Wir sind kürzlich ins Eigenheim gezogen und aktuell noch in der Grundversorgung für schlanke 0,39€/kWh.
Da ich jetzt nach einer Alternative schaue stellt sich mir die Frage, ob ein dynamischer Strompreis via Tibber oder ein fester Stromvertrag mit 12 Monaten Preisbindung sinnvoller ist. Aktuelle Kondition beim Wechsel liegen so bei um die 0,3€/kWh.
Rahmendaten:
18,5 kWp PV Anlage (aktuell kein Speicher)
Erdwärmepumpe
Elektroauto
Durch HA ließen sich ja Dinge automatisieren wie bspw. das Laden des Elektroautos in der Nacht zu den günstigen Preisen. Allerdings gilt das in der Heizperiode für die Wärmepumpe ja leider nicht und diese arbeitet primär Tagsüber (und die PV Ausbeute ist da ebenfalls sehr mager um dem WP Verbrauch zu decken).
Ich vermute, dass ich mit einem festen Stromvertrag ggf. günstiger unterwegs bin, da die Ersparnis durch das nächtliche Laden ruckzuck in der Heizperiode durch die Wärmepumpe aufgefressen wird.
Sobald es wärmer wird und die Sonne länger und mehr scheint, ist die Wärmepumpe ohnehin nicht/kaum in Betrieb und die PV Anlage deckt den gesamten Hausstromverbrauch sowie per Überschussladen den Bezug des Elektroautos.
Vielleicht gibt es hier ja Nutzer mit ähnlichem Setup, die schon länger bei Tibber sind oder ggf. sogar gewechselt haben nach anfänglicher Euphoire?
Andreas Schmitz hat da ein ganz gutes Video auf Youtube dazu gemacht. Fazit: lohnt sich nur mit sehr guter Automatisierung und erheblichem Aufwand. Schau lieber mal bei Check24 oder Verifox, ich habe erst für 24 Monate für 23ct abgeschlossen. Da mache ich mir den Stress mit Tibber definitiv nicht
Ich bin jetzt noch nicht lange genug bei Tibber. Da ich auch ein E-Auto habe, denke ich, dass allein deshalb sich Tibber für mich lohnen wird. Allein heute der Preisunterschied von 42 ct zu 24 ct heute Nacht ist gewaltig. D.h., ich werde mein Auto heute Nacht mit 24 ct laden.
Am Ende muss es jeder für sich selbst entscheiden. Die Grundlast spielt da sicherlich auch eine Rolle. Und ja, man muss dann schon einen gewissen Aufwand betreiben, um immer zu schauen zu welcher Zeit Waschmaschine, Trockner und Co. eingeschaltet werden. Hab mich jedenfalls schon dran gewöhnt, beim Geschirrspüler immer in die App zu schauen und die Zeitvorwahl zu nutzen. Der wäscht dann eben auch nachts das Geschirr.
@Nein_danke Mir haben sie den 2. Zähler für die WP ausgebaut und alles auf einen Zähler gelegt als die PV Anlage kam. Sonst würde ich das auch so machen.
@villakarow Für 24ct finde ich den Mehraufwand ehrlicherweise viel zu hoch (ich persönlich). Aktuell gibt es Tarife mit 26/27/28ct als dauerhaften Arbeitspreis. Daher finde ich auch die 42ct die du heute hast als ziemlich hoch, das ist ja sogar oberhalb der Grundversorgung. Und im Mittel kommst du bei 42ct und 24ct dann auch „nur“ bei 33ct raus.
Die Tendenz geht bei mir nach Recherche heute - danke auch an @metallmanu für die Videoempfehlung - eher Richtung fester Vertrag.
Aus Spielereigesichtspunkten ggf. schade (hatte mich schon auf die HA Automations gefreut ) aber bislang hab ich noch nichts 110% ausschlaggebendes für dynamische Preise gefunden/gelesen.
Am Ende spart man mit Tibber ähnlich wie bei einer PV-Anlage samt Speicher nicht durch die ach so oft angepriesenen Vorteile dieser Technik sondern primär durch Einschränkungen im Komfort.
Sprich das penible Umschichten energieintensiver Dinge auf Zeitpunkte in denen man dafür zwar weder Lust noch Zeit hat, man dann aber spart.
Eine realistische Berechnung hätte Klarheit geschaffen, wäre vermutlich aber sehr ernüchternd.
Bei den Berechnungen die ich so kenne, ist es eher wie Casino. Man kann auf einen Gewinn hoffen, wird statistisch gesehen aber immer verlieren, während die Bank in jedem Fall ihren Schnitt macht.
@justone Mit der PV Anlage würde ich so nicht unterschreiben. Das lässt sich schon ziemlich gut berechnen, wann sich eine Anlage amortisiert und wie die Rendite aussieht (und es gibt ja auch Volleinspeise-Anlagen mit höherer Einspeisevergütung) - auch ohne große Einschränkungen. Dafür gibt es ja auch die viel größere Datengrundlage als für Dienste wie Tibber. Der Rechner der Stiftung Warentest ist da eigentlich ganz gut.
@tarag Am Ende bin ich jetzt bei einem Stromanbieter für 26ct/kWh gelandet, Tibber lag die letzten Monate bei irgendwas zwischen 0,22 - 0,26ct/kWh für unseren Verbrauch und so muss ich mir für 0-4ct Ersparnis keine Gedanken machen
Naja ich kenne Renditerechnungen in denen sogar ne Einspeisevergütung mit eingerechnet wurde. Ich würde aber meinem Junior kaum verbieten nachts ne Gaming Session zu machen und Ihn bitte das doch bitte auf Mittags und nur an sonnigen Tagen zu reduzieren.
Genausowenig ich wohl kaum aus welchen Gründen auch immer ne Klimaanlage abschalten würde wenns zu warm ist, oder mir nen Auflauf für mein Abendessen um 14:00 Uhr in den Ofen schieben würde nur weil dann gerade Sonne scheint.
Mein Ziel war ja nicht zu sparen oder mein Leben umzukrempeln und nach Energieverfügbarkeit oder deren Preis zu leben. Soweit kommts noch, in der Art musste die Menschheit schon bis zur Erfindung des el. Lichts leben, sprich es gab Dinge die konnte man nur zu bestimmten Zeiten machen. Da sind wir glücklicherweise drüber weg. Komfort halt, alles geht immer und zu jeder Zeit.
Wie bereits geschrieben wurde, lohnt sich ein dyn. Tarif nur bei Automatisierung der großen Verbraucher.
Wenn der Aufwand zu groß ist oder du diesen nicht erbringen möchtest, dann ist ein dyn. Tarif nix für dich.
Ich selber habe eine Wärmepumpe und eine PV Anlage, jedoch kein Elektroauto. Und ich habe im letzten Jahr viel gerechnet, ob sich in meinem Fall ein dyn. Tarif lohnt. Fazit: Es lohnt sich bei mir nicht. Ich bin seitdem bei Ostrom im Tarif SimplyFair und zahle 25,5 Cent/kWh, 9,80€/mtl für die Netzentgelte und 6€/mtl an Grundgebühr. Damit bin ich echt zufrieden.
Es liest sich in deiner Formulierung allerdings so als wenn sich eine PV Anlage nur dann lohnen würde, wenn man sich sklavisch an den Sonnenschein bindet. Denn das ist nicht der Fall.
Das war auch das, was man in den meisten Quellen so liest. Insofern ist’s ein fester Tarif mit 26,26ct geworden
Ich verwende tibber seit einem Jahr ohne Automatisierung.
Wir verbrauchen ca. 6000kWh
Damit werden
2 Elektroautos geladen (insgesamt ca. 25000km/Jahr) und
1 Wärmepumpe betrieben (ca. 3000 kWh)
Zusätzlich haben wir eine PV Anlage mit 10kWp und 10kWh Stromspeicher.
Am meisten bringt es, die Elektroautos zum richtigen Zeitpunkt zu laden.
Das geschieht über eine Wallbox, die zeitgesteuert laden kann.
Ich arbeite an der Automatisierung.
Die soll
Die Wärmepumpe steuern (sie wird im Winter 2-6 Stunden/Tag benötigt).
Die Zeitvorgabe der Wallbox steuern
Den 10 KWh Speicher aus dem Netz laden, wenn es günstig ist.
Das ganze wird über Home Assistant, Node Red und modbus2mqtt implementiert.
Für Node Red entwickle ich einen eigenen Node, der abhängig vom prognostizierten Strompreis die angeschlossenen Geräte steuert.
modbus2mqtt macht die Kommunikation mit der Wärmepumpe, und dem Solarinverter.
Es wird leider noch bis Ende des Jahres dauern, bis das alles funktioniert.
Dann erwarte ich eine Stromrechnung, die ca. 100-200€ günstiger als heute ist.
Ich persönlich würde von dynamischen Tarifen aktuell Abstand halten. Meine Rahmendaten:
Verbrauch p.a. grob 5500kwh
Wärmepumpe
noch kein E-Auto aber wahrscheinlich bald
PV mit 14 kw peak
noch kein Speicher (aktuell zeichne ich Daten auf und wollte Speicher Anfang 2025 einbauen)
Ich nutze auch keinen Wärmepumpentarif, sondern habe einen Öko-Stromtarif, der so ca. 28 Cent/kwh kostet. Aus dem Netz ziehe ich etwa 3000 kwh, 2500 kommen aus der PV.
Nach meiner Datenlage müsste ein Speicher mir eine Reduzierung des Netzbezuges um 1000-1500 kwh p.a. bringen.
Da die Phasen, in denen ich wirklich Strom von Außen benötige, eher in den Zeiten liegt, in denen der Bezug über variable Tarife sehr teuer ist, macht das Ganze wenig Sinn. Und ich würde sagen, dass das in vielen Fällen so ist, sofern eine größere PV installiert ist.
Mit Automationen und Verbrauchsanpassung schiebe ich schon fast alles in Zeiten, in denen Strom über die PV günstig zur Verfügng steht. Mehr geht kaum…