Empfehlungen für Wallbox?

Hallo zusammen,

PV ist endlich auf dem Dach, das Haus schon lange smart. Naja, noch nicht das ganze Haus, denn meine Wallbox ist noch “dumm” :smile:

Ich nutze bisher einen Juice Booster zum Laden, möchte aber in absehbarer Zeit auf eine smartere Lösung umsteigen. Natürlich sollte sich die neue Wallbox gut in Home Assistant integrieren. Und idealerweise sollte sie einen CEE (Starkstrom) Stecker haben.

Könnt ihr mir da konkret etwas empfehlen?

Bekannter von mir hast sich zwei Wallboxen von Kathrein installieren lassen, die sind recht neu am Markt und leider nicht die günstigsten, aber in jedem Fall einen Blick wert.
Die haben Modbus und sind per LAN/WLAN vernetzt, allerdings weiss ich noch nicht, in wie weit sich die System in HA integrieren lassen, das mein Bekannter ein KNX-System mit Gira Facilityserver nutzt.
Zudem werden im Laufe des Jahres noch weitere Softwarefunktionen kommen.

Für gute Videos dazu, schaue mal bei YT “Freunde des Stroms”, der Kollege hat gestern noch ein Inbetriebnahemvideo dazu veröffentlicht ( Installation war vorher schon )

Ich habe einen Fronius-Wechselrichter (mit Fronius SmartMeter). Der verträgt sich gut mit dem Wattpilot (Wallbox) von Fronius. Beide haben eine eigene Integration. Der Vorteil dabei ist, dass sich die Wallbox im Wechselrichter einklinken kann und damit “PV-Überschussladen” in z.B. einer Home-Assist-Automatisierung einstellbar ist, die weitere Kommunikation (wieviel Überschuss ist gerade da…) die Wallbox mit dem SmartMeter dann direkt “klären”.

Wenn Du an “PV-Überschuss” interessiert bist, dann solltest Du darauf achten, dass sich Wallbox und Wechselrichter koppeln lassen.

Leider ist mein Wechselrichter von Kaco und da ist Modbus mit ein paar simplen Werten eben das höchste der Gefühle. Zusätzlich hab ich einen IR-Lesekopf direkt am Stromzähler, der per MQTT seine Werte an HA übergibt. Mit den beiden Anbindungen kann ich dann alles ausrechnen.

Ich möchte deshalb gerne einfach eine Wallbox, die man direkt in HA einbinden und darüber steuern kann. Ich dachte dann an eine simple Automation, wie z.B.
“Wenn Einspeisung >8kW und Verbrauch <2kW, dann lade das Auto mit 4kW.”

Ich kann dir den go-eCharger empfehlen. Genau das habe ich auch zusammen mit evcc. Funktioniert seit 3 Jahren sehr gut. Das einzige was du bedenken musst ist die Verfügbarkeit vom WLAN in der Nähe des go-eChargers.

Ok, das ist beim Bekannten von mir einfacher, der hat 3 WR und einen extra Strom-Zwischenzähler mit LAN-Interface und der ist direkt in das Kathrein-System eingebunden und darüber wird dann für PV-Überschussladung konfiguriert, braucht keine externe Lösung dazu.
Wie weit das mit 2 E-Auto funktioniert, muss noch zeigen, da seit neue noch auf sich warten lässt.

Okay, klingt gut! :slight_smile:

WLAN ist direkt im Nachbarraum vorhanden. Brauchte ich tatsächlich für meinen Wechselrichter, da dieser keinen LAN-Port hat. Waschmaschine und Trocker hängen da über ihre Tasmota-Steckdosen auch drauf. Hab einfach in jedem Stockwerk jetzt einen Unifi Accesspoint hängen :slight_smile:

Mir ist eine externe Lösung tatsächlich lieber. Denn eine Wallbox oder einen Wechselrichter tauscht man vielleicht auch irgendwann mal gegen was Neues und dann hat man den Salat. Wenn alles einfach an HA berichtet, dann hab ich mehr Kontrolle und Transparenz :slight_smile:

Lese dich einfach mal etwas ein in die Materie. Ich bin wirklich zufrieden damit.

Eventuell macht es Sinn sich mal bei OpenWB und bei den verfügbaren Integrationen in HACS umzuschauen, was sich gut integrieren läßt.

Ich selber habe vor knapp 3 Jahren ein ABL-WB über Node Red als Steuerung in HA integriert… war ein ziemlicher Kampf.

Ein wichtiges Kriterium wäre für mich noch, ob sie sich zwischen 1- und 3-phasigem Betrieb umschalten läßt, denn wenn du eine PV-Anlage in üblicher Größe um die 10kWp hast gibt es viele Tage, an denen sich die Box nicht weit genug runter regeln läßt, denn dber den Typ-2 Standard kommt man nur auf 6A pro Phase runter. 3-Phasig wären das fast 4,2kW als minimale Ladeleistung.

Ja das kann der go-eCharger auch. Alles was du erwähnt hast ist mit dem möglich. Bedenke aber das dein Auto das zulassen muss mit einer Phase zu laden. Nicht alle können das wohl habe ich mir sagen lassen.

Ich kann mich irren, aber jedem neuen E-Auto liegt doch üblicherweise der Ladeziegel bei. Ich denke nicht, dass dieser 3 Phasen nutzt :wink:

Ich kann die Ladeleistung notfalls übers Auto anpassen. Das geht beim Kona zwar nicht per App, aber bis auf rund 1 kW müsste möglich sein. Andererseits sind 4,2 kW vollkommen in Ordnung, denn unser Haus braucht selten mehr als 3-4 kW und die Anlage liefert an sonnigen Tagen in der Regel immer 8-8,5 kW. Wenn dann mal einige wenige kWh vom Netz kommen ist das auch nicht wild.

So unterschiedlich sind die Umstände und Anforderungen: unsere 9.4 kWp O/W-Anlage liefert max 6,5 kW und unser eUp kann nur 2-phasig 7,4 kW laden. Trotzdem sind von den bisher gelandenen 4.000 kWh nur 1.200 aus der 2. Phase gekommen.

PS: ein anders Thema ist noch ob und wie ein vorhandener Speicher in die Ladestrategie eingebunden werden kann.

Hi, meine Erfahrung mit der Wallbox ist folgende. Wenn Du nur eine 11KW Wallbox installierst hast Du die beste Möglichkeit ein wenig Freiheit zu haben. Bei mir ist eine von Heidelberg verbaut, aber zu der Zeit gab es nur die ohne Fernbedienung. Mitlerweile gibt es die mit einer Zusatzplatine wo man die über das Netzwerk steuern kann. Der Unterschied zwischen 11KW und 22KW ist auch das die 11KW nur an den Stromanbieter gemeldet werden muss, also kan man die überall einbauen. Bei der 22KW muss man vom Stromanbieter eine Genehmigung bekommen und da weis ich, von Bekannten, das die keine Wallbox genehmigt bekommen haben weil das Stromnetz nicht dafür ausgelegt ist. Das war auf dem flachen Land, wo schon einer eine Wallbox hatte und eine weitere mit 22KW wurde nicht genehmigt. Die 11KW muss halt auch von einem Elektrofachmann abgenommen werden und wird nur an den Netzbetreiber gemeldet. Zuschuss bekommt man nur wenn noch Geld da ist und das ganze über 1200€ kostet. Ich hab alles selbst gemacht (bin Elektriker) und dann abnehmen lassen so hat mich das ganze etwa 700,-€ gekostet und ich hab auf einen Zuschuss verzichtet. Also viel zu überlegen bei dem ganzen.

Für die Wallbox hab ich damals vom Elektriker nur Angebote ab 3000 Euro mit 6-12 Monaten Wartezeit bekommen, da anscheinend die Teile nicht verfügbar waren. Ich habe lange mit ihm diskutiert, ob ich sie nicht einfach privat bestellen kann (sogar exakt die baugleiche!) und das lehnte er wegen der eventuellen Haftung ab. Am Ende war es mir zu blöd und ich hab ihn einfach eine 22kW CEE Dose für 1000 Euro verlegen/verbauen lassen. Dafür hab ich mir dann einen Juice Booster für 800 Euro dazugekauft und kann nun bis zu 22 kW laden.

Muss man das nun beim Netzbetreiber anmelden oder genehmigen lassen? Jain, weil die Wallbox nicht fest verbaut ist.

Würde ich damit jetzt täglich laden dann würde ich es wohl auch anmelden. Aber ich nutze sie vielleicht 1-2 Mal pro Monat und mein Auto kann ohnehin nur 11kW. Beim PV-Überschussladen mit 1/2/4 kW wird das vermutlich auch egal sein. Strenggenommen bekommt das der Netzbetreiber dann ja in der Regel noch nichtmal mit. Wenn ich jetzt täglich 22kW ziehen würde sähe die Sache vermutlich anders aus und ich hätte in kurzer Zeit schon Besuch von den Stadtwerken :smiley:

Ein 6,5kW Speicher kommt die nächsten Wochen noch dazu, dann ist die Modularität und Steuerung über HA vermutlich noch besser. Und die nächsten Jahre kommen ja auch mehr und mehr Autos, deren Akku man für das Haus nutzen kann. Dann kommt das erst richtig in Schwung.

Aber lasst uns das Thema bitte nicht zu sehr verkomplizieren. Ich wollte einfach nur konkrete Produktvorschläge haben, die sich mittels Modbus, API oder nativer Integration unkompliziert an HA anbinden lassen. 11kW reicht dafür grundsätzlich aus :slight_smile: