Olle Gasheizung

Es steht zwar in keinem Verhältnis, und wird deshalb gerne vernachlässigt: Deine alte Therme, wieviel Strom zieht denn da die Umwälzpunpe? Die alte Therme braucht eine Mindestumlaufwassermenge, weshalb man da nicht mit energiesparenden differenzdruck-gesteuerten Pumpen arbeiten kann. Reichen 200 Watt bei Dir?
Schau mal nach! Die waren teilweise fast schon lächerlich überdimensioniert, früher.

Wenn solch eine Pumpe 24/7 läuft, dann braucht sie 4,8 kWh/Tag. Muss jetzt bei Deiner Anlage nicht so krass sein, aber das ist Heizpraxis in den meisten wandhängenden Wärmeerzeugern, die jetzt gerade zur Sanierung anstehen.

Gruß von Mich

Hi, meine Pumpe zieht durchgehend ca 120 Watt, bei der neuen Anlage soll diese geregelt sein und teils unter 10 Watt laufen

Danke für die detailierte fachkundige Antwort.

Unsere Heizung läuft jetzt schon den 2. Winter mit reduzierter Vorlauftemparartur - Mittelwert 45° (pendelt zwischen 40 und 50°C) und in den meisten Räumen ist das so ok.
Im Wohnzimmer der Heizkörper ist allerding dabei drastisch unterdimensioniert und reich auch mit Lüftern nicht, um den Raum warm zu bekommen. Nach erster vorab-Berechnung würde dieser Heizkörper mindesten 62° benötigen - und das heizen wir aktuell dann über ein Klimasplittgerät zu. Bei einem Heizungsumbau würde ich da aber definitiv einen anderer Heizkörper einbauen wollen.

Der Wechsel der Heizungspumpe lohnt sich auf alle Fälle - unsere von Grundfoss läuft die meiste Zeit um die ca. 6-8 W.

Mit den aktuellen Förderungen lohnt sich ein Gutachter schon, denn neben der Heizung kann man sich dann auf Basis des ISP auch andere energetische Maßnahmen (Außentüren/Fenster etc.) mit 20 statt 15% fördern lassen. Und zum EInholen von vergleichbaren Angeboen zu WP/Gasheizung ist so ein Basis sicher auch nicht schlecht, denn einige Heizungsbauer sind da sonst sehr “kreativ” in der Auslegung :wink:

Ich werfe hier noch ein paar Gedanken ein, die mich bei der Sache beschäftigen.
Da wir hier ja auch viel (fachkundige) Mitglieder haben, würde mich da eure Meinung interessieren.

Ein Punkt bei der ganzen Sache macht mich eine wenig unruhig.
Und das ist die Marktwirtschaft in dem Fall der Strompreis.
Normalerweise regelt sowas der Markt:
Großer Bedarf, kleines Angebot → Hoher Preis
Kleiner Bedarf, großes Angebot → niedriger Preis

Was gerade (politisch) forciert bzw. gewünscht wird:
Strombedarf drastisch vergrößert: E-Mobilität, WP usw. überspitzt formuliert: Alle Stromverbraucher sind GUT.
Stromerzeugung (drastisch) reduziert: Abschaltung konventioneller Kraftwerke (Kohle, Öl, Gas …) und kernenergetischer Anlagen in Deutschland.

Für mich als einfachen Bürger, der aber mal über den Tellerrand hinausschaut, muss das (zwangsläufig) zu einer (drastischen) Strompreissteigerung führen, spätestens wenn die Subventionen fallen, solange wir nicht an oder besser über 100 % (bezahlbaren) Ökostrom kommen.
Und ewig lang werden wir (die Staatsbürger) das nicht zahlen können/wollen.

Ein bisschen OT, gehört aber indirekt zu den Überlegungen hinzu.
Auch wird bisher jeder Liter Treibstoff extra versteuert, um die Straßen in Schuss zu halten (ich weiß, dass es nicht zweckgebunden ist), und bei den E-Autos wird es subventioniert, also ist das doppelt schlecht für die Staatskasse (unser aller Geldbeutel).

Bitte nicht falsch verstehen, ich bin für die Reduktion/Abschaffung von fossilen Verbrauchern (Verbrennungsmotoren, Kraftwerke …) und für regenerative und CO2-reduzierende Maßnahmen, aber bitte mit Sinn und Verstand und nicht mit der Brechstange.

Wenn wir (übertrieben) mehr als 100 % Ökostrom haben/hätten, sieht das natürlich ganz anders aus. Aber soweit sind wir leider bei weitem noch nicht (weder lokal und schon gar nicht global) und theoretisch verschlechtert sich das mit jedem Stromverbraucher.

Das ist natürlich eine komplexe, politische DIskussion in der die Schwarz/Weiß-Malerei der verschiedenen Seiten nicht hilfreich ist. Ein langfristig gesicherter, höherer Verbrauch führt meiner Meinung nach auch zu einem Druck die Kapazitäten zu erweitern, was sich dann mittelfristig auch wieder senkend auf die Strompreise auswirken dürfte.
Für die Wirtschaftlichkeit eine WP ist letztlich wichtig, wie sich das Verhältnis von Strom-/Gas-Preis entwickelt und richtig brauchbar ist das erst bei Werten unter 3. Aktuell haben wir noch ca. ein Verhältnis von 4 (Strom Anfang 23 zu teuer abgeschlossen), aber aktuell ist die 3 am Markt erreichbar und mit der Ausweitung von CO2-Bepreisung sollte da Langfristig eher ein niedrigerer Wert rauskommen - aber im Endeffekt ist zwangsläufig viel Glaskugel und leider auch viel Hysterie dabei.

Man kann es drehen und wenden wie man will. Aber man sollte nie vergessen, das Deutschland keine eigenen Ressourcen hat, was Öl und Gas betrifft. Das macht uns immer abhängig von anderen Staaten, viele davon in der Hand von Autokratien.

Alleine das sollte schon Antrieb sein, zumindest weniger Abhängig zu werden und das ist nur mit dem Ausbau von Erneuerbaren Energien machbar. Strom ist und bleibt die beste ausgebaute und flexibelste Energiequelle die wir haben. Also doch lieber darin investieren?

Meine Intension bei der Installation meiner PV-Anlage war, bald von der Gasheizung weg zu kommen und möglichst wenig Geld den großen Energiekonzernen ( egal ob Strom oder Gas/Öl) zu kommen zu lassen. Ganz egal was die Regierung tut oder nicht.

Ich hätte das Geld auch in andere Dinge (meist optische) meines Haus stecken können, nur habe ich das Gefühl, das bin ich meinen Kindern schuldig.

Wenn jeder kleine Schritte macht, kann das im ganz viel bewirken. Just my 5 cent.