspiration. Am wichtigsten ist vermutlich zunächst die Frage, wie man so ein Projekt sinnvoll und strukturiert angeht, ohne den Überblick zu verlieren und ohne eskalierende Kosten.

Zum Bauprojekt:

  • Sole-Wasser-WP
  • Solaranlage
  • Energiespeicher
  • el. Rolläden für Wärmeschutz
  • Ladestation für eAuto (mindestens Vorbereitet)
  • evtl. el. Dachfenster

Es sollen zwei Häuser auf das selbe Grundstück gebaut werden. Teilweise wird Technik ggf. zusammen genutzt (z.b. Energiespeicher). Wie könnten man derartiges in der Planung berücksichtigen? 2 HA Systeme, die kommunizieren? 1 System mit klarer Rechteverteilung?

Vielen Dank schon jetzt für euren Input. Schön, dass es jetzt ein deutschsprachiges HA-Forum gibt.

VG

Frag dich bitte wer im Haus lebt, sprich wer es am Ende bedienen können muss (ausser dir). Denn das ist am Ende mal die wichtigste Entscheidung überhaupt. Sind alle affin genug im Falle von Änderungen (an egal welchem System, also z.B. breaking changes die es auch ab und an bei HA gibt) das System dann anzupassen?

Anders formuliert in smartes Home ist dann smart wenn es auch nach deinem Ableben vom Rest der Familie problemlos bedient werden kann :smile: Auch wenn das hoffentlich noch in weiter Ferne liegt.

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Hi, ich würde dir beim Neubau KNX empfehlen. Das kannst du dann in HA hinzufügen, hast aber dann die Stabilität eines verkabelten Smarthomes.

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Vielen Dank für die Anmerkungen, @justone guter Punkt :wink:
@misery00 schau ich mir an, danke!

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gebe @misery00 recht… würde beim neubau komplett auf knx setzen. Für die gesamte Lichtsteuerung zusätzlich auf DALI (KNX-DALI-Interface) ist sicher aber auch ein preislicher Aspekt zu berücksichtigen, aber damit steht dir alles offen. Wichtig ist nur dann alle Komponenten auf KNX aufzubauen und nicht Systeme zu mischen. Visu und die ein oder andere Logikfunktion kannst dann ja mit HA lösen. Aber im Normalfall brauchst HA nur noch als Visu. …stand vor 1 Jahr vor dem selben Thema und hab mich genau dazu so entschlossen…

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Ich bin gerade beim Abschluss meines Bauprojekts. Auf HA bin ich leider erst viel zu spät gestoßen, hat mir die Lücke für Logik und Visu gefüllt. Meine komplette Installation hab ich selbst mit KNX gemacht, jetzt stehen im HA alle Türen offen, ich entdecke fast täglich neue Möglichkeiten, das ist besser wie Weihnachten früher! :smile: :wink:
(EFH mit PV, Wärempumpe, noch kein Speicher aber sehr genaues Verbrauchsmonitoring, Jalousien, LED Beleuchtung mit über KNX Dimmer)

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Darf ich mich bei konkreten Fragen bei dir melden, wenn es an die konkrete Planung geht?

Sicher, helfe gerne, wenn ich kann :wink:

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Wir haben vor 2 - 3 Jahren auch neu gebaut. Damals hatte ich mich intensiv mit Smarthome beschäftigt - und mich am Ende gegen viele Automatisierungen entschieden. Mein Bruder hat ein “KNX-Haus” u.a. mit tollen Sechsfach-Lichtschaltern - und ich bekomme das Licht im WC nicht an, wenn ich zu Besuch bin. Für uns war daher ein Grundsatz, dass auch unsere Eltern das Haus bedienen können müssen, wenn sie zu Besuch sind. Und bzgl. Automatisierungen hatte ich einige Artikel gelesen und fand einige interessante Aspekte: zum einen sollte man auch an alle Eventualitäten denken (also z.B. dass dich der automatisch runterfahrende Rollladen zur Beschattung nicht aussperrt, wenn du am Balkon bist). Zum anderen sollten Automatisierungen auch einfach “überstimmt” werden können in den 10% der Fälle, in denen sie nicht passen und nerven würden.
Und ansonsten sind wir sehr froh über viele Netzwerkkabel, die wir im ganzen Haus verlegt haben. Manche Betonwand ist erstaunlich undurchlässig für WLAN.

WIr haben vor einem Jahr gebaut und haben neben einer konventionellen 220V Technik ein 24V Netz für LED’S eingezogen.
Unser Ziel war es ein stabiles und bekanntes System (220V mit normalem Schalter und Lichtauslässen) zu verwenden, was an vielen Stellen über Shelly-Aktoren beeinflussbar ist.
Mit dem 24V Netz habe ich viele LED’s zusätzlich installiert welche als Ambiente Licht oder als Arbeitslicht (sehr hell z.B. in Küche) auch über Shellys steuern kann.
Der Vorteil der Grundbeleuchtung mit 220V ist, dass die immer funktioniert.

Neben dem 24 V Netz haben wir bei der Auswahl der Geräte darauf geachtet, dass es eine HA-Integration gibt.
Daher haben wir im Moment folgende Systeme:

  • 220V Netz- Licht mit Schalter (tw. mit Shellys)
  • 24V Netz LED-Leisten und Spot’s mit Shellys
  • Bewegungssensoren (tw. Ikea und Aquara)
    Hier plane ich in Zukunft noch aufzurüsten mit neuen Senoren und Personenerkennung
  • Smarte Schalter: NSPanel, Aqura Opple (6 Fach Switch) + YIO Remote Two (wenn Sie denn mal kommt :wink: )
  • Rollos 220V: Alle mit Shelly 2.5
  • Fussbodenheizung über Stellmotoren, gesteuert via Sonoff 4 Kanal Aktoren
  • PV-Anlage: SolarEdge mit BYD-Speicher (integriert in HA)
  • Netamo Videocam (integriert in HA tbd)
  • Wallbox und Heizstabsteuerung von Myenergy: Zappi und Eddi (integriert in HA)
  • Lüftungsanlage: Zender Q350 (integriert in HA)
  • Heizung: Windhager Biowin Pelletkessel (integriert in HA; leider bislang nur lesend)
  • Mediaplayer: 7 Yamahe Musiccast Lautsprecher& Receiver (integriert in HA)
  • Grünbeck Enthärtungsanlage (HA Integration tbd)
  • Homeassistant: läuft auf Raspi 4 mit SSD und täglichen Backup in Google Drive

Meine Motivation war das ich einfache und robuste Devices in eine Umgebung einbinden will. Und ich wollte mich nicht von einem Hersteller (z.B. Loxone) abhängig machen.

Inzwischen habe ich einige Automatisierungen im Produktivsystem. Am meisten genutzt ist dabei das automatisierte PV-Überschussladen (Auto und Pufferspeicher), “Alles Aus am Abend”, Rollostsuerung im Sommer zur Verschattung. Ich glaube inzwischen das das Thema Automatisierung zu viel gehypt wird.

Was mir noch fehlt ist die Sprachbedienung… Dazu gibt es in den letzten Releases Neuerungen, die ich mir noch nicht angesehen habe

Bis jetzt ist das ganze sehr stabil und hat eine gute Akzeptanz. Und es war am Ende relativ preiswert. Für Aktoren und HA-Technik habe ich max. 2000€ bezahlt. Mein Vorteil ist das ich jede Komponente kenne und jederzeit in der Lage bin auf neue Anforderungen - aber auch Fehler - zu reagieren. Das ist aber auch mit nicht unerheblichem Zeitaufwand verbunden :wink:

Zu deinem Ansatz mit 2 Häusern und einigen zentralen Elementen fällt mir spontan keine Idee ein. Es erscheint schwierig mit 2 Instanzen eine Entität (in dem Fall den Energiespeicher) zu steuern.

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Danke für die teils ausführlichen Antworten!

Das mit dem 24V Netz klingt interessant, werde ich mir mal auf meine Liste schreiben. Wie hast du das genau umgesetzt? Hast du die Shellys dann einfach im WLAN hängen?
Habe mich jetzt ein wenig mit KNX beschäftigt und finde es bisher irgendwie eher unsympathisch. Aber das ist eher ein Gefühl :sweat_smile:

Automationen sind mir nicht wirklich wichtig, außer vll. ein paar rudimentäre Dinge, oder eben zum Energiesparen, bzw. Verbraucher steuern, also z.b. “Waschmaschine geht nur an, wenn genügend Strom vom Dach kommt”, oder Rollos runter bei Gewitter/zum Sonnenschutz.

Also ich habe im Keller 6 Trafos mit jeweils 240Watt. Diese kann ich zentral über einen 4 Kanal Shelly ein und ausschalten (z.B. bei längerer Abwesenheit). Die Kabel laufen dann im Haus an 6 Unterverteiler. Dort sind Rgbw Shelly’s installiert (eingebunden über WLAN). Und von dort geht dann das Kabel an die entsprechenden Lichtauslässe.
Bei den Kabel musst du auf Querschnitte achten. Bei Tw. 15m Länge haben wir 2*6mm2 genommen.
Das schöne an der 24V LED Technik ist das man mit „wenig“ Energie sehr hohe Lumenwerte erreicht. Alleine im Küchen-Essbereich haben wir 9M LED Leiste Mit 3000 Lumen/25W pro Meter. Bei uns ist die Decke aber ich zwischen 3 und 5 m hoch - und trotzdem richtig hell für gutes Arbeiten.

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Hallo,

Ich bin grad auf der Zielgeraden meiner Umsetzung.

Wir bauen ein EFH mit Einliegerwohnung für meine Mutter. Uns ist eine einfache Bedienung im Alltag für alle Bewohner/Besucher wichtig. Grundfunktionen (Licht, Rollos etc.) müssen über „Schalter“ bzw. Bewegungs- und Präsenzmelder bedienbar sein.

Mein Setup:

HA auf Intel-Nuc als Zentrale

Zweiter thinclient mit HA für die Wohnung meiner Mutter/ mit Remote Assistant (Slave).

Rollos / Jalousien per Homematic IP -Taster / HA-Einbindung per RaspberryMatic

Türsprechanlage von Doorbird / HA-Integration

Garagentore von Hörmann / Homematic - Integration

Wetterstation von Homematic

PV-System von Solaredge (Home Hub Wechselrichter, Speicher, Backup- Modul) / HA - Integration per API

Wallboxen von cFos und Heidelberg / Steuerung über evcc-HA-Integration

Wärmepumpe von Weishaupt / HA-Integration per ModbusTCP

Lüftungsanlage von Blauberg / HA-Integration per ModbusTCP

Kameras Hof/Garage von Reolink / HA-Integration

Rauchmelder von Homematic

Homematic setzte sich im Lauf meiner Planungen in den „kritischen“ Bereich durch, da man bestimmte Automatismen auf den Komponenten programmieren kann, was auch dann funktioniert, wenn die Zentrale ausfällt (Jalousien hoch bei Sturm, bei Feueralarm alle Rollos hoch etc.)

Energiemanagement machen wir zweistufig:

  • Solaredge Home Hub steuert den PV-Speicher und die Wärmepumpe (SG ready)
  • EVCC übernimmt mit dem Restüberschuss die Wallboxen und bezieht auch dynamische Strompreise (Awattar/Tibber) und den Solar-Forecast in die Ladeplanung mit ein. Die Ansteuerung von Wärmepumpen steht bei evcc auch auf der Entwicklungs-Agenda…

Automatisierungen werden von meinen Damen kritisch beäugt.

Akzeptanz erhoffe ich mir nur für die Themen

  • Beschattung/Hitzeschutz
  • Wetterschutz

Außerdem hoffe ich mit Dashboards zu punkten.

Kleinere Baustellen wie FRITZ!Box, Schaltsteckdosen, zigbee-Lampen, AdGuard und alles was der HA so von selbst findet, nehme ich natürlich mit

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Ich selbst habe 2017 ein nicht-smartes Haus gebaut, dass mittlerweile einen sehr hohen Grad an Hausautomatisierung hat. Dank Funktechnik lässt sich ganz vieles im Nachhinein ermöglichen. Da du noch in der Planung bist, wirst du sicher von Beginn an auf ein Bussystem setzen (sei es nun KNX oder z.B. Homematik IP). Dennoch gibt es vieles, was hierdurch nicht abdeckbar ist oder woran man auch mit einem Bussystem nicht unbedingt denkt. Hier ein paar Punkte:

  • Deine HA-Zentrale wird vermutlich trotz Bussystem auch Funkkomponenten benötigen. Dann ist es sinnvoll, dass diese einen Platz im Haus hat, vom dem aus alle Aktoren gut erreichbar sind (also z.B. nicht im Keller). Dieser Ort sollte dann auch eine Steckdose und LAN haben.
  • Achte darauf, dass die Unterputzdosen extra tief sind. Selbst wenn man ein Bussystem hat, kann man dort später auch andere Komponenten wie z.B. Bluetooth-Extender unterbringen, ohne das sie offen herumstehen/-hängen müssen. Wenn du im Dachboden Leichtbauwände hast, sind diese nicht besonders tief. Dann lohnt sich ggf., dort Hohlwanddosen mit Seitentaschen zu verbauen. In diesen ist Platz für einen zusätzlichen Aktor o.ä.
  • Denk auch an geeignete Plätze für Lautsprecher mit Mikrofon in allen Räumen für die Sprachsteuerung. Diese brauchen ja auch Strom. Aktuell lässt sich dies preiswert mit Amazon-Echo-Geräten umsetzen. In Zukunft wird es hierfür sicher eine bessere native Lösung für HA geben, siehe hier: Year of the Voice - Chapter 4: Wake words - Home Assistant
  • Plane von Beginn an ein, wie du WLAN, Zigbee und ggf. weitere Funkprotokolle überall auf dem Grundstück gewährleisten kannst. Hierfür kann es z.B. sinnvoll sein, einen regengeschützten Stromausgang inkl. LAN weiter Weg vom Haus zu haben. Im Garten lässt sich nämlich wirklich viel automatisieren (Bewässerung, Rasenmähroboter, Kameras, Hühnerstall…).
  • Plane von Beginn an ein, an welchen Stellen an der Decke LAN-Auslässe für WLAN-Accessponts sein sollen.
  • Verzichte auf traditionelle Technik ohne Zukunft, wie eine traditionelle Klingel (besser z.B. Amazon Ring ggf. mit Kameraabdeckung), Antennensteckdosen (besser direkt Fernsehen über LAN), traditionelle Rauchmelder (besser solche mit Anbindung an die Hausautomatisierung), nicht-smarte Steuerkomponenten für die Hauslüftung, Heizung etc.
  • Plane von Beginn an ein, wo es im Außenbereich Alarmtechnik geben soll.
  • Plane von Beginn an ein, wie du die Zustände von Fenstern und Türen festhalten möchtest (wichtig für Heizung, Haussicherheit, Warnung bei Luftverschmutzung).
  • Lass im Sicherungskasten direkt von Beginn an durch den Elektriker Komponenten zur Strommessung und z.B. Steuerung der Wallbox z.B. von Shelly oder Sonoff verbauen.
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Vielen Dank für euren Input. Die letzten Monate habe ich mich durch die Übertragung des Grundstücks gedanklich nicht mit der Planung auseinandersetzen können, das sollte sich aber spätestens im nächsten Jahr wieder ändern. Ich freue mich über jeden Beitrag :pray::blush:

Mach Dir Gedanken über die Stromversorgung bei Netzausfall. Alle Systeme müssen so angelegt sein, das sie dann ausgeschaltet sind, bzw auch mechanisch geschaltet werden können.

Ich sag Dir mal ein (schlechtes) Beispiel: Hebeanlage der Gartenbewässerung sollte bei Stromausfall so geschaltet sein, dass sie bei Rückkehr der Stromversorgung aus bleibt. Das größte Problem für den Stromversorger sind nämlich beim Wieder-Anfahren nach Netzausfall die zuvor eingeschalteten Stromverbraucher, die allesamt flächendeckend gleichzeitig mit ihrem Anlaufstrom das Netz belasten. Im schlechtesten Fall bricht die Stromversorgung sofort wieder zusammen.

Was mir noch einfällt zu all den superguten Punkten von @niwi:
Möglichst viele Leerrohre vorsehen für zusätzliche Kabel, die im Nachhinein eingezogen werden.

Außerdem: Mögichst auf LAN-gesteuerte Aktoren setzen. WLAN ist einfach zu störanfällig. Ist zwar meistens umständlicher und teurer, aber auf lange Sicht weniger nervig.

Gruß von Michael

Per Definition hat man, wenn es keine Batterien oder andere Strom Versorgung gibt, dann keinen Strom. :wink:
Vollkommen egal, wie die Geräte dahinter bei Strom gesteuert würden.

Es geht nicht darum, ob Du Strom hast, sondern wie Du es den Netzbetreibern erleichtern kannst, nach der Beseitigung der Ursache des Netzausfalls das WIEDER-ANFAHREN des Netzes zu erleichtern.

Wenn beispielsweise in 200.000 Kühlschränke und -truhen bei einem größeren Stromausfall nach und nach die Temperaturen steigen, dann werden die ALLE auf Einschalten stehen, gerade wenn kein Strom da ist. Bei einem Wiederanfahren des Netzes werden 200.000 für eine Millisekunde bis zu einem kW ziehen, auch wenn sie nomal nur 90 Watt Leistung haben. Und so geht das mit allen entsprechenden Verbrauchern. Das bedeutet, dass unter Umständen einfach nicht so viel Netzkapazität da ist, um die ausgefallene Fläche wieder ans Netz zu bekommen und es Stunden dauert, bis das Netz über die Umschaltwerke in einzelne Segmente zerlegt ist, um diese Einschaltspitzen überhaupt abfangen zu können.

Aus diesem Grund ist bei mir HA so strukturiert, das im Falle eines Stromausfalls das gesamte Hausnetz über abfallende Relais die Aktoren wegschaltet. Bei wiedereinschaltendem Netzstrom ziehen die Aktoren zeitversetzt an, also vielleicht 30 Sekunden, nachdem das Netz stabil ist.

Aber das ist natürlich ein sozialer Gedanke und hat was mit Umsicht und Rücksicht zu tun. Nicht jeder hat da eine Priorität, aber wenn ich schon eine Hausautomation installiere, dann denke ich Dinge eben gerne zu Ende.

Ich gebe aber gerne zu, dass das dritte Stelle hinter dem Komma ist.
Noch!

Liste historischer Stromausfälle

Gruß!

Das würde aber bedeuten, dass alle Geräte über eine steuerbare Steckdose o.ä. angeschlossen sein müssen. Und alle Geräte müssen nach einem Stromausfall dann standardmäßig deaktiviert sein.
Außerdem muss Deine HA Instanz die gesamte Ausfallzeit über mit Strom versorgt werden, den Stromausfall und dann auch das wieder einschalten erkennen können.
Und darauf basierend, muss Dein HA die Geräte wieder einschalten. Was dann natürlich auch voraussetzt, dass zu diesem Zeitpunkt alle Geräte wieder erreichbar sind. Weil die Funknetzwerk ja durch den Stromausfall vermutlich eben so ausgefallen waren.

Und wenn dann die HA Instanz auch keinen Strom mehr hatte…

Und dann bleibt das gesamte Haus dunkel und Dinge wie eine Kühltruhe ohne Strom, weil eine Automatisierung nicht korrekt durchgelaufen oder die Stromspitze zwar zum abschalten des Zwischensteckers aber nicht zur Auslösung der Automatisierung gereicht hat?

Man kann sich sein Leben bestimmt auch anders unnötig umständlich gestalten. :wink:

Deine verlinkte Liste führt eine Hand voll Stromausfälle in Deutschland, in den letzten 60 Jahren auf.
Bin da jetzt nicht so sicher, ob das den Aufwand rechtfertigt. :stuck_out_tongue_winking_eye:

Das ist absolut einfach zu lösen: Du hast einen Schütz mit 3 Phasen in der Hauptverteilung. Dieser Schütz fällt ab, so bald der Strom ausfällt. Gesteuert wird dieser Schütz über HA. Wenn der Strom ausfällt, dann wird auch Dein Rechner mit HA drauf ausfallen. Du weißt selbst, wie lange HA braucht, um einen Systemstart hinzulegen. Da brauchst Du noch nicht mal eine etxra Automatisierung, um eine Verzögerung von mindestens einer Minute zu haben, bis Dein Hauptschütz über Home-Assitant wieder anzieht und die Unterverteilung im Haus wieder Strom hat.

Was die Stromausfälle angeht:
Wir haben in den letzten Jahren ein dramatische Umgestaltung des deutschen Stromnetzes erlebt. Durch den Ausbau der Erneuerbaren haben wir erhebliche Grundlastprobleme, die wir mit den Atomkraftwerken nicht hatten. Überstromangebote im Norden, das ganze Zeug, das in den Medien rauf und runter diskutiert wird. Ich bin kein Hysteriker und sehe das ganz pragmatisch. Falls es zu den flächendeckenden Stromausfällen kommen sollte, dann ist das nicht das Ende der Welt, sondern die Allgemeinheit muss Maßnahmen treffen, damit beispielsweise das Wieder-Anfahren von Stromnetzen schaltungstechnisch nicht unnötig erschwert wird. Dazu gehört, dass die Haushalte nicht mit dem gesamten Anschlusswert das Stromnetz belasten, weil sämtliche Stromverbraucher angeschaltet sind, die jeder einzelne so aufzubieten hat. Ich bezweifle, dass man mit einer Infrastruktur, die zu 50% mit Wärmepumpen heizt (so ist das ja angepeilt von der Regierung), jemals ein Wieder-Anfahren hinbekommen kann, wenn der Stromausfall nur groß genug ist.

Ich verstehe Deine Sorglosigkeit, aber wir haben einen Krieg in Europa, der Dir jeden Tag vor Augen führen könnte, dass solche Szenarien sehr bald auch hier eintreten können. Natürlich, Du kannst bei Stromausfall auch die Hauptsicherung ausschalten, von Hand. Das hat denselben Effekt.

Aber wie ich schon sagte: Wenn ich das durch eine kleine simple HA-Schaltung automatisieren kann, dann macht mir das Spaß. Mehr ist das nicht.

Und wenn wir es jetzt durch unsere Diskussion geschafft haben, ein paar Mitleser für dieses kleine Zivilschutzthema zu sensibilisieren, dann ist das doch prima, findest Du nicht auch?

Gruß!