Hi, ich habe das Sprichwort “easy to learn, hard to master” mal etwas abgewandelt, um ein wenig über meine Erfahrungen mit meinem Smart Home zu plaudern.
Angefangen hat bei mir alles mit ein paar Fritz!Dect Thermostaten. Später kamen noch ein paar 440 Schalter dazu, um als externer Temperatursensor für die Thermostate zu dienen. Die letzten Fritz Produkte waren ein paar Lampen, 400 Taster und eine smarte Steckdose.
Dann ging es los. Im Flur hab ich schon ein paar Jahre einen “traditionellen” Bewegungsmelder. Leider ist der Flur L-förmig und der Bewegungsmelder konnte nicht alles abdecken. Einen zweiten konnte ich leider nicht anschließen ohne die Tapete aufzureißen. Da streikt die Regierung. Also habe ich den alten Bewegungsmelder und die Lampe mit einem Shelly Plus 1 smart gemacht und einen batteriebetriebenen Bewegungsmelder von Lidl an einer Stelle angebracht, um den Rest vom Flur abzudecken. Gesteuert habe ich das mit Home Assistant auf einem Odroid N2 mit einem Conbee II und Phoscon. Vorher hab ich aber noch mit einem anderen Zigbee Stick rumprobiert.
Als nächstes wollte ich den Energieverbrauch verschiedener Geräte ermitteln und habe mir ein paar Shelly Plus Plug S zugelegt. Die zeichnen seit ein paar Monaten den Stromverbrauch einiger Geräte auf. Wenn man schon die technischen Mittel hat will man natürlich davon profitieren und Stromfresser finden, um Energie zu sparen.
Dann kamen so nach und nach weitere smarten Leuchtmittel, Bewegungsmelder und Fensterkontakte dazu. Dabei waren auch immer Fehlkäufe, die jetzt hier rumliegen oder ihr Gnadenbrot in irgend einer unwichtigen Ecke verrichten. Bei Fensterkontakten bin ich bei Aqara gelandet, weil die so klein sind, dass man sie im Fensterrahmen verstecken kann und somit vor der Regierung genehmigt sind. Die dicken Klopper von Shelly waren da schon raus. Allerdings sind die Aqara ziemliche Diven. Ich habe eigentlich jede Menge Zigbee Leuchtmittel von Ikea, aber die Aqara weigern sich, die als Repeater zu nutzen. In einigen Ecken sind die Aqara dementsprechend immer ausgefallen.
Also musste ich zumindest punktuell für passende Repeater sorgen. In meinem Fall waren das Leuchtmittel von Hue. Die sind mir aber für den großflächigen Einsatz zu teuer und ich finde die Farbwiedergabe nicht ganz so schön wie die von Ikea oder, alternativ, die von Wiz.
Nur irgendwann kam ich an den Punkt, an dem mir die Ideen ausgingen. Was kann ich noch automatisieren? Wie soll man die Dashboards aufbauen? Wie kann ich den Rest den Hauses “regierungskompatibel” smart machen?
Bisher habe ich nur einzelne Bereiche angefasst, zB die Lampe über dem Esstisch. Die Schalter selbst sind noch “dumm” und schalten die Spannung von den smarten Leuchtmitteln ab. Ich kann die Lampe zwar über eine Ikea Remote steuern, aber das ist nicht “regierungskompatibel”, soll heißen, meine Frau will normale Lichtschalter.
Da stellte sich die Frage: was nimmt man am besten? Shelly ist gut, aber leider WLAN. Damit kann man das Zigbee Netzwerk nicht ausbauen und unterstützen. Die Hue sind zwar Zigbee, aber teuer, batteriebetrieben und damit nicht als Repeater geeignet. Und die Aqara sind einfach nur fett und passen ohne Nacharbeit nicht in normale Unterputzdosen. Da die aktuellen Lichtschalter erhalten bleiben sollen kommen keine Smarten Schalten in Frage. Nur der Austausch gegen Taster ist “erlaubt”. Last but not least sollte man auch alles wieder zurückbauen können. Ich habe zwar vor, hier meinen Lebensabend zu verbringen, aber man weiß ja nie.
Im Nachhinein waren die Shelly Plus Plug S auch die falsche Wahl. Eine Zigbee Variante mit Energiemessung wäre auch da hilfreich gewesen. Hinterher ist man immer schlauer. Und egal wie viel man ließt oder wie viele Youtube Videos man schaut, keiner kann einem diese Fragen beantworten und unnötiges Lehrgeld verhindern. So sind die Fritz!Dect 440 eigentlich auch nur teure Temperatursensoren, die man für die Thermostate braucht, aber in Home Assistant nur mit viel Bastelei sinnvoll nutzen kann, weil zB der Temperatursensor nicht unter “Sensor” läuft sondern unter “Diagnose”. Man muss manuell einen Sensor daraus machen. Die Tasten kann man nur über Webhooks nutzen. Naja, man kann sie nutzen, aber plug and play ist halt schöner.
Kürzlich habe ich mir einen Intel Nuc zugelegt, um mit Proxmox neben HA noch andere Dienste laufen zu lassen nur um dann festzustellen, dass der Skyconnect mit Proxmox nicht gescheit zu funktionieren scheint. Jetzt muss ich da auch umdenken.
Aber da waren ja noch die Dashboards. Will man sowas überhaupt? Und wenn ja, was soll angezeigt werden? Wie strukturiert man das? Auch da kann man sich bestenfalls Anregungen holen. Der Rest ist viel rumprobieren und wieder verwerfen. Bisher habe ich noch nichts sinnvolles zustande gebracht. Ich habe zwar mehrere Dashboards mit verschiedenen Funktionen erstellt, aber mehr um gewisse Funktionen im Überblick zu behalten als wirklich sinnvolle Funktionen auf einem Tablet zur Verfügung zu stellen.
Irgendwann fängt das Projekt Smart Home an und stagniert. Man eiert rum und probiert nur noch planlos das eine oder das andere aus ohne klar zu wissen, wie es weiter gehen soll, ohne noch mehr unnötiges Geld auszugeben.
An dem Punkt bin ich gerade angelangt.
Das soll jetzt kein Hilferuf sein. Ein Smart Home ist etwas sehr individuelles und hängt von der Gegebenheiten des Hauses und den Vorlieben der Bewohner ab. Man kann sich Anregungen holen, aber entscheiden muss letztenendes jeder selbst.
Vielleicht könnt ihr eure Geschichte mal erzählen und welche Erfahrungen ihr auf dem Weg gemacht habt.
