Ja, ich kenne einen der Deppen, die gigaset genutz haben. Sehr gut sogar: Mich. Steige jetzt auf HA um… Hatte ich eh mal vor.
Es waren aber nicht nur blöde Gründe, auf gigaset zu setzen:
- Eine cloud-Lösung aus BRD. Also EU DSGVO. Und kein Amzon.
- Zeitmangel: Damals musste ich zwei Senior*innen-Haushalte und einen Nebenwohnsitz sehr schnell ausstatten.
- Bei vielen Menschen, die das System gekauft haben, hat bestimmt noch der Markenname “Siemes” im Kopf herumgespukt (ganz ehrlich und obwohl ich es hätte besser wissen müssen - nein: besser gewusst habe… - bei mir auch…).
- Es war einfach bequem.
- Und schnell: einfach kurz zum Media/Saturn/Baumarkt…
- Die Qualität der Türklingel-Kamera: Hervorragend. Und verhältnismäßig preiswert.
- Einbindung der Türklingel-Kamera mit normalem Klingeldraht angeschlossen an Comatec 12 V Trafo 12 V/AC 1A 12W = normales Hutschienennetzteil im Stromkasten.
- Türklingel = normaler Huber-Zweiklang-Gong, ebenfalls batteriefrei an demselben Klingeltrafo = also musste sich kein Senior an einen neuen Glockenton gewöhnen.
Ich schätze diese Frage sehr. Genau deshalb habe ich dieses Forum geöffnet. Es könnte Sinn machen, hier ein eigenes Thema aufzumachen. Denn vielleicht tut sich bei den Geräten/Sensoren noch etwas - wenn die DECT-Kommunikation ausgelesen werden könnte?
Für die (wie gesagt: gute) Türklingel-Kamera-Gegensprechanlage habe ich ein Projekt vor, nämlich einen Umbau. Es gibt eine coole Anleitung für einen Türklingel-Eigenbau: (Privacy friendly ESP32 smart doorbell with Home Assistant local integration). Mein Gedanke: Das Gehäuse habe ich ja mal. Wieso nicht nur die Kommunikationseinheit tauschen? Dann liesse sich das Ding (inkl. Trafo-Einheit) einfach so weiter nutzen? Nicht notwendigerweie von den alten gigaset-Nutzer*innen - aber z. B. in diesem Forum taucht die Frage nach guten Cams ja immer wieder auf.
Wenn die Änderung relativ einfach wäre, liessen sich ein paar zig-Tausend gigaset-smart-doorbells wirklich sinnvoll weiternutzen. Bei den Sensoren bin ich ähnlicher Ansicht: Aber dazu reichen werde mein Bastel-Latein noch meine Löt-Kenntnisse.
Wer ein begnadeter Bastler ist und sich mal austoben will: Das Porto übernehme ich…
For something completely different: Eigentlich sind wir alle betroffen. Denn wenn die EU DSGVO ein starkes Verkaufsargument wäre, wäre das gut für alle. Wenn aber ein deutscher Cloud-Anbieter dieser Größe einach so die Grätsche machen kann, wird das Datenschutzargument in Zukunft weniger schwer wiegen. Dann bleiben Amazon, google und China.
gigaset konnte aber gar nicht anders, als in der Insolvenz alles zuzumachen. U. a. darum durfte auch der Quellcode nicht einfach so rauswandern. Daraus ergibt sich, meine ich, eine Forderung nach Weiterentwicklung des deutschen Insolvenzrechts. Cloud-Anbieter/Hersteller sollten verpflichtet werden, einen Sparstrumpf zu füllen, der nach einer Insolvenz den Dienst noch z. B. sechs Monate weiterrennen lässt, ohne oder mit minimalem Service. Denn das Problem ist ja: Jetzt wurden 1000ende Lösungen innerhalb von drei Tagen abgeschaltet, die sich nicht um rotes Dimmerlicht und Springbrunnen, sondern um die Senior*innen-Versorgung kümmern. Da muss Digitaliserung weiter gedacht werden.
So long,
m.