Zuverlässiges Smart home

Hi,

wer von euch würde sein Smart home als Zuverlässig bezeichnen?
Mein erstes “Smartes Zuhause” habe ich vor rund 10 Jahren eingerichtet. Seither ist mein Hauptproblem die Zuverlässigkeit. Mal von größeren Ausreißern abgesehen (die es leider immer wieder gibt) würde ich sagen, dass meine Geräte und Automatisierungen im Schnitt zu rund 99,x% zuverlässig laufen.
Das bedeutet aber auch, dass alle rund 100 Aktionen etwas mal nicht funktioniert. Bei 400+ Geräten also ein paar Mal pro Tag.
Mal ist das nur nervig: Wenn bspw. von sieben Spots im Schlafzimmer nur 6 ausgehen. Muss die Taste halt ein zweites Mal gedrückt werden.
Manchmal ist es nerviger: Wenn 4 Tage im Keller das Licht brannte weil es zwar über den Bewegungsmelder an ging aber nicht wieder aus.
Und manchmal ist es ziemlicher Mist: Wenn das Ventil meiner Heizung plötzlich offline ist und bei einer Ventilstellung von 75% rund 60° heißes Wasser in meine Fußbodenheizung pumpt (zum Glück gibts da eine Notfallabschlatung).

Wie ist das denn bei euch? Bin ich einfach nur zu blöd? Muss überall noch ein Backup rein? Oder muss man damit leben?

Manchmal frustrierend!

Grüße

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Ich glaube darauf kannst und wirst bzw. würdest Du ganz unterschiedliche Antworten bekommen, die Dir eigentlich auch nichts bringen. Außer vielleicht eine Art von “Beruhigung” das Du mit Deinen Problemen ggf. nicht allein bist. :slightly_smiling_face:

In Sinne von Redundanz? A) Lässt sich da eh nicht wirklich realisieren und B) kannst Du damit die Probleme auch nicht zu 100% im Vorfeld abfangen. Man könnte halt versuchen so viel wie möglich - z.B. durch irgendwelche Automatisierungen - irgendwie zu überwachen, sodass man im Problemfall entsprechend reagieren kann, aber ein 100 % stabil und zuverlässig laufendes System bekommt man damit auch nicht.

Falls es Dich beruhigt: Ich denke nicht. :laughing:

Ein Smarthome System wie z.B. HA, welches ganz unterschiedliche Standards und Geräte in ganz unterschiedlichen Kombinationen nutzt und was üblicherweise permanent mit Updates und Neuerungen versorgt wird, wird niemals zu 100 % zuverlässig laufen. Man kann immer nur versuchen das System möglichst stabil zu bekommen, in dem man ein paar Dinge beachten. Z.B. nicht sofort jedes Update installieren. Möglichst Geräte nutzen die lt. anderen User-Erfahrungen wenig Probleme bereiten. Nicht alles was nur irgendwie geht in das Smarthome-System integrieren usw. usw. usw. Wenn Du schon lange mit Smarthome unterwegs bist nehme ich aber an das Du das auch bereits alles selber weißt und kennst. :slightly_smiling_face:

VG Jim

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Das mal von 12 Lampen in den beiden Stehlampen bei uns 2 nicht ausgegen oder so, das kenne ich auch - nervt immer wieder mal.

Backup: dürfe fast unmöglich sein, sowas zu realisieren, von der Idee würde ich mich verabschieden. Du wirst nie ein 100% Ausfall-Sicherheit bekommen und je mehr Aufwand du treibst, desto mehr System können ausfallen.

Was man machen kann, sich bei der Auswahl von Geräte auf zuverlässige Systeme zu konzentrieren.
Kleines Beispiel bei mir aktuell: Tasmota Schaltsteckdosen verlieren immer wieder mal die WLAN-Verbindung ( zwei Hersteller betroffen ) und blinken dann munter vor sich rum, reagieren nicht mehr - das nervt mich gewaltig, weil man die vom Strom trennen muss und das nicht immer einfach geht ( hinterm Schrank, Bett, Sofa etc. )
Also werde neue Schaltsteckdosen von einem anderen System sein, womit ich bessere Erfahrungen habe - in meinem Fall Homematic.

Es ist leider so wie du schreibst.
Immer und immer und immer und immer wieder funktioniert plötzlich was nicht, sind Geräte nicht mehr erreichbar, werden Schaltbefehle einfach nicht richtig ausgeführt, und so weiter und sofort.
Hier mal ein paar Beispiele aus meinem Umfeld:
Heute erst: Ein Heizkörperthermostat führt seinen täglichen Ventilschutz durch, d.h. Ventil ganz auf und wieder zu, und bleibt bei geöffnetem Ventil hängen, weil die Batterie plötzlich leer ist. Und das, obwohl die Batterie vorher noch 70% angezeigt hat. Die Folge: ein völlig überheizter Raum.
Batterien sind überhaupt ein großes Problem. Obwohl ich den Status aller Batterien in meinem Dashboard überwache und eigentlich alles gut aussieht, fallen Geräte plötzlich und unerwartet aus, weil deren Batterien plötzlich leer sind, direkt vorher aber noch als gut gefüllt angezeigt wurden.
Vor kurzem ist eine Steckdose ausgefallen, weil der Kontakt des Relais scheinbar kleben geblieben ist. Man kann das Relais noch schalten hören, der Verbraucher bleibt aber permanent an. Und natürlich ist es die Steckdose, an die man nicht so ohne weiteres ran kommt.
Am nervigsten sind aber Alexa und Siri, die immer wieder mal “Bahnhof” verstehen und dann zum Teil irgendwas machen, obwohl vorher häufig alles funktioniert hat. Siri ist eigentlich momentan zu gar nichts mehr zu gebrauchen, während Alexa weitestgehend recht gut funktioniert. Häufig muss man Kommandos aber zwei, dreimal sagen, bevor sie einmal ausgeführt werden.

Man muss sich eben immer bewusst sein, dass ständig alles kontrolliert werden muss. Man kann nicht, wie bei einer klassischen, verdateten Lösung davon ausgehen, dass z.B. eine Glühlampe an- bzw. ausgeht, nur weil man auf einen Schalter gedrückt hat.
Und es ist und bleibt eben eine ewige Dauerbaustelle, mit der man sich andauernd beschäftigen muss.
Aber das ist ja von vielen von uns Bastlern auch so gewollt. Es macht trotz allem einfach Spaß, sich damit zu beschäftigen, Lösung und Automationen zu finden und umzusetzen und einfach immer wieder was zum Basteln zu haben.

So richtig darüber nachdenken darf man natürlich nicht, wie viel Aufwand man in Automationen für Vorgänge steckt, die man eigentlich auch klassisch mit einer einfachen Handbewegung im Vorübergehen auslösen könnte.

Egon Olsen aus der Olsenbande hat ja schon 1978 in einer Folge festgestellt, dass der hohe manuelle Aufwand eine Folge der Automatisierung ist.

Es hilft schon zu wissen, dass man da nicht alleine steht. Die aktuell besten Erfahrungen mache ich tatsächlich mit Shellys. Da muss ich für eine zuverlässige WLAN Verbindung sorgen und dann ist das Problem Erreichbarkeit schon mal ausgeschlossen. Bei Zigbee ist das viel undurchsichtiger. Leider gibts von Shelly nicht alles (bspw. Deckenlampen).

Ggf. muss ich da auch entspannter werden. Es ist ein Hobby und da ist das Streben nach Perfektionismus schon durchaus gegeben. Da nerfts halt wenn man mit 8 Leuten um 22.30 am Tisch sitzt und plötzlich wird das Licht gedimmt und ändert die Farbtemperatur. Ich gehe dann im Kopf meine Automatisierungen durch und kann mir keinen Reim drauf machen was jetzt der Trigger dafür war. Leider finde ich den dann in der Recherche auch nicht immer.
Wäre alles nur halb so wild wenn ich aber weis, dass ich vorher tagelang investiert habe, damit die Beleuchtung in den verschiedenen Konstellationen meinen Anforderungen gerecht wird ist das halt ätzend.

Auch so zwei Specialthemen.

Batterien überwache ich noch nicht, will ich aber noch, ich tausche generell 1 mal im Jahr die Batterien in den Thermostaten und Stellantrieben aus - egal wie leer die sind. Alleine schon um der Gefahr auslaufender Zellen entgegen zu wirken.

Relaiskontakte - hab ich am Schreibtisch lange Zeit gehabt, die Schaltaktoren waren nach max 1/2 Jahr unbrauchbar, weil die Relaiskontakte klebten. Grund sind die ganzen Netzteile, welche hohe Einschaltströme ziehen. Bei den Homematic-Aktoren konnte man die Relais wenigstens noch halbwegs gut austauschen, mache das mal bei den Nous oder Gosund Schaltsteckdosen - die kannst in den Müll geben.

Und auch schön, hatte Bekannter von kurzen: 16-Fach KNX Schaltaktor in der Unterverteilung kaputt, das am Sonntag morgen und im halben Haus fuhren die Rollos nicht mehr hoch.
Zum Glück hatte sein Kumpel und E-Meister noch Ersatz im Lager und mein Bekannter kann den auch selber austauschen, aber war 3 Std. Arbeit mit umprogrammieren usw. und der Sonntag versaut.

Es fehlt bei vielem einfach die Bidirektonalität inkl. Heartbeat und Default bei ausbleiben des Heartbeats.
Ich würde mir schon wünschen das die shellys checken ob ein definierter Abnehmer sich innerhalb einer gewünschten Zeitspanne meldet, und so er dies nicht tut dann halt der definierte Default Zustand eintritt.
Sprich raucht mir das HA ab, wäre es schon schön wenn die Rolläden oben wären und das Licht aus und Heizung und PV auf Ihre Auto-Einstellungen zurückfallen würden.

Ich hatte das dann doch schon 1-2 mal das etwas verhindert hat das ne Automation weiterläuft und nix ist schlimmer als wenn der Zeitpunkt dann eintritt wenn gerade ein Abschnitt der Automation aktiv ist der eigentlich nur 5min lang laufen sollte. Beispiel errechnen des Überschusses und einschalten eines Verbrauchers der den verbrutzelt. Raucht dir in dem Moment das HA ab dann brutzelt er bis du Ihn manuell stoppt. Und das ist kritischer als ein paar Lampen die nicht aus oder an gingen.

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Hi,

aus meiner Sicht kommt es im Wesentlichen darauf an, wie du selbst dein System planst, aufbaust und am Ende betreibst. Wenn man sich bewusst dafür entscheidet sehr schnell neue Funktionen zu nutzen und brandneue Geräte einzusetzen, muss man in Kauf nehmen, dass das System nicht sooo… stabil ist. Aber das ist dann ja auch ok. Bei vielen anderen Usern habe ich schon gelesen, dass sie dafür auch zwischen “Spielwiese”-System und “Produktion” trennen :wink:

Ich hatte mich nach einigen schmerzlichen Erfahrungen mit anderen Systemen für HA entschieden, mit dem Ziel ein stabiles System zu haben.

Dies habe ich dank der super Arbeit vieler, an HA Beteiligter, erreicht. Dafür bin ich der Community sehr dankbar. Etwas habe ich auch selbst beigetragen::wink:

  • bei der Planung habe ich für alle wichtigen Systeme auf z-wave oder “Kabel” gesetzt. In den letzten 5 Jahren hatte kein einziges z-wave Gerät (mehr als 50) eine Fehlfunktion.
  • wenn HA heute ausfallen würde, kann man in unserem Haus alles wie gehabt über Schalter und Co. steuern
  • Zigbee verwende ich nur für farbige und dimmbare Beleuchtung im Wohnzimmer und auf der Terrasse. Die Zigbee Lampen sind ein paar Mal im Monat nicht zu erreichen oder führen die Befehle einfach nicht aus. Das ist nicht weiter schlimm und liegt wahrscheinlich daran, dass ich min. 12 WLAN Netze meiner Nachbarn “sehe”, was immer mal wieder zu Problemen führt. Der Ausfall liegt meist nur im Minutenbereich.
  • HA Updates spiele ich in der Regel nur einmal im Jahr im produktiven System ein - und erst wenn es positive Rückmeldungen gibt. Bisher war noch kein Rollback notwendig

Fazit: Zuverlässiges System geht, wenn man mit den Einschränkungen leben kann :wink:

Ist “Jahr” wirklich richtig oder meinst Du vielleicht stattdessen Monat? Weil einmal im Jahr wäre dann schon sehr ungewöhnlich. :slightly_smiling_face:

VG Jim

Ja, ist es. Davon weiche ich nur sehr selten ab. Allerdings habe ich in der “Anfangszeit” meines Systems (2019 - 2021) monatlich Updates eingespielt, da mein System noch im Aufbau war. Ich habe in 2023 eine “Auszeit” genommen und das System lief trotzdem das ganze Jahr reibungslos :wink: Das muss aber jeder für sich selbst entscheiden. Bei mir stand von Anfang an fest, das HA ein Projekt ist, das bis auf “Wartung” irgendwann abgeschlossen ist.

Ups - ok mit der Antwort hatte ich jetzt nicht gerechnet. :laughing: Ich weiß zwar nicht wie Du das dann “auswerten” willst

weil es ja jeden Monat zu jedem monatlichen HA Update sowohl positive als auch negative Rückmeldungen gibt, aber wenn sich das Vorgehen bei Dir so bewährt hat ist das ja gut und letztendlich das was zählt.

Das System eine Zeit lang “einfrieren” ist halt auch ein möglicher Weg über den ich mir im Laufe der Jahre auch immer mal wieder dann und wann Gedanken gemacht habe, weil mich ggf. gerade wieder etwas an HA nach einem Update genervt hat, :laughing: aber dann sich z.B. nach einem Jahr damit befassen zu müssen was sich alles in diesem einem Jahr bei HA geändert hat und dann zu klären was davon sich alles wie auf meine “eingefrorene” HA Install. auswirken könnte, ist etwas was ich mir nicht antun wollte. Dann lieber einmal zum Ende des Monats mit dem HA Update befassen und notfalls auch mal einen, oder im Extremfall zwei Monate mit einem HA Update aussetzen, aber ein ganzes Jahr wäre mir aus den vorgenannten Gründen deutlich zu lang. :slightly_smiling_face:

VG Jim

Ok
Ich plane mein Smart Home nicht. Dafür gehts mir zu sehr ums Hobby als um das Ergebnis. Wenn es Ergebnisorientiert wäre (egal wie das aussehen würde) müsste ich es lassen. Ich spare dadurch absolut betrachtet keine Energie, kein Geld, das mehr an Komfort ist vernachlässigbar …

Was ich geplant habe waren bei jedem Umzug die Anschlüsse. Bei mir liegt in jedem Schalter ne Phase. Lampen und Rollos hängen dauerhaft an 230v usw. Aber auch da habe ich viel vergessen. Bspw. den Wasseranschluss für den Saugroboter oder LAN in den Sicherungskästen.

Aber so gehen auch Erfahrungen auseinander. Enocean war bei mir das zuverlässigste. Zwave habe ich komplett verbannt (fast). Ich weis nicht wie oft ich im dunklen saß weil das ZWave wieder gesponnen hat. Oder wie oft es eine Verzögerung von bis zu 2 Minuten gab zwischen aktion und reaktion in einem Zwave Netzwerk.

Gut, dass es so viele Standards gibt :wink:

Ok - wie ich schon sagte, muss das jeder für sich entscheiden. Mir ging es nur um die Aussage das “sicheres und zuverlässiges System” möglich ist. :wink:
Ich spare tatsächlich Geld und benötige auch eine ganze Reihe an Funktionen, die nicht nur Fun sind - beispielsweise die automatische Rollladensteuerung, Heizungssteuerung, PV-Überwachung …

Ich bin nicht gegen dich :wink:
Das Gespräch hat sich ja etwas weiterentwickelt.

Die Automatische Rollosteuerung habe ich auch - ist aber Comfort. Ich könnte die ja auch manuell bedienen.
Meine Heizung ist auch komplett smart. Da das eine über 30 Jahre alte Ölheizung ist habe ich praktisch die halbe Steuerungselektronik ausgebaut und durch einen Mix aus Shellys und eigene Relais ersetzt. Davor wurde die Bude aber auch warm. Jetzt spare ich vielleicht etwas Öl (da ich das aber nicht zuverlässig messen kann weis ich das nicht).

Und das die Waschmaschine bei Überschussstrom von der PV läuft ist auf den ersten Blick natürlich eine Einsparung. Wenn ich aber überlege was rund 400 Smarte Geräte gekostet haben dann muss ich lange dadurch was sparen bevor sich das amortisiert hat.
Zudem habe ich inzwischen eine Grundlast von rund 450 Watt - dazu trägt zum großen Teil auch das ganze smarte Geraffel bei. Ein UP Shelly zieht 1,5W … Außerdem gehen durch die ganzen Automatisierungen auch mehr Licht an als das was ich manuell machen würde.

Das mag bei Anderen anders sein aber es ist aus meiner Sicht eine Illusion zu sagen das man durch ein SH grundsätzlich Energie spart.

Das ist dann aber schon ein kleiner Widerspruch in sich was dann das Thema möglichst stabil laufen betrifft. :slightly_smiling_face: Ein Hobby ist es etwas mit dem man sich regelmäßig und auch gerne beschäftigt und beschäftigt bedeutet dann eigentlich auch das man dann auch mal Dinge ausprobiert und ggf. auch mal anders macht. Das kann sich dann natürlich auch immer mal wieder zwangsläufig auf die Stabilität eines Systems auswirken. Ginge es einem um einen möglichst stabilen Betrieb sollte und müsste man die Finger von etwas lassen was stabil läuft. :slightly_smiling_face: OK dann hätte man immer noch das Thema Updates, aber auch die müssten dann - wenn ein System bereits stabil läuft - nicht zwangsläufig sein. Somit kann es immer nur einen Mittelweg geben.

Für mich ist HA auch ein Hobby, auch wenn ich mein System hier kaum noch verändere oder weiter ausbaue. D.h. würde ich es jetzt einfrieren würde es dauerhaft stabil laufen, sofern es nicht irgendeinen Defekt an einem genutzten Gerät gebe. Aber eben weil es auch ein Hobby ist friere ich es eben nicht ein, sondern ich möchte auch durchaus mal neue Dinge ausprobieren. Somit und damit gehe ich dann eben auch immer wieder das Risiko ein das mein bisher stabil laufenden HA dann ggf. nicht mehr stabil läuft.

BTW: Bevor ich hier ein HA Update auf mein Produktiv-HA loslasse, teste ich dies immer erst einmal auf meinen HA-Test-System. Damit und dabei kann ich zwar nicht alles testen, aber schon mal so einiges.

VG Jim

Nun, ich kenne solche Probleme auch. Grundsätzlich macht das System, was es soll. Wenn etwas nicht so funktioniert wie es soll, dann liegt es oft daran, dass ich irgendwo einen Fehler / Widerspruch in der Automation habe. Also zum Beispiel, dass zwei Automationen dazwischen funken. Manchmal liegt es auch daran, dass der UseCase nicht mehr stimmig ist. Ich habe einen sehr hohen Automatisierungsgrad bei mir. Im Prinzip muss ich nichts bedienen, weder Licht, Lichtszenen, Heizung, NAS oder andere Geräte, die man einbinden kann. Damit mein Smart Home (fast) perfekt funktioniert, habe ich über ein Jahr an den Automationen und Einstellungen getüftelt.

Ich habe am Anfang mit Szenen gearbeitet und das Ärgerliche war, wenn man damit gearbeitet hat, musste man das bis vor kurzem im Live-Modus machen. Das heißt, ich konnte das nicht abends machen, wenn meine Frau oder mein Kind zu Hause sind. Also habe ich dann die einzelnen Schaltvorgänge in die Automationen gepackt. Das hat dann die Fehleranfälligkeit erhöht. In so einem Fall analysiere ich dann die Logs der Schaltbefehle und der Automationen, ob ich etwas erkenne.

Ein Beispiel als Szenenfolge. Ich habe für jeden Raum einen Assistenten mit allen Leuchten im Raum erstellt. In der Szene Gute Nacht (schaltet bis auf wenige Ausnahmen alles aus) wird dann nur der Assistent angesteuert. So kann ich auch ohne Live-Modus einfach Leuchten hinzufügen. In den letzten Tagen ist mir aber aufgefallen, dass manchmal noch einige Lichter brennen, obwohl die Automatisierung durch ist. Mein Verdacht: Ich habe jetzt einen Modus, der sich Nachtmodus nennt. Der sorgt dafür, dass ich nachts, wenn der BM die Licht-ein-Automatik auslöst, mit dem Licht schlafen kann. Nun habe ich den Verdacht, dass HA die Automation schneller abarbeitet als das Licht aus ist und es dann zu einer Übersteuerung innerhalb der Automation kommt.

Meine Lichtmodi dimmen das Licht automatisch, wenn der entsprechende Modus aktiviert ist und ein dimmbares Licht brennt. Also am Tag sehr hell mit 80%, nach Sonnenuntergang 25% Leistung, im Ambient Modus 7% Leistung und im Night Modus 1% Leistung.

Nun habe ich in der Gute Nacht Automation vor dem Befehl für den Nachtmodus eine zusätzliche Sekunde Zeit dazwischen geschaltet. Wenn meine Annahme richtig ist, sollte der Fehler nicht mehr auftreten. Wenn nicht, schalte ich in der Automation eine Kontrollaufgabe ein, die nach 5 Sekunden ausgelöst wird. Diese prüft dann, ob das Licht im Raum brennt und wenn ja, wird wieder ein Aus-Befehl an die Leuchten im Raum gesendet.

Zusammenfassend würde ich sagen, dass die Technik sehr zuverlässig arbeitet. Ich verwende fast ausschließlich Zigbee-Geräte mit Z2M (82 Stück) und einige Zwave-Geräte (18 Stück). Wenn, dann verwende ich nicht die billigsten Geräte. Das ist jetzt mein subjektives Gefühl, ich hatte billige Zigbee Geräte und die haben mir nur Ärger gemacht.

Hallo,

für mich ist das Smart Home:

  • Komfort- und Sicherheitsfunktionen nutzen
  • Hobby
  • Interesse an der Technik
  • neues ausprobieren
  • Mitbewohner/innen von den Vorteilen eines Smart Homes zu überzeugen :slight_smile:

Mein System ist wie folgt aufgebaut:

  • Homematic IP (HMIP) ist die Basis für Heizung, Rollläden, Rauchmelder, Fenster- und Türabfragen
  • Philips HUE ist die Basis für alles rund ums Licht
  • Home Assistant (seit ca. einem Jahr) der coole Zusatz um über die “Basis” hinaus Funktionen zu testen und zu nutzen.

In HMIP habe ich über 100 Geräte im System. Das läuft seit ca. sechs Jahren wirklich (fast) problemlos. Batterien in den Sensoren sind natürlich ein Thema aber da muss man halt dann zum Beispiel auf regelmäßige Austauschzyklen setzen.

Philips HUE, insbesondere mit den zugehörigen Wandschaltern und HUE Bewegungsmeldern läuft bei mir seit ca. sieben Jahren auch problemlos. An meine HUE Bridge sind aktuell über 70 Lampen, Schalter und BMs angelernt.

Derzeit übernimmt bei mir Home Assistant (HA) KEIN wirklich wichtiges System oder Funktionen. Es ist reiner Komfort. Ich finde z.B. mein Wandpanel (iPad) mit dem HA Dashboard wirklich klasse. Das wollte ich immer schon und ist mit HA perfekt realisierbar. Auch nutze ich HA für Analyse und Informationen rund um die beiden oben beschriebenen Basen (HMIP und HUE). Ein schönes Beispiel ist zum Beispiel die Möglichkeit mit der Homematic IP Integration in HA die Ventilstände der Heizungsthermostate auszulesen. Das geht mit den Mitteln von HMIP selber nicht. Das hilft ungemein bei der Fehlersuche der Heizung. Auch kann ich mit HA sehr viel mehr Entitäten meiner Integrierten Geräte auslesen und nutzen. Vom Status des Backofens in der Küche über die Warmwassertemperatur der Heizung bis zu den Tankfüllständen und Reichweiten unserer Autos. Braucht man alles natürlich nicht, sind aber - im Zusammenspiel mit dem Dashboard auf dem Wandpanel und der Companion App auf den Handys - echt sehr coole Features. Und es soll ja hauptsächlich auch Spass machen.

Somit benötige ich den Home Assistant nicht für die Bedienung der Basis Funktionen in unserem Haus. Das läuft sehr stabil mit den propriäteren Apps von Homematic IP und Philips HUE. Daher habe ich auch nicht die Notwendigkeit bereits auf HMIP und HUE eingerichtete Automatisierungen und Lichtszenen auf Home Assistant nachzubilden. Läuft ja bereits. Daher bin ich auch da unabhängig von Home Assistant.

Seit ich vor ca. einem Jahr Home Assistant eingerichtet und begonnen habe damit zu “arbeiten” habe ich mir immer wieder die Frage gestellt, ob ich das wirklich brauche oder das nur unnütze Spielerei ist, die zudem noch viele Macken und Probleme bereitet. Mittlerweile will ich aber die Zusatzfunktionalitäten nicht mehr missen. An dieser Stelle sei erneut das Wandpanel erwähnt. Alleine dafür würde ich HA weiterbetreiben. :slight_smile:

Mein Setup sieht also derzeit wie folgt aus:

  • HA läuft auf einem Mini PC. Mit Proxmox o.ä. kenne ich mich nicht aus, daher ist es direkt mit Ubuntu auf die SSD “geflasht”. So wie in zig Beschreibungen und Videos im Netz erklärt.
  • Seit vier Wochen habe ich ein paralleles System (auch auf einem Mini PC) installiert. Das ist jetzt das Backup, wenn der erste Mini PC ausfallen sollte.
  • Updates für HA installiere ich immer erst am Monatsende.

Sorry für den langen Text, aber vielleicht gibt es ja dem ein oder anderen Anregungen wie man es machen kann oder auch wie man es auf keinen Fall machen sollte :slight_smile: .

Viel Spass und Erfolg weiterhin euch allen!

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99,x% finde ich schon einen guten Wert. Bei meinen selbstgebastelten Komponenten ist die „Klemmquote“ deutlich höher. Ich werde besser (Teil des Hobbys, der mir Spaß macht) aber ich musste lernen, dass zwischen geht meistens und geht nahezu immer mehrere Dimensionen an Aufwand dazwischen liegen können.

Für eine störungsfreie Funktion sind schnell ein paar Filter, Glättungs- und Stabilisationskondensatoren, Freilaufdioden etc. zusätzlich notwendig. Wichtige Funktionen und Überwachungen (Watchdogs) sollte man gleich auf dem Mikrocontroller implementieren und nicht über WLAN laufen lassen aber dann kann es bei mir auch schnell mit dem Speicher eng werden. Ein größerer Controller bedeute auch einen permanent höheren Stromverbrauch, ganz zu Schweigen von einem redundanten System. Irgendwie muss man da einen Kompromiss finden.

Mich wundert es, wie es meine Gardena Bewässerungssteuerung 15 Jahre ohne Störung geschafft hat (ich muss das Ding mal aufschrauben und reinschauen). Bei meiner selbstgebauten smarten Steckdosenleiste ist auch schon mal ein Relais kleben geblieben, für eine Bewässerungssteuerung wäre mir das zu riskant…

Wenn man sich für monatliche Updates entscheidet definitiv die beste Idee ever. Ich würde sogar sagen das es hier einige gibt die das ruhig mal probieren sollten. So viele essentielle Feature kommen nun monatlich auch nicht als das man keine 3 Wochen warten könnte.
Wenn man mal 3 Wochen im Urlaub ist kümmert man sich ja auch danach drum, zumindest verkneife ich es mir bisher immer remote aus dem Urlaub ein Update zu starten. War ja sonst der letzte Urlaubstag an dem ich sehen konnte was zuhause passiert.

Mein System läuft zuverlässig und wie erwartet. Automatisierungen sind teilweise zu Beginn noch nicht zu 100% korrekt, was aber mehr an der Programmierung als am System liegt und leicht zu beheben ist.

Aber es ist eben auch immer die Frage was für Komponenten man einsetzt. Die meisten achten ja häufig mehr auf den Preis als auf andere Dinge. Und an irgendeiner Stelle bezahlt man halt immer. :wink: