Hallo zusammen,
im Zuge dessen, dass ich heute das erste Mal das Auto an meiner nagelneuen CEE Dose geladen habe, habe ich festgestellt, dass alle meine drei Shelly Pro 3 em falsche Wattzahlen liefern. Nämlich zu wenig…
Kurz zum Einsatzzweck:
Shelly: direkt hinter der Hauptsicherung um den Gesamtverbrauch zu tracken.
Shelly: an der Zuleitung zum FI der Wärmepumpe um Verbrauch der WP zu tracken.
An der Zuleitung zum FI der roten CEE Außensteckdose (für das Laden des Autos) und das HASS fähige Tracken des Ladens.
Problem:
Phase A und Phase B scheinen richtig zu berechnen Volt x Ampere ergeben grob die Leistung. Bei Phase C weicht die Berechnung grob ab:
Es scheint der Power Factor da in die Berechnung einzufließen. Unter starker Last (WP/Backofen/11kw Laden des Autos) sank der Faktor bei Phase C auf 0,5, bei den anderen war er nahe 1. Das erklärt rein rechnerisch wie der falsche Wert kommt. Ich verstehe aber nicht weshalb der Power Factor bei C so niedrig ist.
Beobachtung
Bei allen drei Shellys wurde von Anfang an Phase C, oder vielmehr Klemme C als negatives Ergebnis gemessen (Klemmen sind richtigrum), weshalb ich bei allen dreien die Messrichtung umgedreht habe:
Die Apparent Power scheint hier viel näher dran zu sein.
Seit dem ich rumprobiert habe und dieses eingeschaltet habe:
gibt es oben eine Meldung:
EM (0) experienced an error:phase sequence.
Auch diese ist auf allen drei Shellys
Woran kann das liegen?
EDIT:
Ich habe das Thema EM (0) experienced an error:phase sequence gelöst.
Der elektriker der meinen ersten Shelly pro 3 em angeschlossen hatte, hatte phase 3 auch auf Pahse 1 geklemmt, daher kamen alle negativen Werte auf Klemme C und die Meldung EM (0) experienced an error:phase sequence.
Jetzt ändert sich der Power Factor auf 0,74-0,88. Ist das im Rahmen?
Die Scheinleistung wird in VA gemessen und errechnet sich aus Spannung mal Strom.
Um die Wirkleistung in Watt zu erhalten, muss man die Scheinleistung mit dem Leistungsfaktor multiplizieren.
Der Leistungsfaktor ist der Cosinus des Phasenverschiebungswinkels.
Die Phasenverschiebung hängt von der Art des Verbrauchers ab. Bei rein ohmschen Verbrauchern (Elektroheizungen, Wasserkocher, Backofen, Glühlampen) gibt es keine Phasenverschiebung, der Phasenverschiebungswinkel ist null und dessen Cosinus ist 1. Dann ist die Scheinleistung gleich der Wirkleistung.
Schaltnetzteile, wie sie in Ladegeräten, LED-Leuchtmitteln, PC-Netzteilen, Elektromotoren u.Ä. verbaut sind, verursachen eine mehr oder weniger große Phasenverschiebung, was den Leistungsfaktor nach unten treibt.
Der Backofen ist dabei nicht der Verursacher, sondern eher die 11kW beim Laden des Autos und die Wärmepumpe.
Bei Haushalten ist das weniger ein Problem (zumindest nicht für den Verursacher), denn die bezahlen nur die Wirkleistung.
Großverbraucher, wie Industriebetriebe müssen für einen schlechten Leistungsfaktor bezahlen, weil dieser (ganz knapp gesagt) das Netz unnötig belastet.
Bei meinem 3EM waren die Pfeile an allen drei Stromwandlern falsch herum, so daß ich sie noch mal umdrehen musste.
Vielen Dank für diese Erklärung,
ich habe was dazugelernt!
Es hat mir keine Ruhe gelassen und ich habe herausgefunden, dass das Kabel für L3 (C), welches bei den Shellys oben angeschlossen ist, auch an der ersten Phase angeschlossen war, nachdem das behoben war, berichten alle Shellys tatsächlich auf C auf einmal positive Werte und die Warnung oben “EM (0) experienced an error:phase sequence.” war verschwunden.
Soweit so gut.
Das einzige ist der teilweise niedrige Power Factor. Der war teilweise bei allen drei Phasen auf über 0,9, jetzt z.B. "Wärmepumpe ist gerade nicht am laufen und kein Auto lädt) ist er zwischen 0,5 und 0,7:
Ich verstehe, dass das eigentlich hauptsächlich mit den von dir beschriebenen Verbrauchen zutun hat. Ja ich habe viele LEDs (HASS user :)) und zwei ATX Netzteile laufen in den eingeschalteten Rechnern, aber darf das trotzdem so niedrig sein?
Verstehe ich das richtig, dass ich auf der Stromrechnung nur die Wirkleistung habe?
Mein nächster Plan ist:
Oldschool die Messungen des Shelly für Gesamtverbrauch in der nächsten Woche mit dem Zählerstand abzugleichen.
bei der nächsten Ladung mit dem Auto noch mal die geladenen kwh mit denen im shelly gemessenen zu vergleichen.
Dann sollte ich eine Idee haben ob die gemessenen Werte stimmen oder?
In der Regel bezahlt man als Endverbraucher nur für die Wirkleistung. Vielleicht mag es andere Verträge geben, davon hab ich aber noch nie was gehört.
Der Leistungsfaktor bei mir liegt ziemlich oft bei 0,5 oder kleiner. Nur, wenn die großen Heizgeräte, also Herd, Waschmaschine oder Spülmaschine laufen, wird es besser.
PC-Netzteile haben zwar oft eine (aktive) PF-Korrektur eingebaut, aber gerade die vielen kleinen Netzteile, wie zum Beispiel in LED-Leuchten oder die ganzen USB-Ladegeräte, haben sowas nur selten.